InteraktionenPharmakokinetische Interaktionen
Einfluss anderer Substanzen auf die Pharmakokinetik von Levothyroxin
Beeinflussung der Resorption: Bei gleichzeitiger Gabe mit folgenden Arzneimitteln kann die Resorption von Levothyroxin vermindert werden:
·Es wurde beschrieben, dass aluminiumhaltige Arzneimittel (Antazida, Sucralfat), eisenhaltige Arzneimittel oder Calciumcarbonat die Resorption von Levothyroxin vermindern können. Deshalb sollte die Einnahme von Levothyroxin mindestens 2 Stunden vor diesen Arzneimitteln erfolgen.
·Auch Colestyramin kann Levothyroxin im Magen-Darm-Trakt binden und die Resorption stark verringern.
·Colestyramin sollte deshalb erst 4-5 Stunden nach der Einnahme von Levothyroxin verabreicht werden.
·Protonenpumpeninhibitoren (PPI): Die gleichzeitige Anwendung mit PPI kann zu einer Abnahme der Absorption der Schilddrüsenhormone führen, da die PPI einen Anstieg des pH-Werts im Magen verursachen. Während der gleichzeitigen Behandlung werden eine regelmässige Überwachung der Schilddrüsenfunktion und eine klinische Überwachung empfohlen. Es kann notwendig sein, die Dosis der Schilddrüsenhormone zu erhöhen. Vorsicht ist auch geboten, wenn die Behandlung mit PPI beendet wird.
·Orlistat: Bei gleichzeitiger Einnahme von Orlistat kann möglicherweise die Resorption von lodsalzen und/oder Levothyroxin reduzieren, was zu einer Verstärkung der hypothyreoten Stoffwechsellage führen kann.
·Sevelamer: Zu Beginn oder am Ende einer gleichzeitigen Behandlung sollten die Schilddrüsenhormonspiegel engmaschig überwacht und ggf. die Levothyroxin-Dosis angepasst werden.
·Sojaprodukte: Sojaprodukte können die Resorption von Levothyroxin reduzieren. Zu Beginn oder am Ende einer mit Sojaprodukten supplementierten Ernährung kann daher eine Dosisanpassung von Levothyroxin notwendig sein.
Leberenzym-induzierende Pharmaka, wie Antikonvulsiva (Carbamazepin und Phenytoin), Barbiturate, Rifampicin und Arzneimittel, die Johanniskraut (Hypericum perforatum L.) enthalten, erhöhen den Metabolismus der Schilddrüsenhormone (Wirkungsreduktion). Carbamazepin und Phenytoin können Levothyroxin andererseits aus der Plasmaproteinbindung verdrängen (Wirkungserhöhung). Durch letzteren Effekt kann die Entstehung von Herzrhythmusstörungen begünstigt werden.
Auch Salizylate, Phenylbutazon, orale Antikoagulantien, Furosemid und Clofibrat können Levothyroxin aus seiner Plasmabindung verdrängen und dadurch seine Wirkung erhöhen. In der Praxis haben diese Verdrängungseffekte jedoch, abgesehen von ihrer Auswirkung auf den Thyroid-Funktionstest (siehe unten), kaum klinische Bedeutung.
Es wurden Fälle nach der Markteinführung berichtet, die auf eine potenzielle Wechselwirkung zwischen Ritonavir enthaltenden Arzneimitteln und Levothyroxin hindeuten. Bei Patienten, die mit Levothyroxin behandelt werden, sollten zumindest im ersten Monat nach Beginn und/oder Ende der Ritonavir-Behandlung das Thyreoidea-stimulierende Hormon (TSH) kontrolliert werden.
Einfluss von Levothyroxin auf die Pharmakokinetik anderer Substanzen
Levothyroxin kann durch Beschleunigung des Metabolismus die Wirkungsdauer anderer Medikamente verkürzen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Die Wirkung von Antikoagulantien und Herzglykosiden wird verstärkt (Einstellung überprüfen).
Die Phenytoin-Plasmaspiegel können durch Levothyroxin erhöht sein.
Pharmakodynamische Interaktionen
Wirkung von Eltroxin-LF auf andere Arzneimittel
Die blutzuckersenkende Wirkung von Antidiabetika kann durch Schilddrüsenhormone vermindert werden (Einstellung überprüfen).
Levothyroxin erhöht die Empfindlichkeit von Adrenorezeptoren gegen Catecholamine und Sympathomimetika und verstärkt so deren Wirksamkeit.
Levothyroxin beschleunigt auch den Wirkungseintritt trizyklischer Antidepressiva.
Wirkung anderer Arzneimittel auf Eltroxin-LF
Bei gleichzeitiger Gabe mit den nachfolgend genannten Arzneimitteln kann der Levothyroxin-Bedarf erhöht sein (ggf. mit entsprechender Erhöhung der TSH-Konzentration im Serum). Daher sollte zu Beginn und am Ende einer gleichzeitigen Behandlung der Schilddrüsenhormonspiegel engmaschig überwacht und ggf. die Levothyroxin-Dosis angepasst werden.
·Betablocker, Glucocorticoide, jodhaltige Kontrastmittel. Propylthiouracil: durch Hemmung der peripheren Umwandlung von T4 zu T3
·Chloroquin / Proguanil
·Östrogene (hormonale Kontrazeptiva oder postmenopausale Hormonersatztherapie). Die gleichzeitige Einnahme von oralen Kontrazeptiva kann aufgrund einer Stimulation der TGB-Synthese einen erhöhten Bedarf an Levothyroxin bewirken
·Sertralin
·Tyrosinkinase-Inhibitoren (z.B. Imatinib, Sunitinib)
Lithiumsalze und Iodide hemmen die Ausschüttung von Thyroxin aus der Schilddrüse und können so einen höheren Levothyroxinbedarf bei Hypothyreose vortäuschen.
Amiodaron und Propranolol können den Abbau von Levothyroxin verzögern und somit seine Wirkungsdauer verlängern.
Interferenzen mit Laboruntersuchungen
Biotin kann Immunassays zur Beurteilung der Schilddrüsenfunktion, die auf einer Biotin- /Streptavidin-Wechselwirkung basieren, beeinflussen und damit zu fälschlicherweise verringerten oder fälschlicherweise erhöhten Testergebnissen führen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
|