InteraktionenInteraktionen mit Chlordiazepoxid
Pharmakokinetische Interaktionen
Arzneimittel mit hemmender Wirkung auf hepatische Enzyme
Chlordiazepoxid wird durch das Isoenzym CYP450 3A4 hydroxyliert. Obwohl keine spezifischen Interaktionsstudien vorliegen, ist grundsätzlich bei der gleichzeitigen Verabreichung von Arzneimitteln, die dieses Isoenzym hemmen, oder durch dieses metabolisiert werden (wie Makrolid-Antibiotika, Antimykotika des Azol-Typs, Calcium-Antagonisten, Protease-Hemmer, Mutterkorn-Alkaloiden, Antidepressiva) Vorsicht geboten.
Der Metabolismus von Chlordiazepoxid kann durch Ketoconazol, Cimetidin oder Disulfiram gehemmt werden.
Die gleichzeitige Einnahme von Cimetidin führt zu einem erhöhten Risiko des Auftretens von Schläfrigkeit. Der Patienten sollte über das erhöhte Risiko beim Fahren oder dem Bedienen von Maschinen gewarnt werden.
Pharmakodynamische Interaktionen
Vorsicht ist geboten, wenn Librax mit zentralwirkenden Arzneimitteln (wie Neuroleptika, Beruhigungsmittel, Hypnotika, Analgetika, Antitussiva, sedierende Antihistaminika, zentrale Antihypertensiva, Antiepileptika, Opiate oder Baclofen) kombiniert wird, da die zentral dämpfende Wirkung verstärkt sein kann.
Die gleichzeitige Anwendung von sedierenden Arzneimitteln wie Benzodiazepinen oder verwandten Arzneimitteln wie Librax mit Opioiden erhöht das Risiko für Sedierung, Atemdepression, Koma und Tod aufgrund einer additiven ZNS-dämpfenden Wirkung. Dosierung und Dauer der gleichzeitigen Anwendung sollten begrenzt werden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Zusätzlich kann die gleichzeitige Einnahme von Opioiden (narkotischen Analgetika) zu einer Verstärkung der euphorisierenden Wirkung und damit zu beschleunigter psychischen Abhängigkeitsentwicklung führen.
Muskelrelaxantien können die Wirkung von Chlordiazepoxid verstärken.
Die Resorption von anderen Arzneimitteln kann durch die Wirkung auf den Gastrointestinaltrakt verlangsamt werden.
Barbiturate, Morphinderivate
Bei gleichzeitiger Einnahme von Barbituraten oder Morphinderivaten besteht ein erhöhtes Risiko einer Atemdepression. Diese kann im Fall einer Überdosierung zum Tod führen.
Buprenorphin
Eine gleichzeitige Einnahme mit Buprenorphin führt ebenfalls zu einem erhöhten Risiko einer Atemdepression, die tödlich verlaufen kann. Das Nutzen-Risiko Verhältnis dieser Kombination sollte sorgfältig überprüft werden. Informieren Sie den Patienten über die Notwendigkeit, die verschriebene Dosis einzuhalten.
Alkohol
Gleichzeitiger Alkoholgenuss sollte vermieden werden. Die betäubende Wirkung von Librax kann verstärkt werden, wenn Librax zusammen mit Alkohol eingenommen wird. Neben einer psychomotorischen Interaktion mit Alkohol (verstärkte Sedierung, Erhöhung der Ängstlichkeit) hemmt Alkohol gemäss publizierten Daten den Abbau von Chlordiazepoxid zu Desmethyl-Chlordiazepoxid (reduzierte Clearance von 37%). Dies kann die Fähigkeit, zu fahren oder Maschinen zu bedienen, stark nachteilig beeinflussen.
Interaktionen mit Clidiniumbromid
Pharmakodynamische Interaktionen
Bei gleichzeitiger Einnahme von Librax und Substanzen mit anticholinergischer (atropin-ähnlicher) Wirkkomponente, zum Beispiel Amantadin, einige Antihistaminika (H1-Antagonisten), Butyrophenone, Phenothiazine, tri- und tetrazyklische Antidepressiva, Antiparkinsonmittel, Antiarrhythmika (wie Quinidine, Disopyramid), Pirenzepin, anticholinergische Spasmolytika oder Asthmamittel, kommt es zu einer Verstärkung der anticholinergischen Wirkung von Clidinium. Deshalb kann es eher zu unerwünschten Wirkungen wie z.B. Harnretention, Fortschreiten eines Glaukoms, Verstopfung, Mundtrockenheit usw. kommen.
Unter dem Einfluss von Librax soll kein Alkohol genossen werden, da die individuelle Reaktion im Einzelnen nicht vorauszusehen ist.
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