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Fachinformation zu Streptase®:CSL Behring (Schweiz) AG
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Dosierung/Anwendung

A. Dosierung nach Anwendungsarten

Systemische Anwendung
Bei der Kurzzeitlyse des akuten Herzinfarktes werden 1,5 Mio I.E. Streptokinase in 60 Minuten verabreicht. Bei peripheren Verschlüssen wird bei der Langzeitlyse eine Initialdosis von 250'000 I.E. Streptokinase gegeben, die innerhalb von 30 Minuten verabreicht werden. Die Erhaltungsdosis beträgt 100'000 I.E. pro Stunde. Die Therapiedauer ist von der Ausdehnung und Lokalisation des Gefässverschlusses abhängig. Sie beträgt bei peripheren Gefässverschlüssen maximal 5 Tage. Bei Thrombosen der Zentralgefässe des Auges beträgt die Therapiedauer bei arteriellen Verschlüssen max. 24 h und bei venösen Verschlüssen max. 72 h. Ist aufgrund von ausgedehnten thrombotischen Verschlüssen eine Weiterführung der Thrombolyse angezeigt, folgt ein lysefreies Intervall von ca. 1 Tag und anschliessend eine homologe Lysetherapie.

Lokale Anwendung (intraarterielle Katheterlyse)
Bei akutem Herzinfarkt erhalten Patienten intrakoronar einen Bolus von durchschnittlich 20'000 I.E. Streptase und eine Erhaltungsdosis von 2000-4000 I.E./min. über einen Zeitraum von 30-90 Minuten.
Bei akuten, subakuten und chronischen peripheren Thrombosen und Embolien erhalten Patienten in Intervallen von 3-5 Minuten je 1'000-2'000 I.E. Streptase. Die Behandlungsdauer ist von der Länge und Lokalisation des Gefässverschlusses abhängig und beträgt bis zu 3 Stunden bei einer Gesamtdosis von max. 120'000 I.E. Streptase. Eine erforderliche perkutane transluminale Angioplastie kann in gleicher Sitzung durchgeführt werden.
Unabhängig von der Anwendungsart sollte die Behandlung so früh wie möglich nach dem Auftreten der ersten Symptome eines Gefässverschlusses erfolgen. Beim Myokardinfarkt sind die Behandlungsaussichten am besten, wenn die Behandlung innerhalb von 6 Stunden, am besten jedoch innerhalb von 1 Stunde beginnt. Bei tiefen Venenthrombosen, Lungenembolien und akuten peripheren arteriellen Verschlüssen sollte die Behandlung innerhalb von 7 Tagen beginnen.

B. Steuerung der Therapie

Systemische Anwendung
Bei Kurzzeitlysen über 6 Stunden sollte Heparin während oder nach der Streptase-Infusion dann gegeben werden, wenn die Thrombinzeit (TZ) oder die partielle Thromboplastin-Zeit (PTT) weniger als das Zweifache bzw. das 1,5fache der Norm beträgt. Um einen ausreichenden Schutz vor einer Rethrombosierung zu gewährleisten, sollte die TZ 2-4fach, die PTT 1,5-2,5fach verlängert sein.
Entfällt eine Wiederholung der Streptase-Infusion, wird die Heparin-Therapie überlappend mit der Gabe von oralen Antikoagulantien begonnen. Die Langzeitlysen werden mit der Thrombinzeit kontrolliert. Eine 2-4 fache Verlängerung der Thrombinzeit als Zeichen eines ausreichend antikoagulatorischen Schutzes ist anzustreben. Deshalb kann bereits ab der 16. Therapiestunde eine simultane Verabreichung von Heparin erforderlich werden. Liegt die Thrombinzeit nach der 16. Stunde noch über dem Vierfachen des Normalwertes, ist die Erhaltungsdosis der Streptase über mehrere Stunden bis zum Rückgang der Thrombinzeit zu verdoppeln.

Lokale Anwendung
Wie bei Angiographien üblich, wird, soweit nötig vor der Angiographie zur Prophylaxe von katheterinduzierten Thrombosen Heparin appliziert. Der Therapieerfolg lässt sich anhand der Angiographie bestimmen. Bei einem ausreichenden Blutfluss über mehr als 15 Minuten kann die Therapie im allgemeinen als erfolgreich betrachtet und beendet werden.

Nachbehandlung
Nach jeder Streptokinase-Therapie kann zur Verhütung von Rethrombosierungen eine Nachbehandlung mit Antikoagulantien oder Thrombozytenaggregationshemmern erfolgen. Besonders bei der Heparin-Therapie ist auf ein erhöhtes Blutungsrisiko zu achten. Die Heparin-Therapie wird individuell mit der Thrombinzeit oder der PTT gesteuert. Eine 2-4fache Verlängerung der Thrombinzeit bzw. eine 1,5-2,5fache Verlängerung der PTT wird angestrebt. Zur Langzeitprophylaxe können orale Antikoagulantien, wie z.B. Cumarinderivate, oder Thrombozytenaggregationshemmer verabreicht werden.

Anwendung bei Kindern
Bei Kindern liegen noch keine ausreichenden Erfahrungen mit einer Streptokinase-Therapie vor.

Art und Dauer der Anwendung
Die Anwendung erfolgt intravenös oder intraarteriell.
Zur schnellen und vollständigen Auflösung sind 5 ml physiologische Kochsalzlösung in das unter Vakuum stehende Streptase-Fläschchen einzuziehen und das Restvakuum durch kurzes Lockern der Nadel von der Spritze aufzuheben.
Zur Verabreichung mit der Infusionspumpe können als Lösungsmittel physiologische NaCl-Lösung, Ringer-Lactat-Lösung, 5%ige Glukose- oder Lävulose-Lösung verwendet werden. Bei stärkerer Verdünnung, vor allem, wenn hohe Stabilität über längere Zeit gefordert wird, ist als Lösungsmittel eine Plasmaersatzlösung auf Gelatinebasis zu verwenden.
Die Therapiedauer ist abhängig von Art und Ausdehnung des Gefässverschlusses und ist indikationsgebunden unterschiedlich.

Vorsichtsmassnahme für die Anwendung
Zu Beginn der Therapie sollte langsam infundiert werden.
Sollte während der i.v. Therapie eine Arterienpunktion erforderlich werden, sind Gefässe der oberen Extremitäten zu bevorzugen. Nach Punktion sollte Druck für 30 Min. mittels einer Blutdruckmanschette appliziert und die Punktionsstelle in kurzen Abständen auf Blutungen hin überprüft werden.

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