Dosierung/AnwendungDosierung und Infusionsgeschwindigkeit richten sich nach den individuellen Erfordernissen und sind durch Überwachung der üblichen Kreislaufparameter (z.B. Blutdruck) dem jeweiligen Bedarf anzupassen.
Zur Vermeidung der unter Nebenwirkungen beschriebenen anaphylaktoiden/anaphylaktischen Reaktionen sind die ersten 20–30 ml unter sorgfältiger Beobachtung der Patienten zu infundieren.
Dosierung
Bei kleinen Blut- und Plasmaverlusten sowie prä- und intraoperativ als prophylaktische Routinemassnahme genügen im allgemeinen 500–1000 ml Physiogel, infundiert über 1–3 Stunden.
Bei grossen Blut- und Plasmaverlusten liegt die durchschnittliche Dosis bei 1000–2000 ml.
In Notfall- und Schocksituationen können initial 500 ml innerhalb 5–10 Minuten (als Druckinfusion mittels Druckmanschette oder Pumpe) infundiert werden. Die Infusionslösung sollte vorher erwärmt werden (höchstens 37 °C). Dabei ist unbedingt darauf zu achten, dass Behältnis und Infusionssystem vor Anlegen der Infusion vollständig entlüftet werden.
Nach Stabilisierung der kardiovaskulären Situation kann die Infusion in Mengen, die dem Volumenverlust entsprechen, erfolgen. Hierbei kann die Infusionsmenge 10–15 Liter Physiogel/24 h betragen (Hämatokrit überwachen!).
Im Rahmen der isovolämischen Hämodilution sollte die infundierte Physiogelmenge dem entnommenen Plasmavolumen entsprechen. Als Regel kann gelten, dass dieses 20 ml/kg KG nicht überschreiten sollte.
Die benötigte Menge an Physiogel während der extrakorporalen Zirkulation hängt vom eingesetzten System ab, normalerweise liegt diese zwischen 500 und 1000 ml.
Kinder und Jugendliche
Da über die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen keine ausreichenden Erfahrungen vorliegen, sollte die Dosis individuell entsprechend des vorherrschenden klinischen Zustands des Patienten angepasst werden. Die Behandlung ist besonders sorgfältig zu überwachen (siehe auch Abschnitt «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Maximale Tagesdosis
Die therapeutische Grenze wird durch Verdünnungseffekte gesetzt.
Spätestens bei Unterschreiten eines Hämatokrits von 25% (bei Patienten mit kardiovaskulären oder pulmonalen Risiken: 30%) sollte in der Regel eine Erythrozytensubstitution oder Vollblutgabe erwogen werden.
Maximale Infusionsgeschwindigkeit
Die maximale Infusionsgeschwindigkeit ist abhängig von der jeweiligen kardio-zirkulatorischen Situation.
Art und Dauer der Anwendung
Physiogel wird intravenös verabreicht. Es dürfen nur klare, niederschlagsfreie Lösungen appliziert werden.
Die Infusionslösung ist unmittelbar nach Anbruch zu verwenden. Nicht verbrauchte Lösungen dürfen nicht wieder verwendet werden.
Der Beutel wird in seiner Umverpackung sterilisiert. Ist diese beschädigt oder befindet sich Feuchtigkeit zwischen den Beuteln, so sollte das Produkt nicht verwendet werden.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Bei Verwendung als Druckinfusion in Notsituationen siehe Abschnitt «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» (Abbildungen siehe Packungsbeilage).
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