Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenGlucoSaline ist nicht für eine Flüssigkeits- und Elektrolytzufuhr über längere Zeiträume ohne zusätzliche Verabreichung von Natrium geeignet. Dies sollte bei der Therapieplanung berücksichtigt werden. Eine langfristige alleinige Verabreichung von GlucoSaline kann Störungen des Flüssigkeits- und Elektrolythaushalts, abhängig von der Nierenfunktion, verursachen.
Glucose enthaltende Infusionslösungen sind in der Regel Isotonlösungen. Im Körper können diese Lösungen jedoch aufgrund der schnellen Verstoffwechselung der Glucose stark hypoton werden. Eine Überwachung des Serumnatriums ist deshalb besonders wichtig (siehe Abschnitt "Risiko einer Hyponatriämie").
Wegen des Risikos der Entwicklung einer schweren Lactatazidose und/oder einer Wernicke-Enzephalopathie muss ein vorbestehender Thiamin-(Vitamin-B1-)Mangel vor der Infusion von glucosehaltigen Lösungen ausgeglichen werden.
Risiko einer Hyponatriämie
Je nach Tonizität der Lösung, Volumen und Infusionsrate sowie dem vorbestehenden klinischen Zustand des Patienten und seiner Fähigkeit, Glucose zu verstoffwechseln, kann eine intravenöse Gabe von Glucose zu Elektrolyt-Ungleichgewichten führen, vor allem zu hypo- oder hyperosmotischer Hyponatriämie.
Bei Patienten mit nicht-osmotischer Freisetzung von ADH (z. B. bei akuten Erkrankungen, Schmerzen, postoperativem Stress, Infektionen, Verbrennungen oder Erkrankungen des ZNS), Patienten mit Herz-, Leber- oder Nierenerkrankungen sowie bei Patienten mit Exposition gegenüber Vasopressin-Agonisten (siehe "Interaktionen“) besteht ein erhöhtes Risiko für eine akute Hyponatriämie nach Infusion hypotoner Lösungen.
Eine akute Hyponatriämie kann zu einer akuten hyponatriämischen Enzephalopathie (Hirnödem) führen, die durch Kopfschmerzen, Übelkeit, Krampfanfälle, Lethargie und Erbrechen gekennzeichnet ist und stellt einen medizinischen Notfall dar. Ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung eines schweren Hirnödems besteht insbesondere bei Kindern und bei Frauen im gebärfähigen Alter sowie bei Patienten mit reduzierter zerebraler Compliance (z. B. bei Meningitis, intrakranieller Blutung oder Hirnkontusion).
Im Vergleich zu metabolisch gesunden Personen ist die Glucosetoleranz bei Patienten mit metabolischen Veränderungen, die für die postoperative/posttraumatische Phase (Postaggressionsstoffwechsel) charakteristisch sind, reduziert. Je älter der Patient und je schwerer seine Grunderkrankung, Operation oder Verletzung ist, desto häufiger können sich Stoffwechselstörungen als Teil des Postaggressionssyndroms, vergleichbar mit Diabetes, entwickeln.
Eine Verabreichung bei postoperativen und posttraumatischen Patienten und bei Patienten mit anderen Ursachen der Glucoseintoleranz wird nur empfohlen, wenn der Blutzuckerspiegel angemessen überwacht wird.
GlucoSaline ist in klinischen Situationen indiziert, in denen häufig Störungen der Glukoseverwertung auftreten. Aus diesem Grund kann die Verabreichung von Insulin erforderlich sein.
GlucoSaline sollte bei Patienten mit Niereninsuffizienz mit Vorsicht und unter sorgfältiger Überwachung verabreicht werden.
Bei Patienten mit Hypokaliämie ist Vorsicht geboten, da GlucoSaline den Zustand verschlimmern kann.
Die Verabreichung von Glucoselösungen wird nach akuten ischämischen Schlaganfällen nicht empfohlen; da berichtet wurde, dass eine Hyperglykämie ischämische Hirnschäden verschlimmern und die Genesung beeinträchtigen kann.
Die klinische Überwachung sollte eine Bestimmung der Flüssigkeits- und Elektrolytbilanz (insbesondere Kalium und Natrium), des Säure/Basen-Haushalts und des Blutzuckers beinhalten.
Pädiatrische Patienten
Da Kinder ein höheres Risiko haben, eine Hyponatriämie zu entwickeln, sollte GlucoSaline mit Vorsicht und unter engmaschiger Überwachung des Flüssigkeitshaushalts und der Serumelektrolyte (insbesondere des Serumnatriumspiegels) angewendet werden.
Eine intravenöse Flüssigkeitstherapie sollte in der pädiatrischen Population engmaschig überwacht werden, da deren Fähigkeit der Flüssigkeits- und Elektrolytregulation möglicherweise beeinträchtigt ist.
Kinder haben ein besonders hohes Risiko, eine Hyponatriämie nach der Verabreichung von hypotonen Lösungen zu entwickeln.
Ausreichender Urinfluss sowie eine sorgfältige Überwachung des Flüssigkeitshaushalts, der Plasma- und Harnelektrolytkonzentrationen sind sicherzustellen.
Neugeborene und Frühgeborene mit niedrigem Geburtsgewicht haben ein erhöhtes Risiko für Hypo- oder Hyperglykämie.
Eine engmaschige Überwachung des Blutzuckerspiegels ist während der Verabreichung von Glucose Infusionen unabdingbar, um langfristige unerwünschte Wirkungen zu vermeiden.
Ältere Patienten
Ältere Patienten sollten während der Behandlung engmaschig überwacht und die Dosierung angepasst werden, um kardiozirkulatorische und renale Komplikationen infolge einer Flüssigkeitsüberlastung zu vermeiden.
|