Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenPhysiogel soll nur mit Vorsicht angewendet werden bei:
bekannten allergischen Störungen (z.B. Asthma);
Hypernatriämie;
hämorrhagischen Diathesen;
Dehydratationszuständen;
Links- oder Rechtsherzinsuffizienz.
Besondere Vorsicht und eine Anpassung der Dosis wird empfohlen bei Patienten mit:
Blutgerinnungsstörungen;
Niereninsuffizienz;
chronischen Lebererkrankungen.
bei Patienten mit Alpha-Gal-Allergie (Allergie auf rotes Fleisch oder Innereien von Säugetieren) ist Vorsicht geboten. Es besteht eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass diese Patienten für Gelatinelösungen sensibilisiert sind. (s. Kontraindikationen)
Diese Vorsichtsmassnahmen müssen beachtet werden:
Elektrolyte sind nach Bedarf zu substituieren.
Notwendige Überwachungsmassnahmen
Bei massiven Blutverlusten und entsprechender Massivinfusion von Physiogel muss unbedingt der Hämatokrit beobachtet werden.
Ebenfalls sind bei Massivinfusionen die verdünnenden Effekte auf die Gerinnungsparameter zu beachten (kritische Schwellenwerte: Thc <50’000/µl; Quick, aPTT <35%), vor allem bei Patienten mit vorbestehenden Hämostasestörungen (z.B. Afibrinogenämie) sind Kontrollen des Serumionogramms erforderlich. Dabei muss insbesondere auf Symptome einer Hypokalzämie (Tetaniezeichen, Parästhesien) geachtet und entsprechend reagiert werden. Dies gilt besonders für digitalisierte Patienten.
Infolge der fehlenden Pufferkapazität beeinflusst Physiogel Azidose-Zustände nicht.
Da Physiogel die verlorenen Eiweisse nicht ersetzt, empfiehlt sich 6–12 Stunden nach der Operation eine Kontrolle der Serumeiweisskonzentration und gegebenenfalls deren Korrektur auf 5,0 g/100 ml mit einer Albumin-Lösung. (Die 6 Stunden Wartezeit nach der Operation müssen eingehalten werden, da Physiogel bei der Gesamteiweissbestimmung nach Biuret als Eiweiss miterfasst wird.) Bei Säuglingen, Kleinkindern und betagten Patienten sind die unzureichenden Proteinreserven zu beachten.
Falls in einer Notsituation die Anwendung über eine Druckinfusion erfolgen soll, so ist unbedingt darauf zu achten, dass Behältnis und Infusionssystem vor Anlegen der Infusion vollständig entlüftet werden.
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