Polyelektrolyt-Infusionslösung mit 50 g/l Glucose Zusammensetzung1000 ml Lösung enthalten:
Natriumchlorid 0,94 g, Kaliumchlorid 1,49 g, Magnesiumchlorid-Hexahydrat 0,41 g, Kaliumlactat 60% m/m 3,57 g, Natriumdihydrogenphosphat-Dihydrat 0,94 g, Glucose Monohydrat 55 g (entspricht wasserfreier Glucose 50 g).
Wasser für Injektionszwecke ad 1000 ml.
Elektrolyte: Na + 41,1 mmol/l, K + 20,0 mmol/l, Mg 2+ 2,0 mmol/l, Cl - 40,0 mmol/l, H 2 PO 4 - 6,0 mmol/l, Lactat 19,1 mmol/l.
Energiegehalt (Glucose): 840 kJ/l (200 kcal/l), Osmolarität 406 mosm/l.
Eigenschaften/WirkungenDie normalen Wasser- und Elektrolytverluste eines Erwachsenen betragen ungefähr 2,5 Liter täglich und verteilen sich wie folgt:
Urin: 1,5 Liter, Schweiss: 0,5 Liter, Atemluft: 0,4 Liter, Stuhl: 0,1 Liter.
Elektrolyte: Na + 167 mmol, K + 87 mmol, Mg ++ 6 mmol.
Die Ausscheidung dieser Flüssigkeitsmengen führt zu Elektrolytverlusten, die durch die Statiflex G-Lösung kompensiert werden.
Statiflex G deckt den normalen Wasser- und Elektrolytbedarf.
PharmakokinetikGlucose
Distribution: Intra- oder extrazellulär.
Metabolismus: Intravenös verabreichte Glucose unterliegt entweder dem Aufbau zu Glykogen oder dem glykolytischen Abbau zu Pyruvat bzw. Lactat. Unter aeroben Bedingungen wird Pyruvat vollständig zu Kohlendioxid und Wasser oxidiert. Glucose dient ausserdem zur Aufrechterhaltung des Blutzuckerspiegels und zur Biosynthese wichtiger Körperbestandteile.
Elimination: Die Endprodukte der vollständigen Oxidation von Glucose werden hauptsächlich über die Lunge (Kohlendioxid) und die Niere (Wasser) eliminiert. Ausser in pathologischen Stoffwechselsituationen (z.B. Diabetes mellitus, Postaggressionsstoffwechsel), ist die renale Ausscheidung von Glucose als solche möglich aber ohne quantitative Bedeutung.
Brennwert: 4 kcal/g, Oxidationswasser: 0,6 ml/g.
Kinetik in besonderen klinischen Situationen
Bei reduzierter Glucosetoleranz können Hyperglykämie und renale Glucoseverluste auftreten. Diese Erscheinungen lassen sich jedoch in der Regel durch Dosisreduzierung oder Insulingabe vermeiden.
Bei Hämodialyse-Behandlung ist zu beachten, dass die Glucoseverluste etwa 8 g/l betragen, wenn eine glucosefreie Dialyseflüssigkeit verwendet wird. Bei der Hämofiltration, oder Peritonealdialyse betragen die Glucoseverluste etwa 1 g/l, wenn glucosefreie Spüllösungen verwendet werden.
NaCl
Distribution: Extrazellulär.
Elimination: Hauptsächlich renal. Nach der glomerulären Filtration wird Natrium unter der Kontrolle der Mineralocorticoide in den Nierentubuli rückresorbiert oder ausgeschieden.
Na + -Tagesumsatz: 100-180 mmol.
Normale Osmolarität der extrazellulären Flüssigkeit: 280-300 mosm/l.
KCl
Distribution: Hauptsächlich intrazellulär.
Elimination: Hauptsächlich renal, aber auch mit den Faeces.
Lactat
Metabolismus: Lactat wird in 1 bis 2 Stunden zu Bicarbonat metabolisiert.
Indikationen/AnwendungsmöglichkeitenLösung zur Deckung des Tages-Erhaltungsbedarfs an Wasser und Elektrolyten mit mässiger Energiezufuhr in den komplikationslosen postoperativen Phasen.
Dosierung/AnwendungDie Dosierung wird den Bedürfnissen und dem Zustand des Patienten angepasst.
Täglich 2 bis 3 Liter Statiflex G intravenös infundieren. Diese Dosis deckt den normalen Flüssigkeits- und Elektrolytbedarf beim Erwachsenen und ermöglicht eine Kalorienzufuhr von ca. 1680 KJ (400 kcal) bis 2520 KJ (600 kcal).
AnwendungseinschränkungenKontraindikationen
Akute Niereninsuffizienz;
Oligurie;
Anurie;
Hyperkaliämie;
Hyperglykämie;
hypertone Hyperhydratation;
hypertone Dehydratation;
Alkalose.
Vorsichtsmassnahmen
Vorsicht bei Nieren- oder Herzinsuffizienz oder bei Diabetes mellitus.
Aufgrund ihres Lactatgehalts soll Statiflex G-Lösung nicht Patienten mit schweren Nierenfunktionsstörungen oder anderen schweren Krankheiten verabreicht werden, da ein akutes Risiko zu Lactatacidose besteht.
Eine zu schnelle und/oder zu hoch dosierte Glucosezufuhr kann zu einer Hyperglykämie und gegebenenfalls zu einem hyperosmolaren Koma führen. Das Risiko besteht vor allem bei Patienten mit Glucoseassimilationsstörungen, z.B. Patienten mit latentem oder manifestem Diabetes mellitus oder bei einem Postaggressionsstoffwechsel.
Kontrollen der Wasser- und Elektrolytbilanz, des Säuren-Basen-Haushalts und des Blutzuckerspiegels.
Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschaftskategorie C.
Es sind weder kontrollierte Studien bei Tieren noch bei schwangeren Frauen verfügbar. Unter diesen Umständen soll das Medikament nur verabreicht werden, wenn der potentielle Nutzen das fötale Risiko übersteigt.
Unerwünschte WirkungenDer Säuren-Basen-Haushalt kann gestört sein.
Möglichkeit von Hyperkaliämie, vor allem bei Niereninsuffizienz.
InteraktionenBei gleichzeitiger Verabreichung von Corticoiden oder ACTH besteht ein erhöhtes Risiko einer Flüssigkeitsretention mit kardialer Dekompensation, Hypervolämie, Ödemen und/oder Hypernatriämie.
Schleifendiuretika und Thiazide verschlechtern die Glucosetoleranz; dasselbe kann auch durch orale Kontrazeptiva bedingt sein.
Bei Patienten, die mit Herzglykosiden behandelt werden, ist die Kaliämie speziell zu überwachen. Kaliumsparende Diuretika (z.B. Amilorid, Spironolacton, Triamteren) können eine Hyperkaliämie fördern, ACE-Hemmern (Enalapril, Captopril), durch Senkung des Aldosteron-Spiegels, können eine Hyperkaliämie auslösen.
ÜberdosierungBei einer Überdosierung oder bei zu schneller Infusion können schwere Störungen des Wasser-, des Elektrolyt- und Säuren-Basen-Gleichgewichts auftreten.
Eine zu schnelle Infusion sowie die Verabreichung von zu grossen Flüssigkeitsmengen kann zu Hypervolämie und kardialen Dekompensation sowie zu Lactatacidose und Hyperkaliämie führen.
Therapie: je nach Störungen.
Sonstige HinweiseHinweise
Nur unbeschädigte Behälter und klare Lösung verwenden.
Eventuelle Restmengen von Lösungen wegwerfen.
Haltbarkeit
In der Originalverpackung und bei Raumtemperatur lagern! Die Lösungen können bis zu dem auf der Packung angegebenen Verfalldatum «Exp.» verwendet werden.
Stand der InformationOktober 1994.
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