Dosierung/AnwendungÜbliche Dosierung
Vor Beginn der Behandlung muss eine EKG-Untersuchung und eine Bestimmung des Serumkaliums erfolgen. Das Serumkalium sollte vor Beginn der Behandlung normalisiert werden und Patienten mit einem QTC-Intervall >450 msec sollten von der Behandlung ausgeschlossen werden. Eine Kontrolle des EKG ist auch unter der Behandlung, insbesondere bei Dosiserhöhung empfohlen. Bei einem QTc >500 msec muss Thioridazin abgesetzt werden.
Dosierung und Einnahmezeiten sind nach Art und Schwere der Symptome individuell anzupassen. Die Initialdosis soll sich am unteren Ende der nachstehend genannten Dosisbereiche befinden; die Dosis ist allmählich zu steigern, bis die therapeutische Wirkung erreicht ist. Eine Bestimmung der Thioridazin-Plasmaspiegel bei Dosisanpassungen ist empfohlen, insbesondere bei älteren Patienten, um die Nebenwirkungen zu reduzieren, da Nebenwirkungen bei Plasmaspiegeln über 2,4 mg/l eventuell zunehmen.
Die übliche Startdosis ist 150-300 mg/d mit langsamer Dosissteigerung bis maximal 800 mg/d.
Aus Gründen des Handlings liegt die Tagesdosis der Melleretten Tropflösung im Bereich von 10-75 Tropfen = 10-75 mg Thioridazin.
Normalerweise werden 2 bis 3 Wochen oder mehr benötigt, um bei hospitalisierten Schizophrenen eine positive Wirkung der Behandlung nachzuweisen. Bei chronisch psychotischen Patienten können 6 Wochen bis 6 Monate Behandlung erforderlich sein, bis sich der maximale therapeutische Erfolg einstellt. Im Gegensatz dazu zeigt sich eine Verbesserung bei akut psychotischen Patienten innert 24 bis 48 h.
Die optimale Dosierung antipsychotischer Präparate ist bisweilen schwierig zu ermitteln und eine flexible Therapie mit Dosisanpassungen an wechselnde klinische Anforderungen kann erforderlich sein. Dies kann ebenfalls dazu beitragen, das Auftreten von Nebenwirkungen zu reduzieren. Wird eine Langzeittherapie abgebrochen, wird eine stufenweise Dosisreduktion über mehrere Wochen empfohlen, da ein abruptes Absetzen neuroleptischer Präparate bei einigen Patienten mit hohen oder langdauernden Dosierungen Symptome wie Nausea, Erbrechen, Verdauungsstörungen, Zittern, Schwindel, Angstgefühl, Agitiertheit und Schlaflosigkeit wie auch transiente dyskinetische Anzeichen zur Folge haben kann. Diese können fälschlich als Anzeichen einer beginnenden depressiven oder psychotischen Episode gedeutet werden.
Spezielle Dosierungshinweise
Bei Patienten mit Untergewicht, Leber- oder Nierenleiden und bei älteren Patienten empfehlen sich niedrige Initialdosen und langsame Dosissteigerung.
Art der Anwendung
Die Tagesdosen sind gewöhnlich auf 2-4 Einzeldosen aufzuteilen.
Die Retard-Tabletten sind unzerkaut zu schlucken.
Melleretten Tropflösung: Die Tropfen sollen vor der Einnahme mit Wasser oder Fruchtsaft verdünnt werden.
Bei Verdünnung der Melleretten Tropflösung mit Wasser kann die Lösung infolge eines feinen Niederschlags des Wirkstoffes trüb werden. Obwohl Wirksamkeit und Verträglichkeit des Präparates durch diese Trübung nicht beeinträchtigt werden, sollten verdünnte Lösungen sofort eingenommen werden.
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