AnwendungseinschränkungenKontraindikationen
Streptase darf bei klinisch relevanten allergischen Reaktionen auf das Präparat nicht angewendet werden.
Aufgrund des erhöhten Blutungsrisikos der thrombolytischen Therapie darf Streptase nicht gegeben werden bei:
- bestehenden oder kurz zurückliegenden Blutungen;
- lokaler Blutungsbereitschaft (z.B. Magen-Darm-Erkrankungen mit bestehenden Blutungen, vorausgegangene translumbale Aortographie, Punktion grosser Arterien oder tiefliegender Gefässe, Intubation);
- allen Formen verminderter Blutgerinnungsfähigkeit, besonders Gerinnungsstörungen (z.B. bei Thrombozytopenie);
- kurz zurückliegendem cerebrovaskulären Insult, intrakraniellen oder intraspinalen Eingriffen;
- Verdacht auf ausgeprägte arteriosklerotische Gefässveränderungen, cerebrovaskuläre Erkrankungen, schwerer Diabetes mellitus;
- intrakraniellen Neoplasien;
- kurz zurückliegendes Trauma, insbesondere Kopftrauma;
- kurz zurückliegende grosse Operationen (6.-10. postoperativer Tag, in Abhängigkeit von der Schwere des Eingriffs);
- bekanntem Neoplasma mit Blutungsrisiko;
- akuter Pankreatitis;
- Erkrankungen des Urogenitalbereichs mit vorhandenen oder möglichen Blutungsquellen (Blasenverweilkatheter);
- kurz zurückliegende Entbindung, Abort;
- kavernöse Lungenerkrankungen (z.B. offene Tuberkulose) oder schwere Bronchitis;
- schwere Leber- und Nierenschäden, einschliesslich Zirrhose und Ösophagusvarizen;
- Mitralvitien oder Vorhofflimmern;
- Endokarditis oder Perikarditis. In Einzelfällen einer Perikarditis, die als akuter Myokardinfarkt fehldiagnostiziert und mit Streptase behandelt wurde, wurden Perikardergüsse einschliesslich -tamponade beobachtet;
- unkontrollierbarem Bluthochdruck mit systolischen Werten über 200 mm Hg und/oder diastolischen Werten über 100 mm Hg, Fundus hypertonicus III/IV;
- bekannte septische Thrombose.
Aufgrund der erhöhten Wahrscheinlichkeit einer Resistenz durch Antistreptokinase-Antikörper kann der therapeutische Effekt von Streptase oder Streptokinase-enthaltenden Produkten in Frage gestellt sein, wenn eine Wiederanwendung später als 5 Tage nach Erstanwendung erfolgt, insbesondere zwischen 5 Tage und 1 Jahr.
Schwangerschaft (erste 18 Wochen).
Vorsichtsmassnahmen
In folgenden Fällen ist das Risiko der Therapie gegenüber dem zu erwartenden Nutzen besonders sorgfältig abzuwägen:
- bei kardiopulmonaler Reanimation;
- bei intramuskulärer Injektion;
- bei diabetischer/hämorrhagischer Retinopathie;
- vorhergegangene Krankheiten mit erhöhter Blutungsgefahr oder vorherige Therapie mit oralen Antikoagulantien.
Vorsicht ist bei betagten Patienten, insbesondere bei solchen mit Verdacht auf arteriosklerotische Gefässveränderungen, sowie während der Menstruation angezeigt.
Lokale Anwendung
Bei intrakoronarer Lyse muss in Abhängigkeit von der Höhe der Dosis mit einem systemischen Effekt gerechnet werden, und es gelten die Gegenanzeigen für die systemische Anwendung.
Patienten mit folgenden Erkrankungen sollten von der Therapie ausgeschlossen werden, weil in der Regel kein Erfolg mehr zu erwarten ist:
Systemische Anwendung
- tiefe Venenthrombose: älter als 14 Tage;
- Herzinfarkt: älter als 12 Stunden.
- Verschlüsse der Zentralgefässe des Auges: arterielle Verschlüsse, älter als 6 bis 8 Stunden und venöse Verschlüsse, älter als 10 Tage.
Lokale Anwendung
- Herzinfarkt: älter als 12 Stunden.
- chronische arterielle Verschlusskrankheiten: embolische Verschlüsse, älter als 6 Wochen.
Schwangerschaft, Stillzeit
Schwangerschaftskategorie C.
Es sind weder kontrollierte Studien bei Tieren noch bei schwangeren Frauen verfügbar. Unter diesen Umständen soll das Medikament nur verabreicht werden, wenn der potentielle Nutzen das foetale Risiko übersteigt. Wegen des Risikos einer frühzeitigen Plazentaablösung darf Streptase jedoch nicht in den ersten 18 Schwangerschaftswochen verabreicht werden (Schwangerschaftskategorie X; siehe «Kontraindikationen»).
Über die Anwendung während der Stillzeit liegen keine Erfahrungen vor.
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