Eigenschaften/WirkungenATC-Code: G03FA01
Dysfunktionelle Blutungen beruhen auf einem gestörten Ablauf der Ovarialfunktion, dessen Hauptkennzeichen das Fehlen des Eisprungs ist. Wenn durch eine zentral bedingte Störung der Follikel persistiert, wird kein Gelbkörper gebildet und die Progesteronproduktion bleibt daher aus. Unter dem alleinigen Einfluss von Östrogenen kommt es zur Hyperproliferation des Endometriums und später zu einer Dauerblutung aus der pathologisch proliferierten Schleimhaut.
Dieses Phänomen ist vor allem zu Beginn und gegen Ende der Phase der sexuellen Reife erkennbar (Blutungen bei jungen Mädchen und in der Prämenopause). Es kann dabei zu einem erheblichen Blutverlust kommen, zu ungünstigen Veränderungen des Blutbildes und zu einer Beeinträchtigung des Allgemeinzustandes der betroffenen Frau (z.B. aufgrund einer Eisenmangelanämie).
Durch seinen intensiven Gestagen- und gleichzeitigen Östrogen-Effekt behebt Primosiston die Zyklusstörungen innerhalb weniger Tage. Das pathologisch veränderte Endometrium wird anschliessend mehr oder weniger vollständig transformiert und nach Abklingen der Wirkung des Präparates in Form einer menstruationsähnlichen Entzugsblutung abgestossen.
Vorverlegen der Menstruation
Durch frühzeitige Gabe von Primosiston wird die Ovulation unterdrückt. Nach dem Absetzen der Therapie kommt es zu einer menstruationsähnlichen Entzugsblutung. Der nächste Menstruationszyklus ist wieder biphasisch und unterscheidet sich in seiner Länge nicht von vorhergehenden Zyklen.
Hinausschieben der Menstruation
Das Ausbleiben der Gestagen- und Östrogenbildung im Corpus luteum etwa 14 Tage nach der Ovulation löst die Monatsblutung aus. Primosiston verhindert die Abstossung des Endometriums in Folge des Ausbleibens eines ovariellen Impulses. Die nächste Blutung tritt erst nach Absetzen der Therapie ein.
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