ch.oddb.org
 
Apotheken | Arzt | Interaktionen | Medikamente | MiGeL | Services | Spital | Zulassungsi.
Fachinformation zu Toquilone® compositum:Corden Pharma Fribourg SA
Vollst. FachinformationDDDDrucken 
Gal.Form/Ther.Gr.Zusammens.Eigensch.Pharm.kinetikInd./Anw.mögl.Dos./Anw.Anw.einschr.Unerw.Wirkungen
Interakt.Überdos.Sonstige H.Swissmedic-Nr.Stand d. Info. 

Überdosierung

Methaqualon
In Abhängigkeit von der Dosis kommt es zu einer über Stunden bis zu Tagen anhaltenden Bewusstlosigkeit. Bei leichten Fällen ist die Haut, besonders die des Gesichtes, häufig gerötet, in schweren Fällen eher normal oder blass. Das typische motorische Verhalten ist durch eine ausgeprägte Hypermotorik gekennzeichnet. Bei schweren Vergiftungsfällen treten tonisch-klonische Krämpfe auf (Tetraspastik). Mit zunehmender Elimination des Methaqualons fällt der Blutspiegel unter die Konvulsionsschwelle und die initiale Phase einer groben motorischen Störung tritt wieder ein. Sie geht in ein somnolentes delirantes Stadium über, in welchem es häufig zu einem Tremor kommt. Auffällig ist, dass bei hohen Vergiftungsdosen die Spontanatmung und der Hustenreflex wenig beeinträchtigt werden. Herz und Kreislauf werden erst in der Krampfphase besonders belastet, jedoch fehlen spezifische EKG Veränderungen.

Therapeutische Massnahmen
Das Symptombild der akuten Methaqualon-Vergiftung bedingt eine spezifische Ausrichtung der Therapie. Um die Luftwege freizuhalten (Aspirationsgefahr) sollte trotz erhaltener Spontanatmung orotracheal intubiert werden. Weiterhin sollte eine Magenspülung durchgeführt und Aktivkohle verabreicht werden. Tonisch-klonische Krämpfe sind mit Antikonvulsiva (z.B. Diazepam) zu unterdrücken (Beatmungsbereitschaft!). Bei schwerer motorischer Unruhe kann beim bewusstlosen, beatmeten Patienten die Relaxierung mit einem Muskelrelaxans erfolgen. Zentralnervöse Stimulantien sind bei motorischer Unruhe und Krampfneigung kontraindiziert. Physikalische Massnahmen sind bei Hypo-/Hyperthermie angezeigt. Hämodialyse und Hämoperfusion sollten nur in schwersten Fällen angewandt werden.

Diphenhydramin
Das Vergiftungsbild kann sich in einer zentral-dämpfenden Wirkung, oder in einer zentralerregenden Wirkung zeigen. Neben den zentralnervösen Zeichen einer Vergiftung (Halluzinationen, Koordinationsstörungen, Krämpfe) kann man aufgrund der anticholinergischen Wirkungskomponente von Antihistaminika Symptome wie bei einer Atropinvergiftung (starre weite Pupillen, Mundtrockenheit, Gesichtsrötung, Obstipation und Fieber) beobachten.
Die Behandlung einer Vergiftung mit Diphenhydramin sollte in einer Magenspülung und der Gabe von Aktivkohle bestehen. Die auftretenden tonisch-klonischen Krämpfe sind mit Diazepam zu unterdrücken. Physostigmin ist als Antidot gegen die anticholinergische ZNS-Symptomatik (Krämpfe, Halluzinationen, Koma) wirksam. Bei Hyperpyrexie sind Kühlmassnahmen angezeigt.

2024 ©ywesee GmbH
Einstellungen | Hilfe | FAQ | Anmeldung | Kontakt | Home