AMZVZusammensetzungTabletten
Wirkstoff: Propranololi hydrochloridum.
Hilfsstoffe: Excipiens pro compresso.
LA 80 Kapseln
Wirkstoff: Propranololi hydrochloridum.
Hilfsstoffe: Color.: E127; Excipiens pro capsula.
Retard Kapseln
Wirkstoff: Propranololi hydrochloridum.
Hilfsstoffe: Excipiens pro capsula.
Ampullen
Wirkstoff: Propranololi hydrochloridum.
Hilfsstoffe: Acidum citricum, Aqua q.s. ad solutionem.
Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit1 Tablette Inderal enthält 10 mg oder 40 mg Propranololi hydrochloridum.
1 Kapsel Inderal LA 80 enthält 80 mg Propranololi hydrochloridum.
1 Kapsel Inderal Retard enthält 160 mg Propranololi hydrochloridum.
1 ml Inderal Injektionslösung enthält 1 mg Propranololi hydrochloridum.
Indikationen/AnwendungsmöglichkeitenEssentielle und renale Hypertonie.
Angina pectoris.
Langzeit-Prophylaxe nach akutem Herzinfarkt.
Herzrhythmusstörungen.
Angstbedingte akute somatische Beschwerden und Tachykardien.
Hypertrophe, obstruktive Kardiomyopathie.
Migräneprophylaxe.
Essentieller Tremor.
Phäochromozytom (nur in Kombination mit einem Alphablocker).
Hyperthyreose und thyreotoxische Krise.
Kann zur Prophylaxe von Blutungen des oberen Gastrointestinaltraktes bei Patienten mit portaler Hypertonie und Ösophagusvarizen (ausser bei dekompensierter Leberzirrhose) angewendet werden.
Dosierung/AnwendungÜbliche Dosierung
Hypertonie
Die Initialdosis beträgt im Allgemeinen 2 mal täglich 80 mg. Diese Dosis kann entsprechend der Reaktion des Patienten in wöchentlichen Intervallen gesteigert werden. Normalerweise beträgt die Tagesdosis 160–320 mg, die Maximaldosis von 640 mg täglich darf nicht überschritten werden.
Eine weitere Blutdrucksenkung kann erreicht werden, wenn ein Diuretikum oder ein anderes Antihypertonikum zu Inderal gegeben wird.
Angina pectoris, Angst, Migräneprophylaxe und essentieller Tremor
Die Initialdosis beträgt 2–3 mal täglich 40 mg. Diese Dosis kann entsprechend der Reaktion des Patienten in wöchentlichen Intervallen gesteigert werden. Normalerweise beträgt die Tagesdosis bei Angst, zur Migräneprophylaxe und bei essentiellem Tremor 80–160 mg; für Angina pectoris 120–240 mg.
Herzrhythmusstörungen, angstbedingte somatische Beschwerden und Tachykardien, hypertrophe, obstruktive Kardiomyopathie, Hyperthyreose und thyreotoxische Krise
Normalerweise beträgt die Tagesdosis 3–4 mal 10–40 mg.
Phäochromozytom
Präoperativ 60 mg/d während 3 Tagen. Inderal darf nur nach Gabe eines α-Blockers verabreicht werden. Erhaltungsdosis 30 mg/ d bei inoperablem Tumor.
Langzeit-Prophylaxe nach Herzinfarkt
Behandlungsbeginn zwischen dem 5. und 21. Tag nach dem Infarkt mit Inderal Tabletten: 4 mal täglich 40 mg über eine Periode von 2 oder 3 Tagen. Um die «Compliance» zu verbessern, kann die tägliche Dosis von 160 mg Inderal danach 2 mal täglich als 2 Tabletten à 40 mg oder in einer einzigen Kapsel Inderal Retard gegeben werden. Eine gute «Compliance» ist ausserordentlich wichtig, da die Betablockade möglicherweise auf unbestimmte Zeit hinaus aufrechterhalten werden muss.
InteraktionenBei Beeinträchtigung der Ventrikelfunktion und/oder SA- oder AV-Reizleitungsstörungen kann die Kombination von Betablockern mit negativ inotropen Kalziumantagonisten (z.B. Verapamil, Diltiazem) zu einer Verstärkung dieses Effektes führen. Dies kann zu schwerer Hypotonie, Bradykardie und Herzversagen führen. Bei i.v. Verabreichung sollte das eine frühestens 48 h nach Absetzen des anderen injiziert werden (siehe «Dosierung/Anwendung»). Bei gleichzeitiger Verabreichung von Kalziumantagonisten vom Dihydropyridin-Typ wie z.B. Nifedipin ist das Risiko für eine Hypotonie erhöht. Bei Patienten mit asymptomatischer Herzinsuffizienz kann sich diese durch eine Betablocker-Therapie manifestieren.
Antiarrhythmika der Klasse I (z.B. Disopyramid) und Amiodarone können eine potenzierende Wirkung auf die Überleitungszeit haben und eine negativ inotrope Wirkung induzieren.
Betablocker können eine Rebound-Hypertonie nach Absetzen von Clonidin verstärken. Falls beide Substanzen gleichzeitig verabreicht werden, soll der Betablocker einige Tage vor Clonidin abgesetzt werden. Bei einem Wechsel von Clonidin auf Inderal soll die Betablocker-Therapie erst einige Tage nach dem Absetzen von Clonidin beginnen.
Die gleichzeitige Verabreichung von Sympathomimetika, z.B. Adrenalin, kann die Wirkung der Betablocker antagonisieren. Die parenterale Verabreichung von adrenalinhaltigen Medikamenten kann bei Patienten unter Betablocker in seltenen Fällen zu Vasokonstriktion, Hypertonie und Bradykardie führen.
Es ist nicht ratsam, Betablocker vor einer Narkose abzusetzen. Eine Betablockade verändert gewisse Reaktionen unter Narkosen. Der Narkosearzt ist daher vor einer Allgemeinnarkose auf die Inderal-Behandlung des Patienten aufmerksam zu machen. Es sollte ein Narkosemittel mit möglichst schwach negativ inotroper Wirkung gewählt werden. Der gleichzeitige Einsatz von Betablockern und Narkosemittel kann eine Reflextachykardie abschwächen und die Hypotoniegefahr erhöhen. Narkosemittel mit kardiodepressiver Wirkung sollen vermieden werden. Einer vagalen Dominanz kann mit Atropin 1–2 mg i.v. entgegengewirkt werden.
Inderal schwächt eine hypoglykämisch bedingte Tachykardie ab. Inderal sollte man nur vorsichtig mit Antidiabetika zusammen verabreichen. Die hypoglykämische Reaktion auf Insulin kann verlängert sein.
Digitalisglykoside in Kombination mit Betablockern können die AV-Überleitungszeit verlängern.
Wird Inderal während einer Infusion von Lidocain verabreicht, können die Plasmakonzentrationen von Lidocain um ca. 30% ansteigen. In Studien konnte gezeigt werden, dass Patienten, welche bereits mit Inderal behandelt werden, in der Regel höhere Lidocain-Plasmakonzentrationen aufweisen als die Kontrollpersonen. Die gleichzeitige intravenöse Verabreichung von Propranolol und Lidocain soll vermieden werden.
Cimetidin und Hydralazin erhöhen die Plasmaspiegel von hepatisch metabolisierten Betablockern. Gleichzeitige Einnahme von Alkohol kann den Plasmaspiegel von Propranolol erhöhen.
Vorsicht ist geboten bei der gleichzeitigen Verabreichung von Inderal und Ergotamin, Dihydroergotamin oder ähnlichen Substanzen. Eine solche Kombination rief vereinzelt vasospastische Reaktionen hervor.
Prostaglandin-Synthese-Hemmer wie Ibuprofen und Indometacin können die antihypertensive Wirkung von Propranolol vermindern.
Bei gleichzeitiger Gabe von Propranolol und Chlorpromazin kann es zu erhöhten Plasmaspiegeln beider Substanzen kommen. Dies kann zu einem verstärkten antipsychotischen Effekt von Chlorpromazin und zu einer stärkeren antihypertensiven Wirkung von Inderal führen.
Pharmakokinetikstudien haben gezeigt, dass Propranolol mit den folgenden Wirkstoffen interagieren kann, da es die Leberenzymsysteme beeinflusst, welche für die Metabolisierung verantwortlich sind: Chinidin, Propafenon, Rifampicin, Theophyllin, Warfarin, Thioridazin und Kalziumantagonisten vom Dihydropyridin-Typ wie Nifedipin, Nisoldipin, Nicardipin, Isradipin und Lacidipin. In Anbetracht der Tatsache, dass die Blutkonzentrationen dieser Wirkstoffe oder jene von Propranolol verändert sein können, soll je nach klinischer Beurteilung eine Dosisanpassung vorgenommen werden.
Schwangerschaft/StillzeitEs gibt keine hinreichenden Daten zur Anwendung bei Schwangeren. Es liegen keine hinreichenden tierexperimentellen Studien zur Auswirkung auf Schwangerschaft, Embryonalentwicklung, Entwicklung des Feten und/oder die postnatale Entwicklung vor. Das potentielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt.
Während der Schwangerschaft darf das Medikament nicht verabreicht werden, es sei denn dies ist eindeutig erforderlich.
Betablocker reduzieren die plazentare Perfusion, was zum intrauterinen Fruchttod, retardierten Neugeborenen oder zu Frühgeburten führen kann. Zusätzlich können andere unerwünschte Wirkungen wie Hypoglykämie und Bradykardie beim Säugling sowie Bradykardie beim Fetus auftreten. Das Risiko für kardiale und pulmonale Komplikationen beim Neugeborenen ist erhöht.
Stillzeit: Die meisten Betablocker – vor allem die lipophilen – können in unterschiedlichem Ausmass in der Muttermilch nachgewiesen werden. Deshalb soll nach der Einnahme dieser Substanzen nicht gestillt werden.
Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von MaschinenDa unter Inderal häufig Müdigkeit und selten Schwindel auftreten, ist beim Lenken von Fahrzeugen und Bedienen von Maschinen Vorsicht geboten.
Unerwünschte WirkungenStörungen des Blut- und Lymphsystems
Selten: Thrombozytopenie, Agranulozytose, Purpura.
Es wurde auch Leukopenie beobachtet.
Störungen des Immunsystems
Überempfindlichkeitsreaktionen wie z.B. allergische Hauterscheinungen (Urticaria, photoallergisches Exanthem) wurden selten beobachtet.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Sehr selten: Hypoglykämie, vor allem bei Neugeborenen, Kleinkindern, Kindern, älteren Patienten, Patienten unter Hämodialyse, Patienten unter gleichzeitiger antidiabetischer Therapie, bei längerem Fasten und Patienten mit chronischen Lebererkrankungen (siehe auch «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Interaktionen»).
Psychische Störungen und Störungen des Nervensystems
Häufig: Schlafstörungen, Alpträume.
Selten: Halluzinationen, Psychosen, Stimmungsschwankungen, Verwirrtheit, Parästhesien.
Augenleiden
Selten: Trockene Augen, Sehstörungen.
Funktionsstörungen des Herzens und der Gefässe
Häufig: Bradykardie, kalte Extremitäten sowie Raynaud-Syndrom.
Selten: Verschlechterung einer Herzinsuffizienz, Herzblock, orthostatische Hypotonie, welche mit Synkopen einhergehen kann.
Eine bereits vorhandene Claudicatio intermittens kann verstärkt werden.
Wie bei allen Antiarrhythmika kann es auch bei der Behandlung von Rhythmusstörungen mit Betablockern zu arrhythmogenen Effekten kommen.
Respiratorische Funktionsstörungen
Selten: Bronchospasmus bei Patienten mit Bronchialasthma oder anamnestischen Asthmabeschwerden; manchmal war der Verlauf tödlich.
Gastrointestinale Beschwerden
Gelegentlich: Diarrhöe, Übelkeit, Erbrechen.
Es wurden auch Mundtrockenheit, Verstopfung und Bauchschmerzen beobachtet.
Funktionsstörungen der Haut
Selten: Alopezie, Hautausschläge, psoriasiforme Hautreaktionen, Exazerbation einer Psoriasis.
Funktionsstörungen der Fortpflanzungsorgane
Impotenz, Induratio penis.
Allgemeine Störungen
Häufig: Müdigkeit und/oder Mattigkeit (meistens vorübergehend).
Selten: Schwindel.
Ebenfalls wurde über Kopfschmerzen, systemischen Lupus erythematodes oder Lupus erythematodes-artige Reaktionen berichtet. Auch eine Zunahme antinuklearer Antikörper (ANA) wurde beobachtet, die klinische Relevanz dieses Befundes ist jedoch unklar.
Vereinzelt wurde über Fälle von myasthenischen Reaktionen oder einer Verschlimmerung von Myasthenia gravis berichtet.
Falls nach klinischer Beurteilung das Wohlbefinden eines Patienten durch die obenerwähnten Reaktionen stark beeinträchtigt ist, soll das Absetzen des Arzneimittels in Erwägung gezogen werden. Der Abbruch der Therapie sollte stufenweise erfolgen.
ÜberdosierungAls Folge einer Überdosierung können Bradykardie, Hypotonie, akute Herzinsuffizienz und Bronchospasmus auftreten.
Allgemeine Massnahmen sind: strenge ärztliche Überwachung und Einleitung einer Magenspülung. Zur Verhinderung der Absorption von zurückgebliebenem Wirkstoff soll Aktivkohle und ein Laxativum verabreicht werden, zur Behandlung von Hypotonie und Schock kann Plasma oder Plasmaersatz gegeben werden.
Eine exzessive Bradykardie kann grundsätzlich mit 1–2 mg Atropin i.v. und/oder dem Einsatz eines Herzschrittmachers behoben werden. Falls nötig kann anschliessend ein i.v. Bolus von 10 mg Glukagon verabreicht werden. Bei Bedarf kann dies wiederholt werden oder gefolgt sein von einer Glukagoninfusion von 1–10 mg/h, je nach Reaktion des Patienten. Falls der Patient nicht auf Glukagon anspricht, oder kein Glukagon vorhanden ist, kann unter entsprechender Vorsicht ein Betastimulator wie Dobutamin 2,5–10 µg/kg/min als i.v. Infusion oder Isoprenalin 10–25 µg als i.v. Infusion mit einer Geschwindigkeit von max. 5 µg/min (evtl. sind höhere Dosen notwendig) als Anfangsdosis oder Orciprenalin 0,5 mg intravenös verabreicht werden.
Dobutamin kann wegen seines positiven inotropen Effekts auch zur Behandlung der Hypotonie und der akuten Herzinsuffizienz verwendet werden. Im Falle einer schweren Überdosierung ist es wahrscheinlich, dass die angegebene Dosis zur Behebung der kardialen Betablockade nicht ausreicht. Falls nötig, soll die Dosierung von Dobutamin, entsprechend der klinischen Verfassung des Patienten erhöht werden, um eine zufriedenstellende Reaktion zu erzielen.
Bronchospasmus: β2-Bronchodilatatoren, i.v. Aminophyllin (siehe «Kontraindikationen»).
Eigenschaften/WirkungenATC-Code: C07AA05
Propranolol ist ein spezifischer Antagonist der adrenergen Betarezeptoren und verhindert somit die durch β-adrenergische Stimulation bedingte Zunahme der Pulsfrequenz und der Kontraktilität des Herzmuskels. Dies bewirkt eine Reduktion der Herzarbeit und damit des Sauerstoffverbrauchs.
Neben seinem antianginösen und antiarrhythmischen Effekt senkt Propranolol beim Hypertoniker den Blutdruck. Wegen ihrer negativ inotropen Wirkung sollten Betablocker bei unkontrollierter Herzinsuffizienz nicht eingesetzt werden.
Propranolol ist ein racemisches Gemisch. Die aktive Form ist das S(–)Isomer. Ausser einer Hemmung der Umwandlung von Thyroxin in Trijodthyronin ist es unwahrscheinlich, dass R(+)Propranolol im Vergleich zum Racemat zusätzliche Begleiteffekte, die zu einer anderen therapeutischen Wirkung führen könnten, hat.
Die Form der Mikroverkapselung von Inderal Retard und Inderal LA 80 gewährleistet eine kontinuierliche Freisetzung. Im Gegensatz zur Therapie mit gewöhnlichen Tabletten werden unregelmässige, hohe Blutspiegel vermieden. Studien bei Patienten mit Hypertonie und Angina pectoris, die mit Inderal LA 80 und Inderal Retard behandelt wurden, haben ergeben, dass mit einer einzigen Tagesdosis, je nach Belieben am Morgen oder am Abend verabreicht, Blutdruck und arbeitsbedingte Tachykardie während 24 Stunden beherrscht werden konnten.
Inderal ist bei den meisten ethnischen Gruppen wirksam und gut verträglich, obgleich schwarze Patienten möglicherweise weniger stark ansprechen.
PharmakokinetikAbsorption
Bei Inderal Tabletten rasch und vollständig; maximale Blutkonzentration 1–2 h nach Einnahme in nüchternem Zustand. Bei Inderal LA 80 und Inderal Retard verzögert; maximale Blutkonzentration ca. 4 h nach Einnahme bei Inderal LA 80 und ca. 5 h nach Einnahme bei Inderal Retard.
Wirksame Plasmakonzentration
10–100 ng/ml; die Betablockade korreliert linear mit log Blutkonzentration und ist bei Inderal LA 80 und Inderal Retard zwischen 2 und 24 h nahezu konstant.
Distribution
Propranolol ist lipophil, Verteilungsvolumen ca. 3,5 l/kg, Plasmaproteinbindung 80–95%. Es durchdringt die Blut/Hirn- und die Liquor-Schranke rasch; die höchsten Konzentrationen finden sich in Lungen, Leber, Nieren, Gehirn und Herz. Propranolol tritt in die Muttermilch über.
Metabolismus
Erheblicher First-Pass-Effekt; von einer oral verabreichten Dosis werden bis zu 90% in der Leber abgebaut. Nach p.o. Applikation wird der aktive Metabolit 4-Hydroxypropranolol, mit einer etwas kürzeren Halbwertszeit als Propranolol, in relevanten Mengen gebildet und ist mitverantwortlich für die Wirkung von Inderal. Nach i.v. Gabe ist das Verhältnis zwischen den Metaboliten und der Ausgangssubstanz im Blut kleiner als nach p.o. Verabreichung und 4-Hydroxypropranolol liegt nicht vor.
Elimination
Die Eliminationshalbwertszeit von oral verabreichtem Propranolol beträgt 3–6 h. Wegen der verzögerten Resorption von Inderal LA 80 und Inderal Retard beträgt die scheinbare Halbwertszeit bei diesen galenischen Formen 10–20 h. Nach i.v. Applikation beträgt die Halbwertszeit von Propranolol ca. 2 h. Extrarenale Dosisfraktion (Q 0) 1,0.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Eine verminderte Leberfunktion kann die Bioverfügbarkeit erhöhen. Inaktive Glukuronide von Inderal und seinen Metaboliten können bei ausgeprägter Niereninsuffizienz kumulieren.
PharmakokinetikAbsorption
Bei Inderal Tabletten rasch und vollständig; maximale Blutkonzentration 1–2 h nach Einnahme in nüchternem Zustand. Bei Inderal LA 80 und Inderal Retard verzögert; maximale Blutkonzentration ca. 4 h nach Einnahme bei Inderal LA 80 und ca. 5 h nach Einnahme bei Inderal Retard.
Wirksame Plasmakonzentration
10–100 ng/ml; die Betablockade korreliert linear mit log Blutkonzentration und ist bei Inderal LA 80 und Inderal Retard zwischen 2 und 24 h nahezu konstant.
Distribution
Propranolol ist lipophil, Verteilungsvolumen ca. 3,5 l/kg, Plasmaproteinbindung 80–95%. Es durchdringt die Blut/Hirn- und die Liquor-Schranke rasch; die höchsten Konzentrationen finden sich in Lungen, Leber, Nieren, Gehirn und Herz. Propranolol tritt in die Muttermilch über.
Metabolismus
Erheblicher First-Pass-Effekt; von einer oral verabreichten Dosis werden bis zu 90% in der Leber abgebaut. Nach p.o. Applikation wird der aktive Metabolit 4-Hydroxypropranolol, mit einer etwas kürzeren Halbwertszeit als Propranolol, in relevanten Mengen gebildet und ist mitverantwortlich für die Wirkung von Inderal. Nach i.v. Gabe ist das Verhältnis zwischen den Metaboliten und der Ausgangssubstanz im Blut kleiner als nach p.o. Verabreichung und 4-Hydroxypropranolol liegt nicht vor.
Elimination
Die Eliminationshalbwertszeit von oral verabreichtem Propranolol beträgt 3–6 h. Wegen der verzögerten Resorption von Inderal LA 80 und Inderal Retard beträgt die scheinbare Halbwertszeit bei diesen galenischen Formen 10–20 h. Nach i.v. Applikation beträgt die Halbwertszeit von Propranolol ca. 2 h. Extrarenale Dosisfraktion (Q 0) 1,0.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Eine verminderte Leberfunktion kann die Bioverfügbarkeit erhöhen. Inaktive Glukuronide von Inderal und seinen Metaboliten können bei ausgeprägter Niereninsuffizienz kumulieren.
Präklinische DatenMutagenes und tumorerzeugendes Potential
In-vitro- und In-vivo-Untersuchungen erbrachten keine Hinweise auf relevante mutagene Wirkung. In Langzeituntersuchungen an Ratten und Mäusen ergaben sich keine Hinweise auf ein tumorerzeugendes Potential.
Reproduktionstoxizität
Das embryotoxische Potential von Propranolol wurde an zwei Tierarten (Ratte und Maus) untersucht. Bei hohen Dosierungen wurden bei den behandelten Muttertieren extrem kleine Feten gefunden. Bei beiden Tierarten ergaben sich keine Hinweise auf eine teratogene Wirkung von Propranolol.
Sonstige HinweiseBesondere Lagerungshinweise
Bei Raumtemperatur (15–25 °C) vor Licht und Feuchtigkeit geschützt aufbewahren.
Zulassungsnummer31705, 31706, 41810 (Swissmedic).
ZulassungsinhaberinAstraZeneca AG, 6301 Zug.
Stand der InformationNovember 2008.
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