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Fachinformation zu NeoCitran Hustenstiller:Haleon Schweiz AG
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PackungenReg.InhaberStand d. Info. 

Zusammensetzung

Wirkstoff
Butamirat dihydrogencitrat.
Hilfsstoffe
Kindertropfen/Sirup
Glycerol, E 420 (Sorbitol) 284 mg/ml, Saccharin-Natrium, Ethanol, Natriumhydroxid (zur pH Einstellung), E 210 (Benzoesäure) 1.15 mg/ml, Vanillin, gereinigtes Wasser
Depottabletten
Hypromellose, Lactose-Monohydrat 93 mg, Magnesiumstearat, Methacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymer, Polysorbat 80, Povidon, Rizinusöl, Siliciumdioxid, Talk, Weinsäure, E 127 (Erythrosin), E 172 (Eisenoxid), E 171 (Titandioxid); gereinigtes Wasser

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Symptomatische Therapie von Husten verschiedener Genese.

Dosierung/Anwendung

Die folgenden Dosierungsangaben beruhen auf Erfahrungswerten. Daten aus entsprechenden Dosisfindungsstudien liegen nicht vor.
Die maximale Behandlungsdauer ohne ärztliche Verschreibung beträgt 1 Woche (siehe Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen).
Es sollte immer die niedrigste wirksame Dosis über die kürzest mögliche Zeitdauer verwendet werden.
Kindertropfen:
Für Kinder unter 2 Jahren nur nach ärztlicher Verschreibung (siehe Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen).
Kleinkinder von 2 Monaten bis zu 1 Jahr: 10 Tropfen 4-mal täglich;
Kinder 1-3 Jahre: 15 Tropfen 4-mal täglich;
ab 3 Jahren: 25 Tropfen 4-mal täglich.
Sirup:
Kinder von 3-6 Jahren: 5 ml 3-mal täglich;
von 6-12 Jahren: 10 ml 3-mal täglich;
Jugendliche ab 12 - 18 Jahren: 15 ml 3-mal täglich;
Erwachsene: 15 ml 4-mal täglich.
Messen Sie mit dem beigepackten graduierten Messbecher. Nach Gebrauch und vor Benutzung durch eine andere Person den Messbecher spülen und trocknen.
Depottabletten 50 mg:
Zwischen den Einzeldosen einen Zeitabstand von mindestens 8 bis 12 Stunden einhalten.
Die Depottabletten ganz schlucken, nicht zerkauen.
Jugendliche ab 12 - 18 Jahren: 1 Tablette 1- bis 2-mal täglich.
Maximale Tagesdosis: 2 Tabletten.
Erwachsene: 1 Tablette 2- bis 3-mal täglich.
Maximale Tagesdosis: 3 Tabletten
Die Kindertropfen, der Sirup und die Depottabletten sollten möglichst vor den Mahlzeiten eingenommen werden.
Der Sirup und die Tropfen sind mit Saccharin und Sorbitol gesüsst und können also auch von Diabetikern eingenommen werden. Eine Depottablette 50 mg enthält 93 mg Laktose, und ihre Verwendung durch Diabetiker kann als gefahrlos angesehen werden.

Kontraindikationen

Überempfindlichkeit gegenüber Butamiratcitrat oder einem der Hilfsstoffe gemäss Zusammensetzung.
Kindertropfen und Sirup: Fructoseintoleranz (aufgrund ihres Gehaltes an Sorbitol, einem Zucker der während seiner Metabolisierung Fructose bildet).
Depottabletten: Aufgrund des hohen Wirkstoffgehalts bei Kindern unter 12 Jahren nicht angezeigt.
Die gleichzeitige Verabreichung eines Expectorans ist irrational (siehe Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen).

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Die gleichzeitige Verabreichung eines Expectorans kann über die Hemmung des Hustenreflexes durch Butamirat zu einem Sekretstau in den Atemwegen führen, was das Risiko eines Bronchospasmus und einer Atemwegsinfektion erhöht.
Wenn innerhalb von 7 Tagen keine Besserung eintritt oder wenn sich die Symptome verschlimmern und/oder von Fieber, Hautausschlag oder anhaltenden Kopfschmerzen begleitet sind, sollte ein Arzt / eine Ärztin konsultiert werden, damit bei Bedarf eine nähere Abklärung der zugrunde liegenden Ursache erfolgen kann.
Pädiatrie:
Bei Kindern unter 2 Jahren dürfen NeoCitran Hustenstiller Kindertropfen nur nach ärztlicher Verschreibung verabreicht werden.
Information zu den Hilfsstoffen:
Sorbitol (E 420)
NeoCitran Hustenstiller Kindertropfen enthalten Sorbitol:
Sorbitol ist eine Quelle für Fructose. Patienten, die an der seltenen hereditären Fructoseintoleranz (HFI) leiden, sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.
NeoCitran Hustenstiller Sirup enthält Sorbitol:
Sorbitol ist eine Quelle für Fructose. Patienten, die an der seltenen hereditären Fructoseintoleranz (HFI) leiden, sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen. Sorbitol kann Magen-Darm Beschwerden hervorrufen und kann eine leicht abführende Wirkung haben.
Ethanol
NeoCitran Hustenstiller Kindertropfen und Sirup enthalten geringe Mengen an Ethanol (Alkohol), weniger als 100 mg pro Dosis.
NeoCitran Hustenstiller Kindertropfen enthalten Ethanol (2.81 mg/ml).
NeoCitran Hustenstiller Sirup enthält Ethanol (11.73 mg/5 ml).
Lactose
NeoCitran Hustenstiller Depottabletten enthalten Lactose: Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, völligem Lactase-Mangel oder der Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.
Natrium
NeoCitran Hustenstiller Kindertropfen und Sirup enthalten weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Dosis, d.h. sie sind nahezu «natriumfrei».

Interaktionen

Die gleichzeitige Verabreichung eines Expectorans oder Mucolytikums sollte vermieden werden (siehe Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen).
Spezifische Studien zu Interaktionen liegen nicht vor. Aus grundsätzlichen Erwägungen wegen des vermuteten zentralen Wirkungsmechanismus der Hustendämpfung kann eine Wirkungsverstärkung gleichzeitig verabreichter zentral dämpfender Substanzen einschliesslich Alkohol nicht ausgeschlossen werden.

Schwangerschaft, Stillzeit

Schwangerschaft
Reproduktionsstudien beim Tier haben kein foetales Risiko gezeigt. Es liegen jedoch keine kontrollierten Studien bei schwangeren Frauen vor. Deswegen wird empfohlen, NeoCitran Hustenstiller während der Schwangerschaft nicht anzuwenden, es sei denn, es ist klar notwendig.
Stillzeit
Der Übergang von NeoCitran Hustenstiller in die Muttermilch ist nicht untersucht worden; das Arzneimittel sollte während der Stillzeit nicht angewendet werden.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

NeoCitran Hustenstiller kann Müdigkeit verursachen und kann einen Einfluss auf die Fahrtüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen haben.

Unerwünschte Wirkungen

Erkrankungen des Nervensystems
Gelegentlich (0.1 bis 1.0%): Schwindel, Schläfrigkeit.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Gelegentlich (0.1 bis 1.0%): Übelkeit, Diarrhö.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebs
Selten (0.01 bis 0.1%): Exanthem, Urtikaria.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

Überdosierung

Eine akzidentelle Überdosierung von NeoCitran Hustenstiller kann folgende Symptome hervorrufen: Somnolenz, Übelkeit und Erbrechen, Diarrhö, Gleichgewichtsverlust und Hypotension.
Die Behandlung einer Überdosierung erfolgt gemäss klinischer Situation, bei Bedarf nach Rücksprache mit Tox Info Suisse. Es sind die üblichen unterstützenden Notfallmassnahmen mit entsprechendem Monitoring zu ergreifen, gegebenenfalls Therapie der Vitalfunktionen.
Ein spezifisches Antidot ist nicht bekannt.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
R05DB13
Butamiratcitrat, der einzige Wirkstoff von NeoCitran Hustenstiller, ist ein Hustensedativum und chemisch oder pharmakologisch nicht mit den Alkaloiden des Opiums verwandt. Eine zentrale Wirkung wird vermutet. Der genaue Wirkungsmechanismus ist unbekannt. Neben seiner Wirkung gegen Husten wird gleichermassen eine Tendenz zur Senkung des Atemwegswiderstandes beobachtet, die sich in einer leichten Verbesserung der spirometrischen Werte manifestiert.

Pharmakokinetik

Die Pharmakokinetik ist insgesamt nur unvollständig bekannt.
Absorption
Aufgrund der vorhandenen Daten kann angenommen werden, dass der Ester Butamirat zu Phenyl-2-Buttersäure und Diethylaminoethoxyethanol hydrolysiert, sowie schnell und gut absorbiert wird. Zum alkoholischen Hauptmetaboliten liegen keine Humandaten vor. Der Einfluss durch Nahrungsaufnahme wurde nicht untersucht. Die Exposition gegenüber Phenyl-2-Buttersäure und Diethylaminoethoxyethanol ist im Dosierungsbereich von 22.5 mg bis 90 mg dosisproportional.
Sirup
Butamirat wird bei oraler Gabe schnell absorbiert; nach oralen Dosen von 22.5 mg, 45 mg, 67.5 mg und 90 mg werden messbare Plasmakonzentrationen nach 5-10 Minuten erreicht. Maximale Plasmawerte werden innerhalb 1 Stunde für alle Dosen erreicht, mit einem Mittelwert von 16.1 ng/ml bei der Dosierung 90 mg. Innerhalb 1.5 Stunden wird die maximale Plasmakonzentration des Hauptmetaboliten Phenyl-2-Buttersäure erreicht, mit der grössten Exposition bei der 90 mg Dosierung (3'052 ng/ml). Die mittlere Plasmakonzentration von Diethylaminoethoxyethanol wird innerhalb von 0.67 Stunden und die grösste Exposition (160 ng/ml) nach einer Dosierung von 90 mg erreicht.
Depottabletten 50 mg:
Die maximalen Plasmawerte des Hauptmetaboliten Phenyl-2-Buttersäure betragen bei grosser Streuung im Mittel 1.4 µg/ml (Streuung 1.1 µg /ml) nach Gabe einer Depottablette 50 mg und werden nach 9 Stunden erreicht.
Distribution
Das Verteilungsvolumen von Butamirat ist gross und liegt zwischen 81 und 112 L (adjustiert nach kg Körpergewicht). Das Ausmass der Proteinbindung ist gross. Phenyl-2-Buttersäure wird über den gesamten Dosierungsbereich (22.5 – 90 mg) stark an Plasmaproteine gebunden mit Mittelwerten von 89.28% - 91.55%. Diethylaminoethoxyethanol zeigt eine geringere Proteinbindung mit Mittelwerten, welche zwischen 28.80% - 45.72% liegen.
Es ist nicht bekannt, ob Butamirat die Plazentaschranke passiert und ob es in die Muttermilch übergeht.
Metabolismus
Die Hydrolyse von Butamirat, die hauptsächlich zu Phenyl-2-Buttersäure und Diethylaminoethoxyethanol führt, erfolgt schnell. Aufgrund von Untersuchungen an verschiedenen Spezies wird angenommen, dass beide Hauptmetaboliten eine hustenlindernde Wirkung entfalten. Zum alkoholischen Metaboliten liegen keine Daten beim Menschen vor. Die Phenyl-2-Buttersäure wird durch Hydroxylierung in para-Stellung teilweise weiter metabolisiert.
Elimination
Die Ausscheidung der drei Metaboliten vollzieht sich vorwiegend über die Niere, wobei die sauren Metaboliten nach Konjugation in der Leber in grossem Massstab an Glukuronsäure gebunden sind.
Im Urin sind die Spiegel an konjugierter Phenyl-2-Buttersäure höher als im Plasma. Butamirat ist im Urin bis zu 48 Stunden nachweisbar; die Menge des Butamirats, welches im Urin über einer 96-stündigen Probeentnahmezeit ausgeschieden wird, beträgt ca. 0.02, 0.02, 0.03 und 0.03% der 22.5 mg, 45 mg, 67.5 mg bzw. 90 mg Dosierung. Ein grösserer Prozentsatz der Butamirat-Dosierung wird im Urin als Diethylaminoethoxyethanol oder konjugierte Phenyl-2-Buttersäure ausgeschieden. Die gemessenen Eliminations-Halbwertszeiten betragen für Phenyl-2-Buttersäure, Butamirat und Diethylaminoethoxyethanol 23.26 – 24.42, 1.48 – 1.93 bzw. 2.72 – 2.90 Stunden.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Es ist nicht bekannt, ob Leber- oder Nierenfunktionsstörungen die pharmakokinetischen Parameter von Butamirat beeinflussen.

Präklinische Daten

Konventionelle Studien zur Sicherheitspharmakologie, zur Toxizität bei wiederholter Verabreichung, zur Genotoxizität, Reproduktions- und Entwicklungstoxizität ergaben kein spezielles Risiko.

Sonstige Hinweise

Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Besondere Lagerungshinweise
Bei Raumtemperatur (15-25 °C) lagern.
Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.

Zulassungsnummer

31214, 31215, 48748 (Swissmedic).

Packungen

Kindertropfen, 20 ml. [D]
Sirup, 200 ml. [D]
Depottabletten, 10. [D]

Zulassungsinhaberin

Haleon Schweiz AG, Risch.

Stand der Information

August 2019.

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