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Fachinformation zu Indocid®:Globopharm AG
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AMZV

Zusammensetzung

Wirkstoff: Indometacin.
Hilfsstoffe: Die 75 mg Kapsel enthält Indigotin (E132) als Farbstoff.
Die Suppositorien 50 mg und 100 mg enthalten Butylhydroxyanisol (E 320) und Butylhydroxitoluol (E 321) als Anti­oxidantien.

Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit

Indocid steht in folgenden Anwendungsformen zur Verfügung:
Kapseln zu 25 mg, 50 mg (Forte), 75 mg (Retard).
Suppositorien zu 50 mg und 100 mg.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

chronischer Polyarthritis;
Arthrosen;
Coxarthrose;
Spondylitis ankylosans (Morbus Bechterew);
Gichtanfall.

Es ist ebenfalls angezeigt bei:
akuten Affektionen des Bewegungsapparates wie Bursitis, Tendinitis, Synovitis, Tendovaginitis, Periarthritis der Schulter;
Verstauchungen und Zerrungen;
Kreuzschmerzen (Lumbago);
Entzündungen, Schmerzen, Trismus und Schwellungen nach zahnärztlichen Eingriffen;
Entzündungen, Schmerzen und Schwellungen nach orthopädisch chirurgischen Eingriffen und nichtoperativen Einrenkungen und Ruhigstellungen von Frakturen oder Luxationen;
schmerzhaften Menstruationsbeschwerden.

Dosierung/Anwendung

Die empfohlene Tagesdosis von Indometacin beträgt für Erwachsene 50 bis 200 mg in mehreren Einzelgaben und sollte abhängig vom Ansprechen des Patienten sowie der Verträglichkeit individuell angepasst werden. Es sollte die kleinste wirksame Dosis während der kürzest möglichen Therapiedauer verabreicht werden.
Bei Indocid ist eine einleitende «Stosstherapie» mit hohen Dosen nicht notwendig. Bei chronisch rheumatischen Erkrankungen lässt sich mit niedrigen Dosen zu Therapiebeginn, die bei Bedarf allmählich gesteigert werden können, sowie durch Beibehaltung der Medikation über einen genügend langen Zeitraum (es wird eine wenigstens einmonatige Behandlung empfohlen) ein Behandlungseffekt mit relativ wenigen unerwünschten Nebenerscheinungen erzielen.
Bei Patienten mit anhaltendem Nachtschmerz und/oder Morgensteifigkeit kann eine abendliche Gabe bis zu 100 mg Erleichterung bringen. Es ist selten erforderlich, eine Tagesdosis von 200 mg zu überschreiten.
Beim akuten Gichtanfall wird eine Tagesdosis von 150–200 mg – verteilt auf mehrere Einzelgaben – empfohlen, bis alle Symptome abgeklungen sind. Indocid Retard Kapseln werden zur Behandlung des akuten Gichtanfalls nicht empfohlen.
Bei primärer Dysmenorrhö beträgt die empfohlene Tagesdosis 75 mg – einmal täglich oder in mehreren Einzeldosen – beginnend mit dem Einsetzen der Krämpfe oder Blutung. Die Therapie wird so lange fortgesetzt, bis die Beschwerden abgeklungen sind.

Spezielle Dosierungsanweisungen
Da Indocid primär über die Nieren ausgeschieden wird, sollten Patienten mit signifikant eingeschränkter Nierenfunktion eng überwacht werden. Um eine Akkumulation zu vermeiden, sollte eine niedrigere Tagesdosis verwendet werden.

Pädiatrie
Die Wirksamkeit und Sicherheit bei Kindern und Jugendlichen wurde nicht untersucht. Die Anwendung in der Pädiatrie wird somit nicht empfohlen.

Kontraindikationen

Indocid ist kontraindiziert:
Bei Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe gemäss Zusammensetzung.
Bei Anamnese von Bronchospasmus, Urtikaria oder allergieähnlichen Symptomen nach Einnahme von Acetylsalicylsäure oder anderen nicht-steroidalen Antirheumatika.
Im dritten Trimenon der Schwangerschaft und Stillzeit (siehe «Schwangerschaft/Stillzeit»).
Bei aktiven Magen- und/oder Duodenalulzera oder gastrointestinalen Blutungen.
Bei entzündlichen Darmerkrankungen (wie M. Crohn, Colitis ulcerosa).
Bei schweren Leberfunktionsstörungen (Leberzirrhose und Aszites).
Bei schwerer Niereninsuffizienz (Kreatinin Clearance <30 ml/min).
Bei schwerer Herzinsuffizienz (III–IV).
Für die Behandlung postoperativer Schmerzen nach einer koronaren Bypass-Operation (resp. Einsatz einer Herz-Lungen-Maschine).
Suppositorien bei anamnestisch bekannter Proktitis oder rektalen Blutungen.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Gastrointestinale Ulzerationen, Blutungen oder Perforationen können während der Behandlung mit nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR), COX-2 selektiv oder nicht, jederzeit auch ohne Warnsymptome oder anamnestische Hinweise auftreten. Um dieses Risiko zu verringern, sollte die kleinste wirksame Dosis während der kürzest möglichen Therapiedauer verabreicht werden.
Für gewisse selektive COX-2-Hemmer wurde in Plazebo-kontrollierten Studien ein erhöhtes Risiko für thrombotische kardio- und zerebrovaskuläre Komplikationen gezeigt. Es ist noch nicht bekannt, ob dieses Risiko direkt mit der COX-1/COX-2-Selektivität der einzelnen NSAR korreliert. Da für Indomethacin zur Zeit keine vergleichbaren klinischen Studiendaten unter maximaler Dosierung und Langzeittherapie vorliegen, kann ein ähnlich erhöhtes Risiko nicht ausgeschlossen werden. Bis zum Vorliegen von entsprechenden Daten sollte Indomethacin bei klinisch gesicherter koronarer Herzkrankheit, zerebrovaskulären Erkrankungen, peripherer arterieller Verschlusskrankheit oder bei Patienten mit erheblichen Risikofaktoren (z.B. Bluthochdruck, Hyperlipidämie, Diabetes mellitus, Rauchen) nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung eingesetzt werden. Auch wegen diesem Risiko sollte die kleinste wirksame Dosis während der kürzest möglichen Therapiedauer verabreicht werden.
Die renalen Effekte der NSAR umfassen Flüssigkeitsretention mit Ödemen und/oder arterieller Hypertonie. Bei Patienten mit beeinträchtigter Herzfunktion und anderen Zuständen, die zur Flüssigkeitsretention prädisponieren, sollte Indomethacin deshalb nur mit Vorsicht angewendet werden. Vorsicht ist ebenfalls geboten bei Patienten, die gleichzeitig Diuretika oder ACE-Hemmer einnehmen sowie bei erhöhtem Risiko einer Hypovolämie.
Der mögliche Nutzen und die möglichen Risiken von Indocid und anderen Behandlungsmöglichkeiten sollten vor dem Entscheid, Indocid zu verwenden gegeneinander abgewogen werden. Es sollte die kleinste wirksame Dosis während der kürzest möglichen Therapiedauer verabreicht werden.
Da in fortgeschrittenem Alter die Gefahr des Auftretens von Nebenwirkungen generell erhöht zu sein scheint, sollte Indocid – ebenso wie ähnliche Arzneimittel – bei älteren Patienten mit grösserer Vorsicht angewendet werden.

Kardiovaskuläre Wirkungen
NSARs können ein erhöhtes Risiko für schwerwiegende kardiovaskuläre thrombotische Ereignisse, Myokardinfarkt, und Schlaganfall bewirken, diese können tödlich sein. Alle NSARs, sowohl COX-2 selektive als auch nicht-selektive, können ein ähnliches Risiko haben. Dieses Risiko kann mit der Dauer der Behandlung ansteigen. Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen oder Risikofaktoren für kardiovaskuläre Erkrankungen können ein grösseres Risiko haben. Um das potentielle Risiko für ein unerwünschtes kardiovaskuläres Ereignis bei mit NSAR behandelten Patienten zu vermindern, sollte die niedrigste wirksame Dosis für die kürzest mögliche Dauer verwendet werden.

Bluthochdruck
NSARs, einschliesslich Indocid können zum neuen Auftreten von Hypertonie oder zur Verschlechterung einer bestehenden Hypertonie führen, was zu einer erhöhten Häufigkeit an kardiovaskulären Ereignissen beitragen könnnen. Patienten, die Thiazide oder Schleifendiuretika einnehmen, können bei gleichzeitiger Einnahme von NSARs vermindert auf diese Therapien ansprechen. NSARs, einschliesslich Indocid, sollten bei Patienten mit Hypertonie mit Vorsicht verwendet werden. Hypertonie sollte zu Beginn und während einer Therapie mit NSARs engmaschig kontrolliert werden.

Herzinsuffizienz, Wassereinlagerung, Ödeme
Herzinsuffizienz, Wassereinlagerung und periphere Ödeme wurden bei einigen Patienten beobachtet, die Indocid einnahmen. Deshalb sollte Indocid, wie auch andere entzündungshemmende Arzneimittel, bei Patienten mit kardialen Funktionsstörungen, Bluthochdruck oder anderen für Wassereinlagerung prädisponierenden Faktoren mit Vorsicht angewendet werden.

Gastrointestinaltrakt
Da bisweilen schwere gastrointestinale Reaktionen auftreten können, sind bei jedem Patienten angesichts derartiger Symptome die Risiken einer Fortsetzung der Therapie mit Indocid gegen den möglichen Nutzen abzuwägen.
Es wurden einzelne oder mehrfache Ulzerationen einschliesslich Perforationen und Blutungen der Speiseröhre, des Magens, Zwölffingerdarms oder Dick- oder Dünndarms unter der Behandlung von Indocid gemeldet. Diese Ereignisse können jederzeit während der Behandlung und ohne Warnsymptome auftreten. In einigen Fällen wurden Todesfälle gemeldet. Selten wurden Ulzerationen mit Stenosen und Obstruktion in Verbindung gebracht.
Es sind gastrointestinale Blutungen ohne offensichtliche Ulcusbildung und Perforation von bereits existierenden Sigmoidläsionen (Divertikel, Karzinom, etc.) vorgekommen. Selten wurden verstärkte abdominale Schmerzen bei Patienten mit Colitis ulcerosa oder das Auftreten von Colitis ulcerosa und regionaler Ileitis gemeldet.
Die gastrointestinalen Nebenerscheinungen lassen sich oft verringern, wenn man die oralen Darreichungsformen nach den Mahlzeiten, mit Milch oder mit Antazida gibt.

Nierenfunktion
Wie auch bei anderen nichtsteroidalen Antirheumatika wurden akute interstitielle Nephritis mit Hämaturie, Proteinurie und gelegentlichem nephrotischem Syndrom bei Patienten unter Langzeitbehandlung mit Indocid gemeldet.
Unter Langzeit-Anwendung von NSARs wurden papilläre Nekrosen und andere Nierenschädigungen beobachtet.
Bei Patienten mit verminderter renaler Durchblutung, wo die renalen Prostaglandine eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung der renalen Perfusion spielen, kann die Verabreichung eines nichtsteroidalen Antirheumatikums eine Niereninsuffizienz auslösen. Als grösste Risikopatienten für eine derartige Reaktion gelten solche mit Nieren- und Leberfunktionsstörungen, Diabetes mellitus, fortgeschrittenem Alter, extrazellulärem Flüssigkeitsschwund, Herzinsuffizienz, Sepsis oder eine gleichzeitige Einnahme von nephrotoxischen Arzneimitteln. Bei Patienten mit bedeutender Dehydrierung ist bei Behandlungsbeginn mit Indocid Vorsicht geboten. Vor Beginn der Behandlung sollten die Patienten zuerst rehydriert werden. Vorsicht ist ebenfalls geboten bei Patienten mit vorbestehender Nierenerkrankung. Ein nichtsteroidales Antirheumatikum sollte mit Vorsicht verabreicht werden und die Nierenfunktion sollte bei jedem Patienten mit möglicherweise reduzierter Nierenleistung überwacht werden. Ein Abbruch der Antirheumatika-Therapie bewirkt normalerweise eine Wiederherstellung des Status vor Behandlungsbeginn (spezielle Dosierungsanweisung beachten).
Es wurden Erhöhungen der Kaliumkonzentration im Serum einschliesslich Hyperkaliämie gemeldet, bei einigen Patienten sogar ohne Beeinträchtigung der Nieren. Bei Patienten mit normaler Nierenfunktion wurden diese Effekte einem Hyporenin-Hypoaldosteron-Zustand zugeschrieben (siehe «Interaktionen»). Da Indocid hauptsächlich durch die Niere ausgeschieden wird, sollten Patienten mit signifikanter Beeinträchtigung der Nierenfunktion eng überwacht werden. Um einer Akkumulation vorzubeugen, sollte eine niedrigere Dosierung verwendet werden.
Aus diesen Gründen wird die Behandlung mit Indocid bei Patienten mit fortgeschrittener Nierenerkrankung nicht empfohlen. Falls eine Behandlung mit Indocid durchgeführt werden muss, sollte die Nierenfunktion des Patienten engmaschig kontrolliert werden.

Hautreaktionen
NSARs, einschliesslich Indocid, können schwerwiegende Hautreaktionen wie exfoliative Dermatitis, Stevens-Johnson Syndrome (SJS), und toxische epidermale Nekrolyse (TEN) auslösen, die tödlich sein können. Diese schwerwiegenden Ereignisse können ohne Vorwarnung auftreten. Patienten sollten über die Zeichen und Symptome von schwerwiegenden Hautreaktionen informiert werden. Das Arzneimittel sollte beim ersten Auftreten eines Hautausschlages oder irgend eines anderen Zeichens einer Hypersensitivitätsreaktion abgesetzt werden.

Ophthalmologische Effekte
In Einzelfällen wurden Ablagerungen in der Kornea sowie Veränderungen der Retina bzw. Makula unter Langzeittherapie mit Indocid beobachtet. Beim Auftreten entsprechender Veränderungen wird ein Absetzen der Behandlung empfohlen.
Verschwommenes Sehen kann ein kennzeichnendes Symptom sein; es erfordert eine gründliche ophthalmologische Untersuchung. Da diese Veränderungen auch asymptomatisch sein können, sind bei Patienten unter Langzeittherapie regelmässige ophthalmologische Untersuchungen ratsam.

Zentralnervensystem
Zu Beginn der Behandlung mit Indocid können Kopfschmerzen, mitunter begleitet von Schwindel oder Benommenheit, auftreten. Obwohl der Schweregrad dieser Reaktionen selten ein Absetzen der Therapie erfordert, sollte die Behandlung mit Indocid abgebrochen werden, falls die Kopfschmerzen trotz Dosisreduktion andauern. Patienten sind auf diese möglichen Begleiterscheinungen hinzuweisen und dürfen bei deren Auftreten keine Tätigkeiten verrichten, die erhöhte Aufmerksamkeit erfordern (z.B. Kraftfahrzeug lenken, Maschine bedienen).
Vorsicht ist geboten bei Patienten mit psychischen Störungen, Epilepsie oder Parkinsonismus, da vereinzelt eine Verschlechterung dieser Zustände unter einer Behandlung mit Indocid eintreten kann.

Infektionen
Wie andere antiphlogistisch, analgetisch und antipyretisch wirkende Pharmaka kann Indocid die Begleitsymptome von Infektionskrankheiten maskieren. Diese Möglichkeit sollte beachtet werden, um die rechtzeitige adäquate Behandlung einer Infektion zu gewährleisten. Indocid sollte Patienten mit bestehenden, wenn auch unter Kontrolle gebrachten Infektionen, mit Vorsicht verabreicht werden.

Leberfunktion
Bei Patienten mit Symptomen einer gestörten Leberfunktion oder erhöhten Laborwerten sollte während der weiteren Behandlung sorgfältig auf eine schwerere Beeinträchtigung der Leberfunktion geachtet werden.
Wenn pathologische Lebertests persistieren oder sich verschlechtern, wenn sich klinische Symptome einer Lebererkrankung entwickeln oder wenn systemische Manifestationen auftreten (z.B. Eosinophilie, Hautausschlag usw.), sollte die Behandlung abgebrochen werden.

Thrombozytenaggregation
Wie andere nichtsteroidale Antirheumatika kann Indocid die Thrombozyten-aggregation hemmen. Dieser Effekt ist von kürzerer Dauer als nach Acetylsalicylsäure und ist gewöhnlich innerhalb von 24 Stunden nach Absetzen von Indocid reversibel.
Bei gesunden Probanden wurde eine Verlängerung der Blutungszeit innerhalb des physiologischen Bereichs durch Indocid beobachtet. Da diese Wirkung bei Patienten mit Blutgerinnungsstörungen verstärkt sein kann, sollte Indocid bei diesen Patienten mit Vorsicht angewendet werden.

Laboruntersuchungen
Über falsch-positive Resultate im Dexamethason Unterdrückungstest (DST) bei mit Indocid behandelten Patienten wurde berichtet.

Pädiatrie
Die Wirksamkeit und Sicherheit bei Kindern und Jugendlichen wurde nicht untersucht. Die Anwendung in der Pädiatrie wird somit nicht empfohlen.

Suppositorien
Tenesmus und Reizung der rektalen Schleimhaut wurden bei der Verwendung von Indocid Suppositorien gelegentlich beobachtet.

Interaktionen

Indocid kann die Wirkung gewisser Arzneimittel verstärken oder vermindern. Deshalb müssen die Patienten bei gleichzeitiger Anwendung dieser Arzneimittel sorgfältig überwacht werden.
Digoxinblutspiegel können durch gleichzeitige Gabe von Indocid erhöht werden.
Bei Kombination mit Penicillinen wird die Penicillin-Elimination verzögert.
Die Verabreichung von Indocid zusammen mit Acetylsalicylsäure oder anderen Salicylaten wird nicht empfohlen, da diese den Indometacin-Serumspiegel erniedrigen.

Andere NSAR
Auf Grund der möglichen Erhöhung der gastrointestinalen Toxizität und in Anbetracht keiner oder geringfügiger Erhöhung der Wirkung, wird eine gleichzeitige Gabe von Indocid mit anderen NSAR nicht empfohlen.

Antikoagulantien
Indocid beeinflusst eine durch Antikoagulantien bei Kranken und Gesunden bewirkte Hypoprothrombinämie nicht. Trotzdem sollte, falls Indometacin zusätzlich zu Antikoagulantien gegeben wird, auf mögliche Veränderungen der Prothrombinzeit geachtet werden. In Meldungen nach Markteinführung wurde über Blutungen bei Patienten berichtet, die Antikoagulantien zusammen mit Indocid erhielten. Vorsicht ist deshalb geboten, falls Indocid zusammen mit Antikoagulantien verabreicht wird.

Probenecid
Bei gleichzeitiger Einnahme von Indometacin und Probenecid können die Plasmaspiegel von Indometacin erhöht werden.

Methotrexat
Bei gleichzeitiger Verabreichung von Indocid und Methotrexat ist Vorsicht geboten. Es wurde berichtet, dass Indocid die tubuläre Sekretion von Methotrexat reduziert und die Toxizität potenziert.

Cyclosporin
Gleichzeitige Verabreichung nichtsteroidaler Antirheumatika mit Cyclosporin kann zu einer Erhöhung der durch Cyclosporin induzierten Toxizität führen, wahrscheinlich aufgrund verminderter renaler Prostacyclin-Synthese. Nichtsteroidale Antirheumatika sollten mit Vorsicht bei Patienten unter Cyclosporin eingesetzt werden und die Nierenfunktion sollte sorgfältig überwacht werden.

Lithium
Indometacin führt zu einer klinisch relevanten Erhöhung des Serum-Lithium-Spiegels und zu einer Verminderung der renalen Lithium-Clearance. Dieser Effekt wird auf die Prostaglandinsynthesehemmung zurückgeführt. Werden Indometacin und Lithium gleichzeitig verabreicht, sollte die Lithium-Konzentration im Serum häufiger bestimmt werden.

Diuretika
Die Gabe von Indocid kann in Einzelfällen die diuretische, natriumausscheidende und blutdrucksenkende Wirkung von Schleifendiuretika, kaliumsparenden Diuretika und von Thiaziden reduzieren.
Indocid hemmt sowohl die basale wie auch die durch Furosemid, Salz oder Flüssigkeitsverlust induzierte Plasma-Renin-Aktivität. Dies sollte berücksichtigt werden, wenn bei Patienten mit Hypertonie die Plasma-Renin-Aktivität bestimmt wird.
Indocid und kaliumsparende Diuretika können beide eine Erhöhung des Serumkaliumspiegels bewirken. Die mögliche Wirkung von Indocid und kaliumsparender Diuretika auf die Kaliumkinetik und die Nierenfunktion sollte bei gleichzeitiger Verabreichung dieser Substanzen berücksichtigt werden.
Indocid und Triamteren sollten nicht gleichzeitig verabreicht werden.

Digoxin
Bei gleichzeitiger Verabreichung von Indocid mit Digoxin wurde über eine erhöhte Serumkonzentration und eine verlängerte Halbwertszeit von Digoxin berichtet.
Daher sollte bei gleichzeitiger Verabreichung der Digoxin-Spiegel sorgfältig überwacht werden.

Antihypertensiva
Gleichzeitige Verabreichung von Indocid mit gewissen Antihypertensiva hat zu einer akuten Abschwächung der hypotensiven Wirkung derselben geführt, was zumindest teilweise auf eine durch Indocid induzierte Verminderung der Prostaglandinsynthese zurückzuführen ist. Indocid sollte deshalb mit Vorsicht an Patienten verschrieben werden, welche mit folgenden Antihypertensiva behandelt werden: Alphablocker, ACE-Hemmer, Betablocker, Diuretika (siehe oben), Hydralazin oder Losartan (ein Angiotension II Antagonist). Bei einigen Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion kann die gleichzeitige Verabreichung eines NSAR und einem ACE Inhibitor oder A-II-Antagonisten zu einer weiteren Verschlechterung der Nierenfunktion, inklusive eines möglichen akuten Nierenversagens, führen. Dieses ist jedoch normalerweise reversibel.

Phenylpropanolamine (Appetitzügler)
Es wurde über hypertensive Krisen nach oraler Einnahme von Phenylpropanolamin berichtet. Selten wurde diese Nebenwirkung auch bei gleichzeitiger Einnahme von Indocid beobachtet, was möglicherweise auf eine verminderte Prostaglandinsynthese zurückzuführen ist. Daher sollte Indocid nur mit Vorsicht gleichzeitig mit Phenylpropanolamin verabreicht werden.

Schwangerschaft/Stillzeit

Es gibt keine hinreichenden Daten zur Anwendung bei Schwangeren. In tierexperimentellen Studien fand sich eine Reproduktionstoxizität (Fruchttod oder Wachstumsretardierung bei maternal toxischen Dosen). Das potentielle Risiko einer Prostaglandinsynthesehemmung für eine Schwangerschaft beim Menschen ist nicht bekannt.
Im ersten und zweiten Trimenon der Schwangerschaft darf das Arzneimittel nicht verabreicht werden, es sei denn dies ist eindeutig erforderlich.

3. Trimenon
Indometacin hat bei Anwendung im dritten Trimenon aufgrund seines Wirkungsmechanismus schädliche pharmakologische Wirkungen auf die Schwangerschaft und/oder den Föten bzw. das Neugeborene. Folgende Wirkungen dieser Klasse von Arzneimittel auf den Föten sind bekannt geworden: Verschluss des Ductus arteriosus botalli, Thrombozyten-Dysfunktion mit Blutungen, Nierendysfunktion oder -versagen mit Oligohydramnie, gastrointestinale Blutung oder Perforation und degenerative myokardiale Veränderungen.
Im dritten Trimenon der Schwangerschaft darf das Arzneimittel nicht verabreicht werden, es sei denn die Anwendung von sicheren Alternativen ist nicht möglich und die Verabreichung ist eindeutig erforderlich.

Stillende Mütter
Die Einnahme von Indocid für stillende Mütter wird nicht empfohlen. Indometacin wird in die Muttermilch ausgeschieden.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Aufgrund möglicher Nebenwirkungen (z.B. Schwindel, Somnolenz oder anderer zentralnervöser Störungen, Tinnitus) sollten Patienten unter der Behandlung mit Indocid das Lenken eines Fahrzeuges, das Bedienen von Maschinen oder andere gefährliche Handlungen, die Wachsamkeit erfordern, unterlassen.

Unerwünschte Wirkungen

Die folgenden nach Organsystemen aufgelisteten unerwünschten Wirkungen sind in kontrollierten klinischen Studien bzw. seit der Einführung des Präparates auf dem Markt beobachtet worden:
Am häufigsten treten Kopfschmerzen, Benommenheit, und Übelkeit auf. Andere unerwünschte Wirkungen können häufig (>1/100, <1/10), gelegentlich (>1/1000, <1/100), selten (>1/10’000, <1/1’000) oder sehr selten (<1/10’000) auftreten.

Blut
Gelegentlich: Leukopenie, Petechien oder Ekchymosen, Purpura, aplastische und hämolytische Anämie, Thrombopenie und disseminierte intravasale Koagulation.
Selten: Agranulozytosen und Knochenmarkdepression, jedoch konnte ein sicherer Kausalzusammenhang mit der Einnahme von Indometacin nicht nachgewiesen werden. Als Folge einer offensichtlichen oder okkulten gastrointestinalen Blutung kann sich bei manchen Patienten eine Anämie manifestieren.
Regelmässige Blutbildkontrollen werden daher empfohlen.

Immunsystem
Sehr selten: allergische Reaktionen wie Pruritus, Urtikaria, Angiitis, Erythema nodosum, Exantheme, Dermatitis exfoliativa, Stevens-Johnson-Syndrom, Erythema multiforme, toxische epidermale Nekrolyse, Haarausfall und akute Atembeschwerden, schnellen schockartigen Blutdruckabfall, akute Anaphylaxie, angioneurotisches Ödem, plötzliche Atemnot, Asthma und Lungenödem.

Nervensystem
Sehr häufig: Kopfschmerzen (ca. 12%), Benommenheit (ca. 10%).
Häufig: Schwindel, Somnolenz, Depression und Müdigkeit (inklusive Unwohlsein und Apathie).
Gelegentlich: Verwirrtheitszustände, Unruhe, vorübergehender Bewusstseinsschwund, Somnolenz, Konvulsionen, Koma, periphere Neuropathie, Muskelschwäche, unwillkürliche Muskelzuckungen, Schlaflosigkeit, psychische Störungen wie z.B. Entpersönlichung, psychotische Zustände und selten Parästhesien, Dysarthrie sowie Verschlechterung von Epilepsien und Parkinsonismus.

Augen
Selten: verschwommenes Sehen, Diplopie und orbitale und periorbitale Schmerzen.
Sehr selten: Ablagerungen in der Kornea sowie Veränderungen der Retina bzw. Makula wurden bei Patienten mit chronischer Polyarthritis unter Langzeitbehandlung mit Indometacin beobachtet. Ähnliche Augenveränderungen fanden sich aber auch bei Patienten mit dieser Erkrankung, die nicht mit Indometacin behandelt wurden.

Ohr
Häufig: Tinnitus.
Gelegentlich: Hörstörungen.
Selten: Taubheit.

Herz und Gefässe
Gelegentlich: Ödeme, Blutdrucksteigerung, Tachykardie, Brustschmerz, Arrhythmie, Herzklopfen, Hypotonie, Herzinsuffizienz.

Gastrointestinale Störungen
Sehr häufig: Übelkeit mit oder ohne Erbrechen (ca. 10%).
Häufig: Oberbauchbeschwerden (inklusive Bauchschmerzen, Appetitlosigkeit), Diarrhöe, Obstipation.
Gelegentlich: Appetitlosigkeit, Blähungen, Flatulenz. Ulzerationen – einzeln oder multipel des Ösophagus, Magens, Duodenums, Dünn- oder Dickdarms inklusive Perforationen und Blutungen – in einigen Fällen mit letalem Ausgang. Gastrointestinale Blutungen ohne nachweisbare Ulkusbildung sowie verstärkte abdominale Schmerzen bei bereits bestehender Colitis ulcerosa. Magen-Darmgeschwüre mit Stenose und Obstruktion. Ulzerierende Stomatitis, Gastritis, Blutung aus dem Colon sigmoideum – okkult oder aus einem Divertikel – sowie Perforation eines bereits bestehenden Prozesses im Sigmoid (Divertikel, Karzinom).
Kausalzusammenhang nicht sicher: Colitis ulcerosa und Ileitis regionalis.

Leber
Gelegentlich: Hepatitis und Gelbsucht, wobei einige Fälle letal verliefen.

Nieren und Harnwege
Selten: Proteinurie, nephrotisches Syndrom, interstitielle Nephritis und Niereninsuffizienz inklusive Nierenversagen, Erhöhung des Serumharnstoffes, Hämaturie.

Allgemein
Selten: vaginale Blutungen, Hyperglykämie und Glukosurie, Hyperkaliämie, Wallungen und Schwitzen, Nasenbluten, ulzerative Stomatitis, Brustveränderungen, z.B. Schwellungen und Überempfindlichkeit oder Gynäkomastie.

Indocid Suppositorien
Gelegentlich: Tenesmen, Proktitis, rektale Blutungen, brennendes Gefühl, Schmerz, Unbehagen, Juckreiz.

Überdosierung

Bei Überdosierung können folgende Symptome beobachtet werden:
Übelkeit, Erbrechen, intensive Kopfschmerzen, Schwindel, Verwirrtheit, Desorientierung oder Lethargie. Es ist auch über Parästhesien, Taubheitsgefühl und Konvulsionen berichtet worden.
Die Behandlung ist symptomatisch und unterstützend.
Falls die Einnahme kürzlich erfolgte, sollte der Magen so schnell wie möglich geleert werden. Falls Erbrechen nicht spontan auftritt, sollte der Patient mit Ipecacsyrup zum Erbrechen gebracht werden. Falls der Patient nicht fähig ist zum Erbrechen, sollte eine Magenspülung durchgeführt werden. Ist der Magen einmal geleert, können 25 oder 50 mg Aktivkohle gegeben werden. Je nach Zustand des Patienten, kann intensive medizinische Beobachtung und Pflege notwendig sein. Der Patient sollte für mehrere Tage überwacht werden, da gastrointestinale Ulzeration und Hämorrhagie als unerwünschte Wirkung auf Indometacin beobachtet worden sind. Der Einsatz von Antazida kann hilfreich sein.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code: M01AB01
Indocid (Indometacin) ist ein hochwirksames nichtsteroidales Antiphlogistikum mit ausgeprägten analgetischen und antipyretischen Eigenschaften.
Indometacin ist ein potenter Inhibitor der Prostaglandinsynthese in vitro. Konzentrationen, die unter der Therapie erreicht werden, haben auch in vivo nachweislich eine Wirkung.
Indometacin lindert die Symptome; die Progredienz des Grundleidens wird jedoch nicht beeinflusst.

Pharmakokinetik

Indometacin wird nach oraler Gabe rasch absorbiert und es werden maximale Plasmakonzentrationen von 1 resp. 2 mcg/ml nach einmaliger Gabe von 25 mg resp. 50 mg gefunden. Oral verabreichtes Indometacin ist zu etwa 100% bioverfügbar, wobei 90% der Dosis innerhalb 4 Stunden absorbiert wird, rektal verabreichtes Indometacin (Suppositorien) ist zu mindestens 80% bioverfügbar. Die mittlere Plasma-Halbwertszeit wird auf etwa 4,5 Stunden geschätzt. Mit einer typischen therapeutischen Dosierung von 25 oder 50 mg 3× täglich sind die steady-state Plasmakonzentrationen von Indometacin etwa 1,4 mal grösser als nach der ersten Gabe.

Distribution
Im Bereich der therapeutischen Plasmakonzentrationen ist etwa 90% des Indometacin an Plasmaprotein gebunden.

Metabolismus
Indometacin tritt im Plasma unverändert und als desmethylierter, desbenzoylierter und desmethylierter-desbenzoylierter Metabolit, alle in unkonjugierter Form, auf.

Elimination
Indometacin wird über die Niere, z.T. metabolisiert, und über die Galle ausgeschieden. Indometacin unterliegt einem bedeutenden enterohepatischen Kreislauf. Etwa 60% der oral zugeführten Dosis wird im Urin unverändert oder als Metabolit (26% als Indometacin und dessen Glukuronid), und 33% in den Faeces (1,5% als unverändertes Indometacin) ausgeschieden.

Präklinische Daten

In-vitro und in-vivo Untersuchungen zur Mutagenität ergaben keine Hinweise auf eine mutagene Wirkung von Indometacin.

Kanzerogenität
In Langzeitstudien an Ratten und Mäusen wurden keine Hinweise auf ein tumorerzeugendes Potential von Indometacin gefunden.

Reproduktionstoxizität
Das embryotoxische Potential von Indometacin wurde an Ratte und Maus untersucht: Fruchttod und Wachstumsretardierung traten bei Dosen im maternal-toxischen Bereich auf. Missbildungen wurden nicht beobachtet. Tragzeit und Dauer des Geburtsvorganges wurden durch Indometacin verlängert. Eine nachteilige Wirkung auf die Fertilität wurde nicht festgestellt.

Sonstige Hinweise

Falsch-negative Resultate beim Dexamethason-Hemmtest sind bei Patienten, die mit Indocid behandelt wurden, beobachtet worden. Deshalb sollten Resultate dieses Testes bei solchen Patienten mit Vorsicht interpretiert werden.

Labortests
Signifikante Erhöhungen (3× der obere Normwert) der SGPT und SGOT sind in kontrollierten klinischen Studien bei weniger als 1% aller Patienten aufgetreten, an welche nichtsteroidale Antirheumatika verabreicht worden sind.

Lagerungshinweis
Bei Raumtemperatur (15–25 °C) lagern.

Zulassungsnummer

30483, 31748, 40454 (Swissmedic).

Zulassungsinhaberin

Future Health Pharma GmbH, 8620 Wetzikon ZH.

Stand der Information

Oktober 2006.

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