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Fachinformation zu Adelphan®-Esidrex®:Novartis Pharma Schweiz AG
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Eigenschaften/Wirkungen

Adelphan-Esidrex ist eine Kombination von 3 antihypertensiven Wirkstoffen, die verschiedene Angriffspunkte haben und sich in ihrer blutdrucksenkenden Wirkung gegenseitig ergänzen.

Reserpin
Reserpin entleert die Katecholaminspeicher in postganglionären sympathischen Nervenendigungen und im zentralen Nervensystem, gefolgt von einer länger dauernden Aufhebung des Speichervermögens für Katecholamine. Die Katecholaminentleerung führt zu einer Hemmung der Impulsübertragung in den Endplatten des sympathischen Nervensystems, wodurch der Sympathikustonus gesenkt wird, jedoch ohne Beeinträchtigung der Aktivität des parasympathischen Nervensystems. Dadurch führt Reserpin zu einer Senkung des erhöhten Blutdruckes mit gleichzeitiger Herabsetzung der Herzfrequenz und sedierendem Einfluss auf das zentrale Nervensystem.
Reserpin verursacht auch eine Entleerung der Speicher anderer Transmitter und Co-Transmitter, einschliesslich Serotonin, Dopamin, Neuropeptid und Adrenalin aus zentralen und peripheren Neuronen. Möglicherweise tragen diese Wirkungen auch zu der pharmakologischen und antihypertensiven Wirkung des Präparates bei.
Nach der oralen Verabreichung von Reserpin stellt sich die antihypertensive Wirkung langsam ein, die maximale Wirkung wird erst nach 2-3 Wochen erreicht und wird über einen langen Zeitraum aufrechterhalten.

Dihydralazin
Dihydralazin entfaltet genauso wie Hydralazin seine blutdrucksenkende Wirkung durch direkte Entspannung der arteriolären glatten Muskulatur, wodurch der Gefässwiderstand gesenkt wird. Der genaue zelluläre Wirkungsmechanismus ist unbekannt. Die periphere Gefässerweiterung ist umfassend, aber nicht einheitlich; der Widerstand wird in koronaren, zerebralen, viszeralen und renalen Gefässen stärker gesenkt als in Haut und Muskeln. In den stärker dilatierten Kreislaufbereichen steigt die Durchblutung im Allgemeinen an, ausgenommen bei sehr ausgeprägter Senkung des arteriellen Drucks. Durch die hauptsächliche Erweiterung der Arteriolen (im Gegensatz zu den Venen) wird eine orthostatische Hypotonie weitgehend vermieden und der Anstieg des Herzminutenvolumens gefördert.
Die gefässerweiternde Wirkung, die zu einem verminderten arteriellen Blutdruck führt (stärker beim diastolischen als beim systolischen Wert), geht mit einer reflektorischen Erhöhung der Herzfrequenz, des Schlagvolumens und des Herzminutenvolumens einher. Der reflektorisch bedingten Erhöhung der Herzfrequenz und des Herzminutenvolumens kann durch die Kombination von Dihydralazin mit Substanzen entgegengewirkt werden, die die Sympathikusfunktion hemmen, z.B. Reserpin (siehe auch oben).
Dihydralazin kann eine Natrium- und Flüssigkeitsretention bewirken, die zu Ödem und Verminderung des Harnvolumens führt. Diese unerwünschten Wirkungen werden am besten durch die gleichzeitige Verabreichung eines Diuretikums, z.B. Hydrochlorothiazid, vermieden (siehe auch unten).

Hydrochlorothiazid
Thiaziddiuretika wirken in erster Linie auf den distalen Nierentubulus (Anfangsteil des distalen Konvoluts), wo sie die Rückresorption von NaCl (durch antagonistische Wirkung auf den aneinander gekoppelten Transport von Na +  und Cl - ) hemmen und die Rückresorption von Ca ++  (durch einen unbekannten Mechanismus) verstärken. Dadurch, dass vermehrt Na +  und Wasser in die kortikalen Sammelrohre gelangen und/oder die Durchströmung erhöht wird, verstärkt sich die Sekretion und die Ausscheidung von K +  und H + .
Bei Patienten mit normaler Nierenfunktion wird die Diurese bereits durch 12,5 mg Hydrochlorothiazid ausgelöst. Die daraus resultierende Erhöhung der Ausscheidung von Natrium und Chlorid im Urin sowie die weniger ausgeprägte Erhöhung der Kaliumausscheidung sind dosisabhängig. Der diuretische und natriuretische Effekt tritt 1-2 Stunden nach oraler Verabreichung ein, erreicht nach 4-6 Stunden sein Maximum und kann 10-12 Stunden lang andauern.
Anfänglich führt die durch Thiazide bewirkte Diurese zu einer Abnahme des Plasmavolumens, des Herzminutenvolumens und des systemischen Blutdrucks. Möglicherweise wird das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System aktiviert. Die Beibehaltung des blutdrucksenkenden Effekts bei kontinuierlicher Verabreichung ist wahrscheinlich auf die Senkung des peripheren Gefässwiderstands zurückzuführen; das Herzminutenvolumen erhöht sich wieder auf den Wert vor der Behandlung, das Plasmavolumen bleibt etwas erniedrigt, und die Plasmareninaktivität kann erhöht sein.

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