PharmakokinetikAbsorption
Die Bioverfügbarkeit von Metoclopramid bei oraler Einnahme ist bei jeder Person unterschiedlich und liegt zwischen 50 und 78 %. In den zwei Stunden nach oraler Einnahme von 10 mg Metoclopramid betragen die Blutwerte ungefähr 40 ng/ml.
Die pharmakologische Wirkung tritt 30 bis 60 Minuten nach oraler Verabreichung ein.
Distribution
Die Plasmaproteinbindung ist gering (zwischen 13 und 30 %), das scheinbare Verteilungsvolumen beträgt 2,2 bis 3,5 l/kg. Metoclopramid passiert die Blut-Hirn-Schranke sowie die Plazentaschranke und geht in die Muttermilch über.
Metabolismus
Die Metabolisierung von Metoclopramid ist gering. Im Urin wurde ein Metoclopramid-Metabolit nachgewiesen, dessen eventuelle Aktivität ist jedoch nicht bekannt.
Elimination
Beim Menschen erfolgt die hauptsächliche Elimination über die Nieren. Nach oraler Einnahme von 10 mg Metoclopramid werden in den ersten 24 Stunden 78 % entweder unverändert oder konjugiert im Urin ausgeschieden (85 % nach 72 Stunden). Die Gesamtclearance beträgt 630 ml/min.
Je nach Autor beträgt die Ausscheidungshalbwertszeit durchschnittlich 2 bis 6 Stunden.
Beeinträchtigte Leberfunktion
In einer Reihe von Studien sind die pharmakokinetischen Parameter von Metoclopramid bei Patienten mit Leberzirrhose mit jenen bei gesunden Freiwilligen verglichen worden. Dabei wurden eine Verringerung der Plasmaclearance und eine Verlängerung der Halbwertszeit beobachtet. Somit ist eine Dosisanpassung erforderlich (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Beeinträchtigte Nierenfunktion
Die Clearance von Metoclopramid (Verabreichung per os) ist bei niereninsuffizienten Patienten dreimal geringer und die Halbwertszeit mit 14 Stunden deutlich länger. Somit ist eine Dosisanpassung erforderlich (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Kinder und Jugendliche
Vor dem Hintergrund der geltenden europäischen Regulierungsbestimmungen für die Pädiatrie (EU-Verordnung zu Kinderarzneimitteln, Artikel 45) wurden die pharmakokinetischen Daten und das Sicherheitsprofil bei Neugeborenen (unter 1 Monat) und Kindern unter 1 Jahr analysiert. Dabei ergab sich eine tendenziell reduzierte Ausscheidung von Metoclopramid bei Neugeborenen. Zudem zeigte die Auswertung der im Rahmen der Post-Marketing-Überwachung erfassten Sicherheitsdaten, dass das Risiko von (für dieses Molekül bereits bekannten) extrapyramidalen Störungen bei Kindern unter 1 Jahr vergleichsweise höher war als bei Kindern und Jugendlichen zwischen 1 und 18 Jahren. Aufgrund dieser Ergebnisse ist Metoclopramid bei Kindern unter 1 Jahr kontraindiziert. Gleichzeitig wurden angesichts der Schlussfolgerungen aus dem EU-Prozess zur Prüfung pädiatrischer Daten die Aussagen zur Anwendung von Metoclopramid bei Kindern und Jugendlichen zwischen 1 und 18 Jahren revidiert.
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