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Fachinformation zu Decadron®:MSD Merck Sharp & Dohme AG
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Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen
Systemische Pilzinfektionen.
Überempfindlichkeit gegen das Präparat.
Impfung mit Lebend-Virus-Impfstoffen (siehe «Vorsichtsmassnahmen»).

Vorsichtsmassnahmen
Es sollte immer die niedrigste Kortikoiddosis verwendet werden, um die Krankheit zu beherrschen; falls eine Dosisreduktion möglich ist, soll diese schrittweise erfolgen.
Kortikosteroide können systemische Pilzinfektionen verschlimmern und sollten deshalb nur in Notfällen zur Beherrschung von unerwünschten Reaktionen nach Therapie mit Amphotericin B gegeben werden. Ausserdem sind Fälle bekannt, wo gleichzeitige Verabreichung von Amphotericin B und Hydrokortison zu Herzerweiterung und Stauungsinsuffizienz geführt haben.
Es liegen Publikationen vor, die einen Zusammenhang zwischen der Anwendung von Kortikosteroiden und Ruptur der linken Ventrikelaussenwand nach kürzlichem Myokardinfarkt vermuten lassen; diesen Patienten sollten deshalb Kortikosteroide mit grösster Vorsicht verabreicht werden.
Mittlere und hohe Hydrokortison- oder Kortisondosen können Blutdruckanstieg, Salz- und Wasserretention sowie vermehrte Kaliumausscheidung bewirken. Diese Wirkungen sind bei Verabreichung synthetischer Derivate weniger häufig und treten nur bei hohen Dosen auf. Kochsalzrestriktion und Kaliumsubstitution können nötig sein. Alle Kortikosteroide vermehren die Kalziumausscheidung.
Eine medikamentös verursachte sekundäre Nebennierenrindeninsuffizienz kann nach zu raschem Absetzen der Kortikosteroide auftreten. Sie kann durch schrittweise Dosisreduktion weitgehend vermieden werden. Eine solche relative Insuffizienz kann Monate nach Absetzen der Therapie andauern. Deshalb sollte die Kortikosteroidtherapie in jeder Stress-Situation während dieser Zeit wieder aufgenommen werden oder eine Dosissteigerung kann nötig sein. Da die Mineralokortikosteroidausschüttung ungenügend sein kann, sollte gleichzeitig Salz und/oder ein Mineralokortikoid verordnet werden.
Nach längerdauernder Steroidtherapie kann das Absetzen zu Symptomen des Steroid-Entzug-Syndroms führen, wie Fieber, Myalgie, Arthralgie und Unwohlsein. Diese Symptome können auch bei Patienten ohne erkennbare Nebenniereninsuffizienz auftreten.
Die gleichzeitige Impfung mit Lebend-Virus-Impfstoffen ist kontraindiziert bei Patienten, die immunsupprimierende Steroiddosen erhalten. Wenn solche Patienten mit inaktivierten viralen oder bakteriellen Vakzinen geimpft werden, muss mit einem geringeren Antikörperanstieg gerechnet werden. Jedoch können Patienten unter Kortikosteroidsubstitutionstherapie, z.B. bei M. Addison, geimpft werden.
Decadron Tabletten sollten bei aktiver Tuberkulose nur bei fulminantem oder disseminierendem Verlauf zusammen mit geeigneter tuberkulostatischer Therapie eingesetzt werden. Patienten mit latenter Tuberkulose oder positiver Tuberkulinreaktion müssen streng überwacht werden, da die Krankheit während einer Kortikosteroidtherapie aktiviert werden könnte. Diese Patienten sollten unter Langzeittherapie mit Steroiden prophylaktisch tuberkulostatisch behandelt werden.
Steroide sind vorsichtig anzuwenden bei unspezifischer ulzerativer Colitis ulcerosa, mit Möglichkeit einer Perforation, bei Abszessen oder anderen pyogenen Infektionen, Divertikulitis, frischen Darmanastomosen, aktivem oder latentem peptischem Ulkus, Niereninsuffizienz, Hypertonie, Osteoporose, Myasthenia gravis. Zeichen von peritonealer Reizung nach Magen-Darm-Perforationen können bei Patienten unter hochdosierter Steroidtherapie minimal sein oder ganz fehlen. Bei Hyperkortizismus wird über mögliches Auftreten von Fettembolien berichtet.
Bei Herpes simplex corneae sollen Kortikosteroide wegen der Möglichkeit einer Hornhautperforation vorsichtig verabreicht werden.
Bei Patienten mit Hypothyreose und mit Leberzirrhose wirken Kortikosteroide stärker.
Kortikosteroide können die Motilität und die Anzahl der Spermatozoen bei einigen Patienten erhöhen oder vermindern.
Kortikosteroide können Zeichen von Infektionen verschleiern und neue Infektionen können unter solcher Therapie auftreten.
Die Verabreichung von Kortikosteroiden bei zerebraler Malaria bewirkt eine Verlängerung des Komas sowie eine höhere Inzidenz von Pneumonie und gastrointestinalen Blutungen.
Kortikosteroide können eine latente Amöbiase aktivieren. Deshalb wird empfohlen, eine latente oder aktive Amöbiase vor Beginn einer Kortikosteroid-Therapie bei allen Patienten auszuschliessen, die sich in den Tropen aufgehalten haben, oder an einer ungeklärten Diarrhoe leiden.
Nach längerer Kortikosteroidtherapie können hintere Schalenkatarakte, Glaukom mit möglicher Schädigung der Sehnerven auftreten und Sekundärinfektionen durch Pilze und Viren begünstigt werden.
Das Wachstum und die Entwicklung von Kleinkindern und Kindern unter Kortikosteroid-Langzeittherapie soll sorgfältig überwacht werden.

Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschafts-Kategorie C. Da keine Human-Studien über die Teratogenität von Kortikosteroiden gemacht worden sind, ist der Nutzen dieser Präparate während einer bestehenden oder möglichen Schwangerschaft sorgfältig gegen mögliche Risiken für Mutter und Fötus abzuwägen. Kinder, deren Mütter während der Schwangerschaft höhere Kortikosteroiddosen erhalten haben, sollten sorgfältig auf Zeichen von Hypokortizismus überwacht werden.
Kortikosteroide werden mit der Muttermilch ausgeschieden und könnten wachstumhemmend wirken, die Kortikosteroid-Eigenproduktion beeinflussen oder andere unerwünschte Wirkungen zeigen. Mütter, welche therapeutische Kortikosteroiddosen erhalten, sollten deshalb abstillen.

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