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Fachinformation zu Streptase®:CSL Behring (Schweiz) AG
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Unerwünschte Wirkungen

Die häufigsten unerwünschten Wirkungen einer Streptokinase-Therapie, die im allgemeinen auch Massnahmen erfordern, sind Blutungen, Überempfindlichkeitsreaktionen, Fieber und kardiovaskuläre Reaktionen.

Blutungen
Treten Blutungen auf, so beschränken sie sich im allgemeinen auf Stichkanäle. Eine vorzeitige Beendigung der Therapie ist in einem solchen Fall nicht erforderlich.
Schwere Blutungen einschliesslich Magen-Darm-Blutungen, Leberblutungen, Milzruptur, Blutungen im Urogenitalbereich, selten intrakranielle Blutungen samt ihren Komplikationen (auch mit tödlichem Ausgang) oder Retroperitonealblutungen wurden beobachtet.
Bei ernsten Blutungskomplikationen wird die Streptokinase-Therapie abgesetzt und ein synthetisches Antifibrinolytikum (z.B. Tranexamsäure) verabreicht. Falls erforderlich, können Gerinnungsfaktoren substituiert werden.
Bei der thrombolytischen Behandlung des akuten Herzinfarktes können in Einzelfällen Blutungen in das Perikard einschliesslich Myokardruptur auftreten.

Allergische Reaktionen

Sofortreaktionen: Es können allergisch-anaphylaktische bzw. anaphylaktoide Reaktionen mit Hautausschlag, Flush, Urtikaria sowie Dyspnoe, Bronchospasmus auftreten. Ein generalisiertes Exanthem kann meist erfolgreich mit Kortikosteroiden i.v. behandelt werden.

Spätreaktionen: In Einzelfällen wurden Serumkrankheit, Arthritis, Vaskulitis, Nephritis und neuroallergische Symptome (Polyneuropathie, z.B. Guillain-Barré-Syndrom) im zeitlichen Zusammenhang mit der Streptokinase-Applikation berichtet.
Bei allergischen Reaktionen sollte die Infusion unterbrochen und eine intravenöse Therapie mit Kortikosteroiden, Antihistaminika und gegebenenfalls Adrenalin eingeleitet werden. Nach Abklingen der Symptome kann die Therapie mit Streptase oder homologen Fibrinolytika (z.B. Urokinase, t- PA) fortgesetzt werden.
Die Therapie des in seltenen Fällen auftretenden anaphylaktischen Schocks erfordert intensiv-medizinische Massnahmen; sofortiger Abbruch der Infusion und weitere Massnahmen:

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Klinische Symptomatik        Therapie               
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Hautreaktionen               Antihistaminika        
Dyspnoe, Schockfragmente,                           
Schock                       1. Adrenalin i.v.      
                             2. hochdosiert         
                                Kortikosteroide i.v.
                             3. Volumenauffüllung,  
                                Sauerstoff          
Herz- oder Atemstillstand    Reanimation            
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Temperaturerhöhung und Schüttelfrost
Temperaturerhöhung und Schüttelfrost können unter der Therapie auftreten. Fieber spricht meist prompt und auch dauerhaft auf Antipyretika an.
Ein Temperaturanstieg auf 40 °C oder darüber tritt nur in Einzelfällen auf und kann im allgemeinen mit symptomatischen Massnahmen unter Kontrolle gebracht werden. In solchen Fällen sollte jedoch kein Aspirin verabreicht werden.

Embolien
Das Risiko einer Lungenembolie bei einer tiefen Venenthrombose unter Streptokinase-Behandlung ist nicht grösser als unter alleiniger Heparin-Therapie. Bei akuten oder rezidivierenden Lungenembolien (unter Streptokinase) sollte die Lyse-Therapie, wie ursprünglich geplant, fortgesetzt werden, um auch diese Emboli zu lysieren. Bei lokaler Lyse peripherer Arterien ist eine Embolisation nach distal nicht auszuschliessen.
Wenige Fälle von Cholesterinembolien wurden im zeitlichen Zusammenhang mit der thrombolytischen Therapie beobachtet.

Kardiovaskuläre Reaktionen
Zu Beginn der Therapie werden gelegentlich Blutdruckabfall, Tachykardie oder Bradykardie (in Einzelfällen bis hin zum Schock) beobachtet. Diese Reaktionen können durch langsamere Verabreichung weitgehend vermieden werden.
Gelegentlich kann auch ein nicht durch Blutungen oder Überempfindlichkeitsreaktionen verursachter Blutdruckabfall auftreten, der im allgemeinen vorübergehend ist und gegebenenfalls durch eine Herabsetzung der Infusionsgeschwindigkeit unter Kontrolle gebracht werden kann.
In seltenen Fällen wurde nach intrakoronarer thrombolytischer Therapie vorwiegend bei ausgedehnten Herzinfarkten ein nicht-kardiogenes, pulmonales Ödem beobachtet. Bei der thrombolytischen Behandlung des akuten Herzinfarktes können in Einzelfällen Reperfusionsarrhythmien, anhaltende Angina pectoris sowie Herzversagen bis hin zum Herz- und Atemstillstand auftreten. Es konnte jedoch gezeigt werden, dass ein durch Kammerflimmern bedingter Herzstillstand bei Streptokinase-behandelten Myokardinfarkt-Patienten seltener ist als bei konventionell behandelten Patienten. Aus Vorsichtsgründen sollte die Therapie unter EKG-Kontrolle durchgeführt werden.
In Einzelfällen wurden im Rahmen einer Thrombolysetherapie und im zeitlichen Zusammenhang mit kardiovaskulär bedingter Hypoxie oder cerebraler Blutung Krampfanfälle berichtet.

Sonstige
Kopf- und Rückenschmerzen, gastrointestinale Beschwerden, Muskelschmerzen und Schwäche/Abgeschlagenheit können auftreten.
Vorübergehende Erhöhungen der Serum-Transaminasen sowie in Einzelfällen des Bilirubins können auftreten.
Über eine Übertragung von Hepatitis B oder Hepatitis C durch den Hilfsstoff Albumin ist bisher nichts bekannt. Eine Übertragung von HIV kann praktisch ausgeschlossen werden.

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