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Fachinformation zu Endoxan®:Baxter AG
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Dosierung/Anwendung

Endoxan sollte nur unter Aufsicht eines erfahrenen Spezialisten, wie Hämatologen, Onkologen bzw. Rheumatologen verabreicht werden.
Die Dosierung ist individuell und unter Berücksichtigung von Allgemeinzustand und Blutbild festzulegen.
Soweit nicht anders verordnet gelten folgende Dosierungsempfehlungen:
Intravenöse Verabreichung
Dauertherapie: 3 – 6 mg/kg Körpergewicht täglich (entsprechend 120–240 mg/m2 Körperoberfläche).
Intervalltherapie: 10 – 15 mg/kg Körpergewicht (entsprechend 400 – 600 mg/m2 Körperoberfläche) in Abständen von 2 – 5 Tagen.
Hochdosierte Intervalltherapie: z.B. 20 – 40 mg/kg Körpergewicht (entsprechend 800 – 1600 mg/m2 Körperoberfläche) und höhere Dosen (z.B. zur Konditionierung vor Knochenmarkstransplantation) in Abständen von 21 – 28 Tagen.
Die Verabreichung erfolgt in der Regel als intravenöse Infusion über 30 Minuten bis 2 Stunden.
Bei unbeabsichtigter paravenöser Verabreichung einer Cyclophosphamid-Lösung besteht üblicherweise nicht die Gefahr einer zytostatisch bedingten Gewebeschädigung, da diese überwiegend erst nach Bioaktivierung von Cyclophosphamid in der Leber einsetzt. Kommt es zu einer Paravasation, sollte die Infusion dennoch sofort gestoppt werden, das Paravasat bei liegender Nadel aspiriert, mit Kochsalzlösung nachgespült und die Extremität ruhiggestellt werden.
Orale Verabreichung
Als Dauertherapie werden 1– 4 Dragées (50 – 200 mg) täglich verabreicht. Bei Bedarf kann die Dosierung erhöht werden. Die Dragées sind überzogen und dürfen nicht vor der Einnahme geteilt werden.
Die Dragées sollten am Morgen verabreicht werden. Während bzw. unmittelbar nach der Einnahme sollte ausreichend Flüssigkeit (keine grapefruithaltigen Getränke, siehe „Interaktionen“) eingenommen werden. Zur Einnahme von Endoxan Dragées mit oder ohne Mahlzeiten liegen keine Daten vor.
Hinweis
Die aufgeführten Dosierungsempfehlungen gelten in erster Linie für eine Cyclophosphamid-Monotherapie.
Bei Kombination mit anderen chemotherapeutischen Substanzen ähnlicher Toxizität kann eine Dosisreduktion oder eine Verlängerung der therapiefreien Intervalle erforderlich werden.
Die Anwendung von Hämatopoese-stimulierenden Substanzen, wie Kolonie-stimulierende Faktoren und Erythropoese-stimulierende Wirkstoffe, kann in Betracht gezogen werden, um das Risiko von myelosuppressiven Komplikationen zu reduzieren und/oder die Gabe der zu verabreichenden Dosen zu erleichtern.
Während oder unmittelbar nach der Anwendung ist für die Aufnahme angemessener Flüssigkeitsmengen zu sorgen, um eine Diurese zu induzieren und so das Risiko einer Harnwegstoxizität zu reduzieren. Daher sollte Cyclophosphamid morgens angewendet werden (siehe „Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen“).
Die Aktivierung von Cyclophosphamid erfordert einen hepatischen Metabolismus, daher soll Cyclophosphamid bevorzugt oral oder intravenös gegeben werden.
Um das Risiko von Nebenwirkungen zu verringern, die offenbar mit der Verabreichungsrate zusammenhängen (z.B. Gesichtsschwellung, Kopfschmerzen, Verstopfung der Nase, Brennen der Kopfhaut), ist Cyclophosphamid sehr langsam zu injizieren oder infundieren.
Cyclophosphamid und seine Metabolite sind dialysierbar, wobei es je nach verwendetem Dialyseverfahren zu Unterschieden in der Clearance kommen kann. Bei dialysepflichtigen Patienten ist ein konstanter Abstand zwischen der Gabe von Cyclophosphamid und der Dialyse zu erwägen.
Dauer der Anwendung
Die Therapiedauer bzw. die Intervallabstände richten sich nach der Indikation, dem angewandten Kombinationstherapie-Schema, dem Allgemeinzustand und den Organfunktionen des Patienten, den Laborparametern und der Erholung des Blutbildes.
Die Dauer der Infusion ist auch an das Volumen und die Art der zu infundierenden Trägerlösung anzupassen.
Massnahmen zur Verhütung der Harnwegstoxizität
Der Cyclophosphamid-Metabolit Acrolein ist urotoxisch. Deshalb ist auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und regelmässige Blasenentleerung zu achten.
Bei intravenösen Dosen über 10 mg/kg Körpergewicht (= 400 mg/m2 Körperoberfläche) und bei Risikopatienten sollte gleichzeitig Mesna (Uromitexan) verabreicht werden, um die Harnwegstoxiziät zu senken (Mesna bildet mit Acrolein ein nicht toxisches, renal ausscheidbares Additionsprodukt). Risiken sind vor allem: vorangegangene Radiotherapie im Bereich des kleinen Beckens, Zystitis bei vorangegangener Cyclophosphamid-Therapie und Harnwegserkrankungen in der Anamnese. Für die Dosierung und Anwendung von Mesna siehe Fachinformation Uromitexan.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Kinder und Jugendliche
Bei Kindern und Jugendlichen werden basierend auf etablierten Therapieprotokollen vergleichbare Dosierungen wie für Erwachsene angewendet.
Ältere oder geschwächte Patienten
Endoxan sollte mit Vorsicht bei geschwächten und älteren Patienten angewendet werden. Da es bei älteren Patienten häufiger vorkommt, dass die Funktion von Leber, Niere, Herz oder anderen Organen verringert ist und Begleiterkrankungen vorliegen oder andere medikamentöse Therapien durchgeführt werden, ist bei dieser Population eine verstärkte Überwachung auf Toxizitäten und eventuell eine Dosisanpassung erforderlich.
Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion
Bei leichter bis mässiggradiger Leberinsuffizienz ist in der Regel keine Dosisanpassung notwendig. Schwere Leberinsuffizienz bedingt eine Dosisreduktion, da schwere Leberfunktionsstörungen mit einer verringerten Aktivierung von Cyclophosphamid verbunden sein können. Dies kann die Wirksamkeit der Cyclophosphamid-Behandlung beeinflussen und muss bei der Auswahl der Dosis und der Interpretation der Reaktion auf die gewählte Dosis in Betracht gezogen werden.
Bei Patienten mit vor Behandlungsbeginn beeinträchtigter Leberfunktion ist die Anwendung im Einzelfall abzuwägen. Es empfiehlt sich die Patienten häufiger zu überwachen.
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
Bei leichter bis mässiggradiger Niereninsuffizienz ist in der Regel keine Dosisanpassung notwendig. Schwere Niereninsuffizienz bedingt eine Dosisreduktion, da eine verringerte renale Ausscheidung zu einer erhöhten Konzentration von Cyclophosphamid und seinen Metaboliten im Plasma führen kann. Dies kann eine erhöhte Toxizität zur Folge haben und muss bei diesen Patienten bei der Bestimmung der Dosis berücksichtigt werden.
Bei einem Serumbilirubinwert von 53 – 86 mmol/l empfiehlt sich eine Dosisreduktion um 25% und bei einer glomerulären Filtrationsrate von unter 10 ml/min eine Dosisreduktion um 50%.
Empfehlungen zur Dosisanpassung bei Patienten mit Myelosuppression

Leukozytenzahl/μl

Thrombozytenzahl/μl

Dosierung

> 4’000

> 100’000

100% der geplanten Dosis

4’000 – 2’500

100'000 – 50’000

50% der geplanten Dosis

< 2’500

< 50’000

Verschiebung bis zur Normalisierung oder individuelle Entscheidung

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