Dosierung/AnwendungGrundsätzlich ist zu beachten:
·Der Dosierungsmodus ist individuell zu bestimmen und dem Krankheitszustand anzupassen.
·Es muss versucht werden, mit möglichst niedrigen Dosen und einer vorsichtigen Dosissteigerung einen optimalen Effekt zu erzielen.
·Die optimal eingestellte Dosis soll als Erhaltungstherapie weitergeführt werden, um einen Rückfall zu vermeiden. Die Dauer und der weitere Bedarf an Therapie sollten periodisch überprüft werden.
·Ein plötzlicher Therapieabbruch von Antidepressiva wie Tofranil soll auf Grund der möglichen unerwünschten Wirkungen und möglicher Verschlechterung des psychischen Zustandes vermieden werden (s. «Unerwünschte Wirkungen»).
Depressionen und depressive Syndrome
Erwachsene
Ambulante Behandlung
Beginn der Therapie mit 25 mg 1-3×/d. Stufenweise Erhöhung der täglichen Dosis auf 150-200 mg. Diese Tagesdosis sollte am Ende der 1. Woche erreicht und bis zur deutlichen Besserung beibehalten werden. Die anschliessende Erhaltungsdosis ist durch vorsichtige Dosisreduktion individuell zu ermitteln (meistens 50-100 mg/d).
Stationäre Behandlung
Beginn der Therapie mit 25 mg 3×/d. Stufenweise Erhöhung der Tagesdosis um 25 mg, bis eine Dosis von 200 mg erreicht ist, die bis zur Besserung des depressiven Zustandes beibehalten wird. In schweren Fällen ist eine Erhöhung auf 3× 100 mg/d möglich. Nach deutlicher Besserung ist die anschliessende Tageserhaltungsdosis individuell zu ermitteln (im Allgemeinen 100 mg/d).
Ambulante Patienten sollten niedrigere Dosen als die unter ständiger Überwachung stehenden stationären Patienten erhalten.
Chronische Schmerzzustände
Erwachsene
Die Dosierung muss individuell angepasst werden (25-300 mg/d). Im Allgemeinen ist eine Tagesdosis von 25-75 mg ausreichend.
Enuresis nocturna (erst bei Kindern ab 9 Jahren verordnen, bei denen andere zugelassene Behandlungen als nicht geeignet angesehen werden):
Initiale Tagesdosis bei 9-12 jährigen Kindern 1-2 Dragées zu 25 mg, bei Kindern ab 12 Jahren 1-3 Dragées zu 25 mg. Die höhere Dosisvariante gilt für jene Fälle, die nach einer Woche nicht voll angesprochen haben. Eine Tagesdosis von 2.5 mg/kg sollte nicht überschritten werden. Die Behandlung sollte max. 3 Monate dauern inkl. graduellem Ausschleichen.
Die Dragées als Einzelgabe nach dem Nachtessen verabreichen, wobei Kinder, die früh einnässen, einen Teil der Dosis bereits um 16 Uhr einnehmen sollten.
Für die Behandlung von Kindern unter 6 Jahren liegen keine Erfahrungen vor.
Bei der Behandlung von Kindern und Jugendlichen sind die aufgeführten Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen betreffend Suizidrisiko besonders zu beachten.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Geriatrie
Für ältere Patienten (ab 65 Jahre), die nur mit niedrigen Dosen behandelt werden können, steht keine geeignete Dosisstärke zur Verfügung. (s. unter «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Pharmakokinetik»).
Pädiatrie
Jugendliche sprechen auf Tofranil im Allgemeinen stärker an als Patienten mittlerer Altersstufen. Tofranil sollte daher bei diesen Patienten unter vorsichtiger Dosissteigerung verabreicht werden (s. «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Tofranil bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren zur Behandlung von Depressionen verschiedener Ätiologie, einschliesslich endogener, organischer und psychogener Formen sowie Depressionen in Zusammenhang mit Persönlichkeitsstörungen oder chronischem Alkoholismus, chronischen Schmerzzustände und Pavor nocturnus (nächtliche Angst) ist nicht ausreichend belegt. Die Behandlung dieser Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren mit Tofranil wird deshalb nicht empfohlen.
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion kann Tofranil akkumulieren. Es muss deshalb mit Vorsicht dosiert werden. Die Nierenfunktion sollte periodisch untersucht werden (s. «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Pharmakokinetik, Kinetik spezieller Patientengruppen»).
Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion
Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion sollte Tofranil mit Vorsicht verabreicht dosiert werden, da Tofranil in der Leber metabolisiert und inaktiviert wird. Die Leberfunktion sollte periodisch untersucht werden (s. «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Pharmakokinetik, Kinetik spezieller Patientengruppen»).
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