Dosierung/AnwendungDosierung
Dosierung und Infusionsgeschwindigkeit sind der individuellen Situation anzupassen und richten sich nach den Erfordernissen (Herz-Kreislauf-Parameter, Blutdruck, Atmung, Nierenfunktion usw.).
Für gesunde Erwachsene gelten die folgenden Richtwerte:
Bei Blut- oder Plasmaverlust:
Schockprophylaxe: 500-1500 ml.
Volumenmangelschock: bis zu 2000 ml.
Im Notfall Volumen nach Bedarf.
Als Orientierungswert gilt der Blutdruck.
Werden durch entsprechende Substitution die wesentlichen Blutbestandteile oberhalb ihres kritischen Verdünnungslimits gehalten und wird eine Hypervolämie oder Hyperhydratation vermieden, so kann Haemaccel ohne Dosislimit gegeben werden. Spätestens bei Unterschreiten eines Hämatokrits von 25 Vol.% muss eine Erythrozytensubstitution oder die Gabe von Gerinnungsfaktoren erwogen werden.
Bei Säuglingen, Kleinkindern und alten Patienten ist zu beachten, dass unzureichende Proteinreserven bestehen.
Anwendung
Haemaccel ist gebrauchsfertig und wird intravenös infundiert. Die Tropfenzahl kann nach folgender Formel berechnet werden:
Vorgesehene Infusionsmenge in ml : 4 × vorgesehene Infusionszeit (h) = Tropfenzahl/min
z.B. 500 ml sollen in 1 Stunde infundiert werden:
500: 4×1 = 125 Tropfen/min.
In Notfallsituationen, bei denen ein sofortiger Volumenersatz indiziert ist, darf Haemaccel auch schnell (z.B. 500 ml in 5 bis 15 min.) infundiert werden.
Aus technischen Gründen beinhalten die Haemaccel-Flaschen eine Restluftmenge. Druckinfusionen müssen unter strikt kontrollierten Bedingungen vorgenommen werden, da sonst das Risiko einer Luftembolie besteht.
Unter Einhaltung der obenerwähnten Orientierungswerte kann Haemaccel bei Bedarf nachinfundiert oder an aufeinanderfolgenden Tagen wiederholt infundiert werden (z.B. zur präoperativen Hämodilution).
Nur klare Lösungen infundieren!
Der Inhalt angebrochener Infusionsflaschen ist sofort zu verbrauchen.
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