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Fachinformation zu Haldol:Essential Pharma Switzerland GmbH
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Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Mortalität
Bei psychiatrischen Patienten, die mit Haloperidol behandelt wurden, sind seltene Fälle von plötzlichem Tod gemeldet worden (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
Bei älteren Patienten mit demenzbedingter Psychose, die mit Antipsychotika behandelt werden, besteht ein erhöhtes Sterberisiko. Eine Analyse von 17 placebokontrollierten Studien (modale Dauer von 10 Wochen), überwiegend an Patienten unter atypischen Antipsychotika, hat gezeigt, dass das Sterberisiko bei den mit Verum behandelten Patienten um den Faktor 1,6 bis 1,7 höher lag als bei den Patienten unter Placebo. Im Verlauf einer typischen 10-wöchigen, kontrollierten Studie betrug die Todesrate bei den mit Verum behandelten Patienten etwa 4,5%, verglichen mit einer Rate von etwa 2,6% in der Placebogruppe. Obwohl die Todesursachen verschiedenartig waren, schienen die meisten Todesfälle entweder auf kardiovaskulären Ursachen (z.B. Herzversagen, plötzlicher Tod) oder auf Infektionen (z.B. Pneumonie) zu beruhen. Beobachtungsstudien weisen darauf hin, dass die Behandlung mit klassischen Antipsychotika ähnlich wie eine Therapie mit Atypika die Sterblichkeit erhöhen kann. Inwieweit die Befunde einer höheren Sterblichkeit in den Beobachtungsstudien auf das Antipsychotikum statt auf bestimmte Patientenmerkmale zurückzuführen sind, ist noch ungeklärt.
Kardiovaskuläre Wirkungen
Unter Haloperidol wurden zusätzlich zum plötzlichen Herztod QTc-Verlängerung und/oder ventrikuläre Arrhythmien beschrieben (siehe «Kontraindikationen» und «Unerwünschte Wirkungen»). Das Risiko für diese Ereignisse scheint bei hohen Dosen, hohen Plasmakonzentrationen, prädisponierten Patienten oder parenteraler (insbesondere intravenöser) Anwendung anzusteigen.
Haldol Injektionslösung ist nur zur intramuskulären Anwendung bestimmt. Wenn es dennoch intravenös angewendet wird, ist eine ständige EKG-Überwachung auf Verlängerung des QTc-Intervalls und ventrikuläre Arrhythmien erforderlich.
Bei Patienten mit Bradykardie, Herzerkrankungen, QTc-Verlängerung in der Familienanamnese oder schwerem Alkoholmissbrauch in der Vorgeschichte ist Vorsicht geboten. Bei Patienten mit potenziell hohen Plasmakonzentrationen ist ebenfalls Vorsicht geboten (siehe «Interaktionen» - «Wirkung anderer Arzneimittel auf Haloperidol»).
Es wird empfohlen, vor Behandlungsbeginn ein EKG durchzuführen. Während der Behandlung muss die Notwendigkeit einer EKG-Überwachung auf QTc-Verlängerung und ventrikuläre Arrhythmien für jeden Patienten beurteilt werden. Bei wiederholter intramuskulärer Verabreichung ist jedoch eine ständige EKG-Überwachung angezeigt. Bei einer Prophylaxe oder Behandlung von postoperativer Übelkeit und postoperativem Erbrechen wird empfohlen, bis zu 6 Stunden nach Verabreichung von Haldol Injektionslösung eine EKG-Überwachung durchzuführen.
Bei einer QTc-Verlängerung während der Behandlung wird eine Verringerung der Dosis empfohlen. Falls das QTc-Intervall jedoch auf über 500 ms ansteigt, muss Haloperidol abgesetzt werden.
Störungen des Elektrolythaushalts wie Hypokaliämie und Hypomagnesiämie erhöhen das Risiko für ventrikuläre Arrhythmien und müssen vor Beginn der Haloperidol-Behandlung korrigiert werden. Daher wird eine Kontrolle des Elektrolythaushalts vor Behandlungsbeginn und in regelmäßigen Abständen während der Behandlung empfohlen.
Tachykardie und Hypotonie (einschliesslich orthostatischer Hypotonie) wurden ebenfalls beschrieben (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Vorsicht wird empfohlen, wenn Haloperidol bei Patienten mit klinisch manifester Hypotonie oder orthostatischer Hypotonie angewendet wird.
Zerebrovaskuläre Ereignisse
In randomisierten, placebokontrollierten klinischen Studien an Patienten mit Demenz war das Risiko für zerebrovaskuläre Ereignisse während der Anwendung von einigen atypischen Antipsychotika um etwa das 3-fache erhöht. Beobachtungsstudien zum Vergleich des Risikos für das Auftreten eines Schlaganfalls bei älteren Patienten über 65 Jahren zeigten, dass bei diesen Patienten unter der Behandlung mit Antipsychotika das Risiko für einen Schlaganfall erhöht war im Vergleich zu den Patienten, die keine Behandlung mit solchen Arzneimitteln erhalten hatten. Das erhöhte Risiko kann bei Patienten, die mit typischen Antipsychotika behandelt wurden (wie Butyrophenonen, einschliesslich Haloperidol), ausgeprägter sein.
Es ist nicht bekannt, welcher Mechanismus diesem erhöhten Risiko zugrunde liegt. Es ist nicht auszuschliessen, dass auch bei anderen Patientengruppen ein erhöhtes Risiko besteht.
Haldol muss bei Patienten mit Schlaganfallrisikofaktoren mit Vorsicht und unter sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden.
Malignes neuroleptisches Syndrom
Wie auch andere Antipsychotika wurde Haldol mit dem malignen neuroleptischen Syndrom, einem potentiell lebensbedrohlichen Zustand, in Verbindung gebracht: einer seltenen idiosynkratischen Reaktion, die mit Hyperthermie, generalisierter Muskelsteifigkeit, autonomer Instabilität, Bewusstseinsveränderungen und erhöhten Serumkonzentrationen der Kreatinphosphokinase einhergeht. Hyperthermie ist häufig ein Frühzeichen dieses Syndroms. Die Antipsychotika-Therapie muss unverzüglich abgesetzt werden; ferner sind eine geeignete unterstützende Behandlung sowie eine sorgfältige Überwachung des Patienten einzuleiten.
Spätdyskinesie
Wie bei allen Antipsychotika kann es bei manchen Patienten unter Langzeitbehandlung oder nach Absetzen des Arzneimittels zu einer Spätdyskinesie kommen. Das Syndrom äussert sich vorwiegend durch rhythmische unwillkürliche Bewegungen von Zunge, Gesicht, Mund oder Kiefer. Diese Manifestationen können bei manchen Patienten irreversibel sein. Wenn die Behandlung wiederaufgenommen bzw. die Dosis erhöht wird oder wenn eine Umstellung auf ein anderes Antipsychotikum erfolgt, kann das Syndrom maskiert werden. Die Behandlung ist so schnell wie möglich abzusetzen.
Extrapyramidale Symptome
Wie bei allen Antipsychotika können extrapyramidale Symptome auftreten (z.B. Tremor, Rigidität, Hypersalivation, Bradykinesie, Akathisie, akute Dystonie).
Anticholinerg wirkende Anti-Parkinson-Mittel sollten im Bedarfsfall, aber nicht routinemässig, als Prophylaxe verschrieben werden. Falls eine gleichzeitige Anti-Parkinson-Medikation erforderlich ist, muss diese gegebenenfalls nach Absetzen von Haldol beibehalten werden, sofern deren Exkretion schneller erfolgt als diejenige von Haloperidol, um ein Auftreten bzw. eine Verschlimmerung extrapyramidaler Symptome auszuschliessen. Ein möglicher Anstieg des Augeninnendrucks ist in Betracht zu ziehen, wenn Anticholinergika einschliesslich Anti-Parkinson-Mittel gemeinsam mit Haldol verabreicht werden.
Da Kinder bereits bei niedrigen Dosierungen Störungen des Bewegungsablaufs entwickeln, ist bei Kindern bis 12 Jahre, die mit Haldol behandelt werden, Vorsicht geboten.
Krampfanfälle/Konvulsionen
Haldol kann die Anfallsschwelle herabsetzen. Deshalb ist Vorsicht angezeigt bei Patienten, welche an Epilepsie leiden oder Zuständen, die Konvulsionen auslösen können (z.B. Alkoholentzug und Enzephalopathien).
Hepatobiliäre Störungen
Da Haloperidol hauptsächlich in der Leber metabolisiert wird, sind bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion Dosisanpassungen vorzunehmen und die Anwendung muss mit Vorsicht erfolgen (siehe «Dosierung/Anwendung» – «Patienten mit Leberfunktionsstörungen» und «Pharmakokinetik» – «Leberfunktionsstörungen»). Es wurden vereinzelte Fälle von Leberfunktionsstörungen oder Hepatitis berichtet, die meist cholestatischer Natur waren (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
Störungen des endokrinen Systems
Thyroxin kann die Toxizität von Haloperidol begünstigen. Bei Patienten mit Hyperthyreose sollte eine Antipsychotika-Behandlung nur unter Vorsicht erfolgen und erfordert eine gleichzeitige thyreostatische Therapie.
In sehr seltenen Fällen wurde über Hypoglykämie und das Syndrom der inadäquaten antidiuretischen Hormonsekretion berichtet (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
Wirkungen auf Prolaktin
Zu den hormonellen Wirkungen von neuroleptischen Antipsychotika zählt eine Hyperprolaktinämie, die wiederum eine Galaktorrhö, Gynäkomastie sowie eine Oligomenorrhö oder Amenorrhö herbeiführen kann. Nicht-klinische Studien haben darauf hingewiesen, dass das Zellwachstum bei Mamma-Tumoren beim Menschen durch Prolaktin stimuliert werden kann. Ein klarer Zusammenhang mit der Verabreichung von Antipsychotika wurde bisher in klinischen und epidemiologischen Studien nicht gezeigt. Vorsicht ist angezeigt bei Patienten mit entsprechender Anamnese. Haldol sollte bei Patienten mit vorbestehender Hyperprolaktinämie und bei Patienten mit möglicherweise Prolaktin-abhängigen Tumoren mit Vorsicht eingesetzt werden.
Venöse Thromboembolie
Im Zusammenhang mit der Anwendung von Antipsychotika sind Fälle von venösen Thromboembolien (VTE) berichtet worden. Da Patienten, die mit Antipsychotika behandelt werden, häufig erworbene Risikofaktoren für VTE aufweisen, sollten alle möglichen Risikofaktoren für VTE vor und während der Behandlung mit Haldol identifiziert und Präventivmassnahmen ergriffen werden.
Therapieansprechen und -abbruch
Schizophrene Patienten sprechen eventuell mit Verzögerung auf die antipsychotische Therapie an. Auch nach Absetzen der Antipsychotika treten die Symptome der zugrunde liegenden Erkrankung unter Umständen erst nach mehreren Wochen oder Monaten wieder auf.
Sehr selten wurde von akuten Entzugssymptomen (einschliesslich Übelkeit, Erbrechen und Schlaflosigkeit) nach plötzlichem Absetzen von hochdosierten Antipsychotika berichtet. Als Vorsichtsmassnahme ist es ratsam, das Arzneimittel schrittweise abzusetzen.
Weitere Vorsichtsmassnahmen
Es gibt Hinweise, dass mit verminderter körperlicher Aktivität ein erhöhtes Thromboserisiko verbunden ist. Antipsychotika können über sedierende Effekte die körperliche Aktivität von Patienten vermindern. Die Patienten sollten deshalb speziell nach Zeichen einer venösen Thromboembolie befragt werden und angehalten werden sich körperlich zu bewegen.
Patienten mit Depressionen
Bei vorherrschend depressiven Zuständen sollen Haldol und andere Antipsychotika nicht als Monotherapie eingesetzt werden, sondern mit Antidepressiva kombiniert werden, wenn eine Kombination aus psychotischer und depressiver Symptomatik vorliegt (siehe «Interaktionen»).
Hilfsstoffe
Die Tabletten zu 1 mg enthalten Lactose und Saccharose. Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-/Galactose-Intoleranz, völligem Lactase-Mangel, einer Glukose-Galaktose-Malabsorption oder einer Sucrase-Isomaltase-Insuffizienz sollten dieses Arzneimittel nicht anwenden.
Haldol Tropfen enthält Methyl(4-hydroxybenzoat), welches allergische Reaktionen, auch Spätreaktionen, hervorrufen kann.

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