Unerwünschte WirkungenDie Hauptnebenwirkungen sind Übelkeit und Erbrechen. Häufig tritt Leukozytopenie, seltener Thrombozytopenie und Anämie auf.
Mit stärkerer Myelosuppression muss bei Patienten gerechnet werden, die chemo- und/oder radiotherapeutisch vorbehandelt wurden, und bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen.
Einige Komplikationen wie Thromboembolien, disseminierte intravasale Koagulation (DIC) oder hämolytisch urämisches Syndrom (HUS) können auch durch die zugrunde liegende Erkrankung hervorgerufen werden, sie können aber unter einer Cyclophosphamid enthaltenden Chemotherapie verstärkt auftreten.
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Häufig: Infektionen
Gelegentlich: Pneumonie, Sepsis
Sehr selten: Septischer Schock
Meldungen aus Marktbeobachtungen:
Die folgenden Manifestationen wurden mit Cyclophosphamid-bedingter Myelosuppression und Immunsuppression in Verbindung gebracht: Erhöhtes Risiko und stärkere Ausprägung von Pneumonien (auch mit tödlichem Ausgang), andere bakterielle, fungale, virale und parasitäre Infektionen, Protozoen-Infektionen, Reaktivierung latenter Infektionen, einschliesslich Virushepatitis, Tuberkulose, JC-Virus mit progressiver multifokaler Leukenzephalopathie (auch mit tödlichem Ausgang), Pneumocystis jiroveci, Herpes zoster, Strongyloides, Sepsis und septischer Schock (auch mit tödlichem Ausgang).
Gutartige, boesartige und nicht spezifizierte Neubildungen
Selten: Sekundärtumore, Karzinom der Blase und der ableitenden Harnwege, myelodysplastisches Syndrom, akute Leukämie
Sehr selten: Turmorlyse- Syndrom
Es besteht ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Blasenkarzinom, myelodysplastischem Syndrom und akuter Leukämie.
Meldungen aus Marktbeobachtungen:
Akute myeloische Leukämie, akute promyelozytische Leukämie, Lymphome (Non-Hodgkin-Lymphome), Sarkome, Nierenzellkarzinom, Nierenbeckenkarzinom, Schilddrüsenkarzinom, behandlungsbedingtes sekundäres Malignom, karzinogene Auswirkungen bei den Nachkommen. Zudem wurde über die Progression zugrunde liegender maligner Erkrankungen, auch mit tödlichem Ausgang, berichtet.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Sehr häufig: Myelosuppression, Leukozytopenie, Neutropenie
Das Ausmass der Myelosuppression ist dosisabhängig.
Häufig: Neutropenisches Fieber
Gelegentlich: Thrombozytopenie (mit Komplikation durch Blutung), Anämie mit einem Hb-Abfall um mehr als 2 g/dl
Eine Anämie entwickelt sich in der Regel erst nach mehreren Behandlungszyklen.
Sehr selten: Hämolytisch-Urämisches Syndrom (mit thrombotischer Mikroangiopathie), Verbrauchskoagulopathie
Die niedrigsten Leukozyten- und Thrombozytenwerte treten in der Regel in der 1. –2. Woche nach Behandlungsbeginn auf und sind innert 3 – 4 Wochen erholt.
Meldungen aus Marktbeobachtungen:
Myelosuppression mit Knochenmarksinsuffizienz, Panzytopenie, Agranulozytose, Granulozytopenie, Lymphopenie, verringerte Hämoglobin-Werte
Erkrankungen des Immunsystems
Sehr häufig: Immunsuppression
Gelegentlich: Überempfindlichkeitsreaktionen begleitet von Fieber, in Einzelfällen bis zum Schock
Meldungen aus Marktbeobachtungen: Anaphylaktischer Schock, anaphylaktische/anaphylaktoide Reaktion (auch mit tödlichem Ausgang)
Endokrine Erkrankungen
Sehr selten: SIADH (Syndrom der inadäquaten ADH-Sekretion, Schwarz-Bartter-Syndrom)
Meldungen aus Marktbeobachtungen: Wasserintoxikation
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Gelegentlich: Anorexie
Selten: Dehydratation
Sehr selten: Hyponatriämie, Wasserretention
Meldungen aus Marktbeobachtungen:
Flüssigkeitsretention, erhöhter oder erniedrigter Blutzuckerspiegel
Psychiatrische Erkrankungen
Sehr selten: Konfusion
Erkrankungen des Nervensystems
Selten: Schwindelanfälle
Sehr selten: Krampfanfälle, Parästhesie, veränderter Geschmackssinn, hepatische Enzephalopathie
Meldungen aus Marktbeobachtungen:
Über Neurotoxizität wurde berichtet, manifestiert als reversibles posteriores Leukenzephalopathie-Syndrom, Enzephalopathie, Myelopathie, periphere Neuropathie, Polyneuropathie, Neuralgie, Dysästhesie, Hypoästhesie, Parästhesie, Tremor, Dysgeusie, Hypogeusie, Parosmie.
Augenerkrankungen
Selten: Verschwommensehen
Sehr selten: Sehschwäche, Konjunktivitis und Augenödem wegen Überempflindlichkeit
Meldungen aus Marktbeobachtungen: Verstärkte Tränensekretion
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
Meldungen aus Marktbeobachtungen: Taubheit, Hörschäden, Tinnitus
Herzerkrankungen
Gelegentlich: Kardiomyopathie, Herzinsuffizienz, Tachykardie
Selten: Arrhythmie, ventrikuläre und supraventrikuläre Arrhythmie
Sehr selten: Vorhof- und Kammerflimmern, Angina Pectoris, Myokardinfarkt, Herzstillstand, Myokarditis, Perikarditis
Kardiomyophathie wurde insbesondere nach hohen Gaben von Cyclophosphamid (120 – 240 mg/kg Körpergewicht) berichtet.
Meldungen aus Marktbeobachtungen:
Ventrikuläre Tachykardie, kardiogener Schock, Perikarderguss (bis hin zur Herztamponade), Myokardblutung, dekompensierte Herzinsuffizienz, Herzversagen (auch mit tödlichem Ausgang), Funktionsstörung des linken Ventrikels, Linksherzinsuffizienz, Karditis, Bradykardie, Palpitationen, verlängertes QT-Intervall beim Elektrokardiogramm, verkleinerte Auswurffraktion
Gefaesserkrankungen
Selten: Blutung
Sehr selten: Thromboembolie, Blutdruckänderung (Hypertonie, Hypotonie)
Meldungen aus Marktbeobachtungen:
Lungenembolie, Venenthrombose, Vaskulitis, periphere Ischämie, Hitzegefühl, Hitzewallung, erniedrigter Blutdruck
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Häufig: Verstopfte Nase, Rhinitis
Sehr selten: Pneumonitis (interstitielle Pneumonie), chronische interstitielle Lungenfibrose, Bronchospasmus, Dyspnoe, Husten, toxisches Lungenödem, Pleuraerguss, Lungeninsuffizienz, ARDS (Acute Respiratory Distress Syndrome), unspezifische Lungenkrankheiten, Hypoxie, pulmonale Hypertonie
Meldungen aus Marktbeobachtungen:
Pulmonale venookklusive Erkrankung, interstitielle Lungenerkrankung manifestiert als Lungenfibrose, respiratorische Insuffizienz (auch mit tödlichem Ausgang), obliterative Bronchiolitis, organisierende Pneumonie, allergische Alveolitis, Atembeschwerden, Lungenödem, nasale Beschwerden, oropharyngeale Schmerzen, Rhinorrhoe, Niesen
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Sehr häufig: Übelkeit und Erbrechen, dosisabhängig, bei etwa 50% der Patienten
Selten: Diarrhöe, Obstipation, Mukositis / Stomatitis, Bauchschmerzen
Sehr selten: Hämorrhagische Kolitis, akute Pankreatitis, Aszites, Ulzeration
Zur Reduktion von Erbrechen und Stomatitis sollten rechtzeitig Antiemetika verabreicht und auf eine peinliche Mundhygiene geachtet werden.
Meldungen aus Marktbeobachtungen:
Hämorrhagische Enterokolitis, gastrointestinale Blutungen, Enteritis, Typhlitis, Schleimhautulzeration, abdominale Beschwerden, Entzündung der Parotis
Leber- und Gallenerkrankungen
Selten: Leberfunktionsstörungen, Hepatitis, Anstieg der Leberenzyme, Anstieg von ALT, AST, γ-GT, Bilirubin, ALP
Sehr selten: Leberversagen, Lebernekrose, Hepatomegalie, Gelbsucht, Hepatitis-Virus-Aktivierung
Meldungen aus Marktbeobachtungen:
Venookklusive Lebererkrankung, cholestatische Hepatitis, zytolytische Hepatitis, Cholestase, hepatische Enzephalopathie
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Sehr häufig: Haarausfall
Gelegentlich: Glatzenbildung
Selten: Hautausschlag, Dermatitis, Hautentzündungen
Sehr selten: Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse, schwere Hautreaktionen, Pigmentveränderungen von Handflächen, Fingernägeln und Fusssohlen, Juckreiz, Erythem im Bestrahlungsfeld, strahlenbedingte Dermatitis
Meldungen aus Marktbeobachtungen:
Erythema multiforme, palmar-plantares Erythrodysästhesie-Syndrom, toxischer Hautausschlag, Urtikaria, Bläschenbildung, Erythem, Hautrötung, Verfärbung der Haut, Nagelerkrankung, Gesichtsschwellung, Hyperhidrose
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Sehr selten: Rhabdomyolyse, Krämpfe
Meldungen aus Marktbeobachtungen: Sklerodermie, Muskelspasmen, Myalgie, Arthralgie
Erkankungen der Nieren und Harnwege
Sehr häufig: Zystitis, Mikrohämaturie
Häufig: Hämorrhagische Zystitis, Makrohämaturie
Sehr selten: Suburotheliale Blutungen, Blasenwandödem, interstitielle Entzündungen, Fibrose und Sklerose der Blase, Nierenfunktionsstörung, Niereninsuffizienz
Meldungen aus Marktbeobachtungen:
Nierenversagen, Tubulusnekrose, renale Tubulusstörung, toxische Nephropathie, hämorrhagische Ureteritis, ulzerative Zystitis,
Blasennekrose, Kontraktur der Harnblase, Hämaturie, nephrogener Diabetes insipidus, atypische Epithelzellen der Harnblase, erhöhter Blutharnstoff
Schwangerschaft, Wochenbet- und perinatale Erkrankungen
Meldungen aus Marktbeobachtungen: Vorzeitige Wehen
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Gelegentlich: Beeinflussung der Spermatogenese, Ovulationstörungen, Amenorrhoe
Häufig: Persistierende Oligospermie, Azoospermie
Meldungen aus Marktbeobachtungen:
Infertilität, Nachlassen der ovariellen Funktion, Erkrankung der Ovarien, Ovulationsbeschwerden, Oligomenorrhoe, Hodenatrophie, verringertes Östrogen im Blut, erhöhtes Gonadotropin im Blut
Kongenitale, familiäre und genetische Erkrankungen
Meldungen aus Marktbeobachtungen: Intrauteriner Fruchttod, Missbildung des Fetus, Wachstumsverzögerung des Fetus, fetale Toxizität (einschliesslich Myelosuppression, Gastroenteritis)
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Sehr häufig: Fieber
Häufig: Schüttelfrost, Asthenie, Müdigkeit, Schwäche, Unwohlsein
Selten: Brustschmerzen
Sehr selten: Kopfschmerzen, Schmerzen, Phlebitis, Multiorganversagen
Meldungen aus Marktbeobachtungen:
Verschlechterung des Allgemeinbefindens, grippeähnliche Erkrankung, Reaktionen an der Injektions-/Infusionsstelle (Thrombose, Nekrose, Phlebitis, Entzündung, Schmerzen, Schwellung, Erythem), Ödem, mukosale Entzündung
Untersuchungen
Gelegentlich: EKG Änderung, Abnahme von LVEF, Anstieg von LDH im Blut und C-reaktivem Protein
Sehr selten: Gewichtszunahme, erhöhter Kreatininwert
Andere unerwünschte Wirkungen
Eine venookklusive Krankheit (Veno-occlusive disease, VOD) wird bei ca. 15 – 50% der Patienten beobachtet, die mit hochdosiertem Cyclophosphamid in Kombination mit Busulfan oder mit Ganzkörperbestrahlung im Rahmen einer allogenen Knochenmarktransplantation behandelt werden.
Bekannte Risikofaktoren für die Entwicklung einer VOD sind vorbestehende Leberfunktionsstörungen, eine Therapie mit hepatotoxischen Arzneimitteln bei gleichzeitiger Hochdosis-Chemotherapie, insbesondere wenn Busulfan Bestandteil der Konditionierungstherapie ist.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
|