Präklinische DatenPrimosiston Tabletten enthalten die Wirkstoffe Norethisteronacetat und Ethinylestradiol. Da Norethisteronacetat in vivo zu Norethisteron metabolisiert wird, wurden zur toxikologischen Charakterisierung auch Daten aus Studien mit Norethisteron oder einem anderen hydrolysierbaren Ester, z.B. Norethisteronenantat, herangezogen.
In tierexperimentellen Untersuchungen zur systemischen Verträglichkeit von Ethinylestradiol und Norethisteron oder seiner Ester nach wiederholter Verabreichung fanden sich keine Ergebnisse, die Hinweise auf ein besonderes Risiko für Menschen, die Primosiston einnehmen, geben könnten. Generell muss jedoch berücksichtigt werden, dass Steroidsexualhormone das Wachstum hormonabhängiger Gewebe und Tumoren stimulieren können. Untersuchungen über die genotoxischen Wirkungen in vitro und in vivo ergaben keinen Hinweis auf ein mutagenes Potential der Wirkstoffe.
In reproduktionstoxikologischen Studien mit Norethisteronacetat sowie mit Norethisteronenantat fanden sich Zeichen für eine Maskulinisierung weiblicher Feten, wenn diese Substanzen in hohen Dosen zum Zeitpunkt der Entwicklung der äusseren Genitalien verabreicht wurden. Da epidemiologische Studien zeigen, dass dieser Effekt nach höheren Dosierungen auch beim Menschen von Bedeutung ist, muss darauf hingewiesen werden, dass Primosiston bei weiblichen Feten zu Zeichen einer Virilisierung führen kann, wenn es während des hormonempfindlichen Stadiums der somatischen sexuellen Differenzierung verabreicht wird (etwa ab dem 45. Tag der Schwangerschaft). Ausser diesen Beobachtungen ergaben sich aus den mit Norethisteronestern oder Ethinylestradiol durchgeführten Studien keine Hinweise auf teratogene Wirkungen.
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