PharmakokinetikAbsorption
Nach oraler Einnahme wird Imipramin rasch und vollständig absorbiert. Die Nahrung hat keinen Einfluss auf die Resorption und Bioverfügbarkeit von Imipramin.
Oral verabreichtes Imipramin wird bei der ersten Leberpassage teilweise zum ebenfalls antidepressiv wirksamen Metaboliten Desipramin umgewandelt.
Nach 10-tägiger oraler Gabe von 3× 50 mg/Tag betrug die mittlere «steady state»-Plasmakonzentration von Imipramin 33-85 ng/ml und von Desipramin 43-109 ng/ml.
Distribution
Imipramin wird zu etwa 86% an Plasmaproteine gebunden. Die Imipraminkonzentrationen in der Zerebrospinalflüssigkeit korrelieren stark mit denen im Plasma.
Das apparente Verteilungsvolumen beträgt für Imipramin ungefähr 21 l/kg und für Desipramin 10-50 l/kg.
Sowohl Imipramin als auch sein Metabolit Desipramin erreichen in der Muttermilch Konzentrationen, die mit denen im Plasma vergleichbar sind.
Metabolismus
Imipramin wird in grossem Umfang in der Leber metabolisiert. Insgesamt sind über 14 Metabolite in freier Form und als Konjugate nachgewiesen worden. Imipramin wird hauptsächlich N-demetyliert zur Bildung von N-Desmethyl Imipramin (Desipramin) durch CYP3A4, CYP2C19 und CYP1A2. Imipramin und Desipramin erfahren eine Hydroxylierung katalisiert durch CYP2D6 zur Bildung von 2-Hydroxy Imipramin und 2-Hydroxy Desipramin. Beide Metabolisierungswege sind genetisch bedingt.
Elimination
Imipramin wird aus dem Blut mit einer Halbwertszeit von ungefähr 19 Stunden eliminiert. Die Ausscheidung erfolgt zu etwa 80% mit dem Urin und zu etwa 20% mit den Faeces, vorwiegend in Form inaktiver Metaboliten. Das unveränderte Imipramin und der aktive Metabolit Desipramin werden zu 5% bzw. 6% mit dem Urin ausgeschieden, mit den Faeces nur in geringen Mengen.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Ältere Patienten, Kinder
Wegen der reduzierten metabolischen Clearance sind die Plasmaspiegel von Imipramin bei älteren Patienten höher als bei Patienten mittleren Alters.
Die mittlere Clearance und die Halbwertszeit bei Kindern unterscheidet sich nicht wesentlich von der bei Personen mittleren Alters, allerdings bestehen grosse Unterschiede zwischen den einzelnen Patienten.
Niereninsuffizienz
Bei Patienten mit schwerer Nierenschädigung ist die renale Ausscheidung von Imipramin und seinen biologisch aktiven unkonjugierten Metaboliten nicht verändert. Erhöht allerdings sind die Steady-State-Plasmakonzentrationen der konjugierten Metaboliten, die als biologisch inaktiv betrachtet werden. Welche klinische Bedeutung dieser Befund hat, ist nicht bekannt. Es kann zur Akkumulation des Stammwirkstoffes und seines aktiven Metaboliten kommen. Patienten mit moderater bis schwerer Niereninsuffizienz sollten während der Behandlung beobachtet werden.
Leberinsuffizienz
Imipramin wird in der Leber durch die Enzyme CYP2D6, CYP3A4, CYP2C19 und CYP1A2 metabolisiert. Bei Leberinsuffizienz sollten Patienten während der Behandlung besonders beobachtet werden.
Ethnische Herkunft
Es liegen keine ausreichenden Daten zu Unterschieden in der Metabolisierung bei verschiedenen ethnischen Populationen vor.
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