ch.oddb.org
 
Apotheken | Arzt | Interaktionen | Medikamente | MiGeL | Services | Spital | Zulassungsi.
Fachinformation zu Paracodin®:Farmaceutica Teofarma Suisse SA
Vollst. FachinformationDDDÄnderungen anzeigenDrucken 
Zusammens.Galen.FormInd./Anw.mögl.Dos./Anw.Kontraind.Warn.hinw.Interakt.Schwangerschaft
Fahrtücht.Unerw.WirkungenÜberdos.Eigensch.Pharm.kinetikPräklin.Sonstige H.Swissmedic-Nr.
PackungenReg.InhaberStand d. Info. 

Zusammensetzung

Wirkstoffe
Dihydrocodeini thiocyanas.
Hilfsstoffe
Saccharum 102.5 mg, glycerolum (E 422), ethanolum 96 per centum 184.5 mg (21 % V/V), saccharinum natricum corresp. natrium < 23 mg, aromatica (Thymus essence, Cocoa essence, Honey essence), E 150a, methylis parahydroxybenzoas (E 218) 0.615 mg, acidum citricum monohydricum, aqua purificata ad solutionem pro 1 ml.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Belegte Indikationen
Husten und Hustenreiz insbesondere bei entzündlichen Affektionen der Atemwege, wie z.B. Pharyngitis, Laryngitis, Tracheitis, Bronchitis, Pertussis sowie Husten bei Emphysem und Lungentuberkulose.
Anwendungsmöglichkeiten
Paracodin kann gelegentlich auch zur symptomatischen Behandlung von Diarrhöen Verwendung finden.

Dosierung/Anwendung

Übliche Dosierung

Alter (Jahre)

Durchschnittliches Körpergewicht (kg)

(Tropfen)

Ab 12 und Erwachsene

38–65

3 mal täglich 24–35 Topfen

Es empfiehlt sich, Paracodin Tropfen nicht auf leeren Magen zu verabreichen.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Bei Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz und bei älteren Patienten kommt es nach Gabe von Dihydrocodein zu erhöhten Plasmakonzentrationen; auch bei Dialysepatienten ist die Elimination von Dihydrocodein verlangsamt. In solchen Fällen soll das Dosierungsintervall verlängert werden.

Kontraindikationen

Hypersensitivität gegenüber Dihydrocodein oder einen anderen Bestandteil von Paracodin.
Krankheitszustände, bei denen eine Dämpfung des Atemzentrums vermieden werden muss, wie z.B. Ateminsuffizienz, akuter Asthmaanfall und Koma; Langzeitverabreichung bei chronischer Obstipation; Krankheitszustände mit starker Stauung von Bronchialsekret; letztes Schwangerschaftstrimenon.
Dihydrocodein ist kontraindiziert bei Kindern unter 12 Jahren.
Dihydrocodein ist kontraindiziert bei stillenden Frauen (siehe «Schwangerschaft/Stillzeit»).

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Potenzial für Krampfanfälle,Kopfverletzungen und Zustände mit erhöhtem Hirndruck.Vorsichtige Anwendung bei Erkrankungen, bei welchen die Atemfunktion eingeschränkt ist. Bei stark produktivem Husten kann die Hemmung des Hustenreflexes zur Stase des Sekrets mit der Gefahr der Infektion oder Auslösung eines Bronchospasmus führen. Wie bei allen zentral wirkenden Pharmaka sollte unter der Behandlung mit Paracodin der gleichzeitige Genuss alkoholischer Getränke vermieden werden.Paracodin enthält Saccharose. Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-/Galactose-Intoleranz, einer Glucose-Galactose-Malabsorption oder einer Sucrase-Isomaltase-Insuffizienz sollten dieses Arzneimittel nicht anwenden.
Dieses Arzneimittel enthält (21 % V/V) Ethanol (Alkohol), d.h. bis zu 184 mg Ethanol 96% pro ml, entsprechend 4.2 ml Bier oder 1,75 ml Wein pro ml (entspr. 30 Tropfen).
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro ml, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.
Dieses Arzneimittel enthält 0.615 mg Methyl-parahydroxybenzoat; dies kann allergische Reaktionen, auch Spätreaktionen, hervorrufen.
Die Möglichkeit, dass Cimetidin und andere Substanzen (z.B. Chinidin und Fluoxetin), welche einen Einfluss auf den hepatischen Metabolismus haben, den Effekt von Dihydrocodein erhöhen, kann nicht ausgeschlossen werden.
Bei Patienten mit einem « ultraschnelle CYP2D6-Metabolisierer»-Phänotyp, gibt es wahrscheinlich ein erhöhtes Risiko einer Überdosierung von Dihydromorphin. Der Metabolismus von Dihydrocodein (und seine Umwandlung in Dihydromorphin) ist demjenigen von Codein ähnlich. Bei den extensiven oder ultraschnellen CYP2D6-Metabolisierer ist die Dauer dieser Phase, stark reduziert. Es ist allgemein bekannt, dass Codein ein ähnliches Risiko hat. Im Gegensatz zu Dihydrocodeinon, hat diese Substanz absolut keine analgetische Wirkung und wird durch CYP2D6 in Morphin (seinen aktiven Metaboliten) umgewandelt. Extensive oder ultraschnellen CYP2D6-Metabolisierer können daher auch nach der Verabreichung von üblichen Dosen von Codein toxische Opioid-Serumspiegel entwickeln.
Dihydrocodein wird bei Jugendlichen zwischen 12 und 18 Jahren mit eingeschränkter Atemfunktion nicht empfohlen, da es zu Symptomen der Opioid-Überdosierung kommen kann, Falls Paracodin dennoch eingesetzt wird, ist besonders auf Symptome der Atemdepression zu achten.
Arzneimittelabhängigkeit und Missbrauchspotenzial
Unter der wiederholten Anwendung von Opioiden kann sich eine Toleranzentwicklung und physische und/oder psychische Abhängigkeit entwickeln. Nach Anwendung von Opioiden kann eine iatrogene Abhängigkeit auftreten. Paracodin kann wie andere Opioide missbraucht werden, und alle Patienten, die Opioide erhalten, sind auf Anzeichen von Missbrauch und Sucht zu überwachen. Patienten mit erhöhtem Risiko für Opioid-Missbrauch können dennoch angemessen mit Opioiden behandelt werden, diese Patienten müssen jedoch zusätzlich auf Anzeichen von Falschanwendung, Missbrauch oder Sucht überwacht werden. Die wiederholte Anwendung von Paracodin kann zu einer Opioidgebrauchsstörung führen. Missbrauch oder absichtliche Falschanwendung von Paracodin kann Überdosierung und/oder Tod zur Folge haben. Das Risiko für die Entwicklung einer Opioidgebrauchsstörung ist erhöht bei Patienten mit Substanzgebrauchsstörungen (einschliesslich Alkoholgebrauchsstörung) in der persönlichen oder familiären (Eltern oder Geschwister) Vorgeschichte, bei Rauchern oder bei Patienten mit anderen psychischen Erkrankungen (z.B. Major Depression, Angststörungen und Persönlichkeitsstörungen) in der Anamnese. Die Patienten müssen auf Anzeichen eines Suchtverhaltens (drug-seeking behaviour) überwacht werden (z.B. zu frühe Nachfrage nach Folgerezepten). Hierzu gehört auch die Überprüfung von gleichzeitig angewendeten Opioiden und psychoaktiven Arzneimitteln (wie Benzodiazepinen). Bei Patienten mit Anzeichen und Symptomen einer Opioidgebrauchsstörung sollte die Konsultation eines Suchtspezialisten in Betracht gezogen werden.
Atemdepression
Wie bei allen Opioiden besteht ein Risiko für eine klinisch relevante Atemdepression im Zusammenhang mit der Anwendung von Paracodin. Eine Atemdepression kann, wenn sie nicht sofort erkannt und behandelt wird, zu Atemstillstand und Tod führen. Die Behandlung einer Atemdepression umfasst je nach klinischem Zustand des Patienten eine engmaschige Beobachtung, unterstützende Massnahmen und die Verabreichung von Opioidantagonisten. Eine schwerwiegende, lebensbedrohliche oder tödliche Atemdepression kann zu jedem Zeitpunkt der Therapie auftreten, das Risiko ist zu Beginn der Therapie oder nach einer Dosiserhöhung am grössten.
Schlafbezogene Atemstörungen
Opioide können schlafbezogene Atemstörungen einschliesslich zentraler Schlafapnoe (ZSA) und schlafbezogener Hypoxämie verursachen. Die Anwendung von Opioiden geht mit einer dosisabhängigen Erhöhung des Risikos für eine zentrale Schlafapnoe einher. Bei Patienten, mit zentraler Schlafapnoe sollte eine Verringerung der Opioid-Gesamtdosis in Betracht gezogen werden.
Gleichzeitige Anwendung mit zentral dämpfenden Substanzen
Die gleichzeitige Anwendung von Opioiden mit Benzodiazepinen oder anderen zentral dämpfenden Substanzen kann zu starker Sedierung, Atemdepression, Koma und Tod führen. Aufgrund dieser Risiken dürfen Opioide und Benzodiazepine oder andere zentral dämpfende Arzneimittel nur an Patienten, für die keine alternative Behandlungsoption in Frage kommt, begleitend verabreicht werden. Wird entschieden, Paracodin begleitend zu Benzodiazepinen oder anderen zentral dämpfenden Arzneimitteln zu verschreiben, sind die jeweils niedrigste wirksame Dosierung und eine minimale Dauer der gleichzeitigen Anwendung zu wählen. Die Patienten müssen engmaschig auf Anzeichen und Symptome von Atemdepression und Sedierung überwacht werden, (siehe Rubrik «Interaktionen»)
Versehentliche Exposition
Die Patienten und ihre Betreuungspersonen müssen darüber in Kenntnis gesetzt werden, dass Paracodin einen Wirkstoff in einer Menge enthält, die tödlich sein kann, dies gilt besonders für Kinder. Patienten und ihre Betreuungspersonen müssen darauf hingewiesen werden, alle Dosiereinheiten für Kinder unerreichbar aufzubewahren und angebrochene oder nicht verwendete Dosiereinheiten ordnungsgemäss zu entsorgen.
Neonatales Opioidentzugssyndrom
Die längere Anwendung von Paracodin in der Schwangerschaft kann zu einem neonatalen Opioidentzugssyndrom führen, das potenziell lebensbedrohlich ist, wenn es nicht rechtzeitig erkannt und behandelt wird. Die Therapie sollte gemäss Protokollen erfolgen, die von Neonatologie-Experten entwickelt wurden. Ist der Einsatz von Opioiden bei einer Schwangeren über einen längeren Zeitraum notwendig, weisen Sie die Patientin auf das Risiko des neonatalen Opioidentzugssyndroms hin und stellen Sie sicher, dass die geeignete Behandlung gegebenenfalls zur Verfügung steht.
Nebenniereninsuffizienz
Opioide können eine reversible Nebenniereninsuffizienz hervorrufen, die eine Überwachung und Glukokortikoid-Ersatztherapie erfordert. Symptome der Nebenniereninsuffizienz können u. a. Folgendes umfassen: Übelkeit, Erbrechen, Appetitverlust, Müdigkeit, Schwäche, Schwindel oder niedrigen Blutdruck.
Verminderte Sexualhormone und erhöhtes Prolaktin
Die Langzeitanwendung von Opioiden kann mit erniedrigten Sexualhormon-Spiegeln und einem erhöhten Prolaktinspiegel verbunden sein. Die Symptome beinhalten verminderte Libido, Impotenz oder Amenorrhoe.
Spasmus des Sphincter Oddi/Pankreatits
Opioide können eine Funktionsstörung und einen Spasmus des Sphincter Oddi verursachen, wodurch der intrabiliäre Druck zunimmt und das Risiko für Gallenwegsymptome und Pankreatitis steigt.

Interaktionen

Die gleichzeitige Anwendung von Dihydrocodein mit anderen zentral dämpfenden Pharmaka, inkl. trizyklischen Antidepressiva, kann zu einer Verstärkung der sedierenden und atemdepressiven Wirkung führen. Die Wirkung von Schmerzmitteln wird bei gleichzeitiger Einnahme verstärkt. Dihydrocodein vermindert bei Zusammenwirken mit Alkohol die psychomotorische Leistungsfähigkeit. Wie bei allen zentral wirkenden Pharmaka sollte daher unter der Behandlung mit Paracodin der Genuss alkoholischer Getränke vermieden werden.
Bei Anwendung von Dihydrocodein zusammen oder innerhalb von 2 Wochen nach Beendigung einer Behandlung mit MAO-Hemmern können ZNS-Nebenwirkungen wie erhöhte Reizbarkeit, hohes Fieber oder Beeinträchtigung der Atemfunktion auftreten.
Die Möglichkeit, dass Cimetidin und andere Substanzen (z.B. Chinidin und Fluoxitin), welche einen Einfluss auf den hepatischen Metabolismus haben, den Effekt von Dihydrocodein erhöhen, kann nicht ausgeschlossen werden.
Die O-Dealkylierung von Dihydrocodein zu Metaboliten von Dihydromorphin und deren Konjugate kann teilweise durch das Cytochrom P450 Isoenzym CYP2D6 erfolgen.Die gleichzeitige Anwendung anderer, das ZNS beeinflussende Arzneimittel wie andere Opioide, Sedativa, wie Benzodiazepine oder Hypnotika, Allgemeinanästhetika, Phenothiazine, Tranquilizer, Skelettmuskelrelaxantien, sedierende Antihistaminika, Gabapentinoide (Gabapentin und Pregabalin) und Alkohol kann additive dämpfende Effekte ergeben, die zu Atemdepression, Hypotonie, starker Sedierung oder Koma führen und manchmal tödlich verlaufen können (siehe Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Ein Serotonin-Syndrom kann auftreten bei gleichzeitiger Verabreichung von Opioiden mit Monoaminoxidase-Hemmern (MAO-Hemmer) und serotonergen Wirkstoffen, wie selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRI), Serotonin-Norepinephrin-Wiederaufnahmehemmern (SNRI) und trizyklischen Antidepressiva (TCA). Zu den Symptomen eines Serotonin-Syndroms können Änderungen des Bewusstseinszustands, autonome Instabilität, neuromuskuläre Anomalien und/oder gastrointestinale Symptome gehören.

Schwangerschaft, Stillzeit

Ausreichende Erfahrungen in der Anwendung am Menschen liegen nicht vor; schwache teratogene Wirkungen können nicht ausgeschlossen werden. Für Codein wurde beim Menschen eine signifikante Assoziation zwischen Missbildungen des Respirationstraktes und einer Therapie in den ersten vier Monaten der Schwangerschaft festgestellt.
Weiterhin gibt es Hinweise auf Entzugssymptome beim Neugeborenen nach Anwendung von Codein im letzten Trimenon der Schwangerschaft.
Bei Schwangeren kurz vor der Geburt oder drohender Frühgeburt dürfen Opiate nicht angewendet werden, weil diese die Plazentaschranke passieren und bei Neugeborenen zu Atemdepression führen können. Neugeborene sind gegenüber Opioiden besonders empfindlich. Während der Schwangerschaft darf Paracodin nicht angewendet werden, es sei denn, dies sei eindeutig erforderlich.
Die längere Anwendung von Paracodin in der Schwangerschaft kann zu einem neonatalen Opioidentzugssyndrom führen, das potenziell lebensbedrohlich ist, wenn es nicht rechtzeitig erkannt und behandelt wird. Die Therapie sollte gemäss Protokollen erfolgen, die von Neonatologie-Experten entwickelt wurden. Ist der Einsatz von Opioiden bei einer Schwangeren über einen längeren Zeitraum notwendig, weisen Sie die Patientin auf das Risiko des neonatalen Opioidentzugssyndroms hin und stellen Sie sicher, dass die geeignete Behandlung gegebenenfalls zur Verfügung steht (siehe auch Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»),
Dihydrocodein und dessen Salze gehen in die Muttermilch über, so dass gestillte Säuglinge Dihydrocodein-Wirkungen zeigen. Während der Behandlung mit Paracodin soll nicht gestillt werden.
Dihydrocodein ist kontraindiziert bei stillenden Frauen. Da Dihydrocodein in der gleichen Weise synthetisiert wird Codein, kann man erwarten, dass es in der Muttermilch ausgeschieden wird. Für Säuglinge führt dies daher zu einer Vergiftungsgefahr mit Opioiden (siehe auch Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen für Patienten mit einem «ultraschnellen CYP2D6-Metabolisierer»-Phänotyp).

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Auch bei bestimmungsgemässem Gebrauch kann bei disponierten Patienten das Reaktionsvermögen soweit verändert werden, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Strassenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Masse im Zusammenwirken mit Alkohol und Arzneimitteln, die ihrerseits das Reaktionsvermögen beeinträchtigen können.

Unerwünschte Wirkungen

Psychiatrische Erkrankungen
Häufigkeit nicht bekannt: Abhängigkeit, Euphorie.
Erkrankungen des Nervensystems
Gelegentlich: Müdigkeit, Benommenheit, leichte Somnolenz und leichte Kopfschmerzen.
Augenerkrankungen
Bei höheren Dosen oder bei besonders empfindlichen Patienten können dosisabhängig die visuomotorische Koordination und die Sehleistung verschlechtert sein.
Herzerkrankungen
Bei hohen therapeutischen Dosen oder bei Intoxikationen können Synkopen und Blutdruckabfall auftreten.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Häufigkeit nicht bekannt: Atemdepression, zentrales Schlafapnoe-Syndrom. Bei hohen therapeutischen Dosen können, insbesondere bei Patienten mit vorbestehenden Lungenfunktionsstörungen, Lungenödeme auftreten.
Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes
Eine häufige Nebenwirkung ist die Obstipation. Zu Beginn können Übelkeit und Erbrechen auftreten.
Häufigkeit nicht bekannt: Pankreatitis.
Leber- und Gallenerkrankungen
Häufigkeit nicht bekannt: Spasmus des Sphincter Oddi.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Es kann zu allergischen Reaktionen und/oder Hauterscheinungen, wie z.B. Pruritus, Exanthem, Urtikaria und Quincke-Ödem.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Gelegentlich wurde über Harnverhalten berichtet.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

Überdosierung

Das Charakteristikum einer Überdosierung von Dihydrocodein ist die extreme Atemdepression. Die Symptome gleichen weitgehend denen der Morphinvergiftung mit extremer Somnolenz bis hin zu Stupor und Koma, meist verbunden mit Miosis. Bei Sauerstoffmangel werden die Pupillen wieder weit. Erbrechen, Kopfschmerzen, Harn- und Stuhlverhaltung treten auf.
Zyanose, Hypoxie, kalte Haut, Skelettmuskeltonusverlust und Areflexie kommen vor, manchmal Bradykardie und Blutdruckabfall. Gelegentlich treten – vor allem bei Kindern – nur Krämpfe auf. Toxische Leukenzephalopathie wurde bei Überdosierung von Opioiden beobachtet.
Je nach Schwere der Überdosierungserscheinungen müssen folgende Massnahmen ergriffen werden: Aufhebung der Wirkung von Dihydrocodein mit Opiatantagonisten (z.B. Naloxon). Die Gabe von Naloxon muss wiederholt werden, da die Wirkungsdauer von Dihydrocodein länger ist als die von Naloxon. Wenn Naloxon nicht eingesetzt werden kann, sind symptomatische Massnahmen, vor allem stabile Seitenlagerung, Beatmung und Schockbehandlung indiziert.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code: N02AA08
Wirkungsmechanismus / Pharmakodynamik
Paracodin ist ein zentral wirkendes Antitussivum. Durch die ausgeprägte Wirkung von Dihydrocodein auf das Hustenzentrum werden Häufigkeit und Intensität der Hustenstösse vermindert.
Die hustenstillende Wirkung von Paracodin ist stärker als diejenige von Codein, setzt rascher ein und hält länger an. Im Gegensatz zu Codein ist bei Paracodin auch der analgetische Effekt verstärkt, so dass es sich vorteilhaft bei schmerzhaftem Husten einsetzen lässt. Daneben besitzt Dihydrocodein eine dosisabhängige sedative Wirkung. Dihydrocodein reduziert die Motilität und erhöht den Tonus des Gastrointestinaltraktes und führt zur Kontraktion der Sphinkteren. Die Darmperistaltik wird gehemmt.

Pharmakokinetik

Absorption
Dihydrocodeinthiocyanat wird nach oraler Applikation rasch zu ca. 90% resorbiert. Die relative Bioverfügbarkeit liegt aufgrund eines ausgeprägten Leber-First-Pass-Effektes nur bei 21%.
Metabolismus
Hauptmetaboliten im Plasma sind unkonjugiertes und konjugiertes Dihydrocodein: 31% einer einmaligen Dihydrocodein-Gabe wurden innerhalb von 25 Stunden als Dihydrocodein und 28–31% als Dihydrocodein-6-konjugat ausgeschieden. Weitere Metaboliten waren Nordihydrocodein (16–20%), Nordihydrocodein-6-konjugat (5–6%), Dihydromorphin-3- oder 6-konjugat (1–8%) und Dihydromorphin (0,1–0,5%). Die O-Dealkylierung von Dihydrocodein zu Metaboliten von Dihydromorphin und deren Konjugate kann teilweise durch das Cytochrom P450 Isoenzym CYP2D6 erfolgen.
Elimination
Die Eliminationshalbwertszeit liegt bei gesunden Erwachsenen zwischen 3,3 und 5,8 Stunden. Die Ausscheidung erfolgt vor allem renal in Form der genannten Metabolite.
Dihydrocodein und dessen Salze treten in den fetalen Kreislauf über. In der Muttermilch werden nach der Einnahme von Dihydrocodein und dessen Salzen pharmakologisch relevante Konzentrationen erreicht.
Kinetik spezieller Patientengruppen
keine Angaben

Präklinische Daten

Mutagenes und tumorerzeugendes Potential
Untersuchungen zum mutagenen und tumorerzeugenden Potential liegen für Dihydrocodein und dessen Salze nicht vor. In vivo- und in vitro-Untersuchungen mit der strukturverwandten Substanz Codein ergaben keine Hinweise auf ein mutagenes Potential. In Langzeitstudien mit Codein an Mäusen und Ratten zeigten sich keine kanzerogenen Wirkungen.
Reproduktionstoxizität
Reproduktionstoxikologische Untersuchungen mit Dihydrocodein und dessen Salzen liegen nicht vor. Für Codein wurde beim Menschen eine signifikante Assoziation zwischen Missbildungen des Respirationstraktes und einer Therapie in den ersten vier Monaten der Schwangerschaft festgestellt. Weiterhin gibt es Hinweise auf Entzugssymptome beim Neugeborenen nach Anwendung von Codein im letzten Trimenon der Schwangerschaft.

Sonstige Hinweise

Haltbarkeit
Das Medikament darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Besondere Lagerungshinweise
Die Packung nach Gebrauch stets gut verschliessen, vor Licht geschützt und trocken bei Raumtemperatur (15–25 °C) lagern.
Hinweise für die Handhabung
keine Angaben

Zulassungsnummer

23774 (Swissmedic).

Packungen

Paracodin Tropfen 20 ml (B)

Zulassungsinhaberin

Farmaceutica Teofarma Suisse SA, 6901 Lugano.

Stand der Information

November 2024

2025 ©ywesee GmbH
Einstellungen | Hilfe | FAQ | Anmeldung | Kontakt | Home