Schwangerschaft/StillzeitEs gibt klare Hinweise für Risiken des menschlichen Fetus, aber der therapeutische Nutzen für die Mutter kann überwiegen.
Die Einnahme von Barbituraten während der ersten drei Schwangerschaftsmonate wird in Verbindung gebracht mit dem häufigen Auftreten bestimmter fötaler Missbildungen, z.B. Hypoplasien von Fingern und Zehen, kraniofazialen Dysmorphien sowie Störungen der kognitiven Entwicklung.
Darüber hinaus ist darauf hinzuweisen, dass Entwicklungsstörungen, darunter auch Missbildungen, bei Kindern von Epileptikerinnen 2–3× häufiger beobachtet werden als in der gesunden Vergleichsgruppe.
Es ist daher geboten, bei der Behandlung von schwangeren Epileptikerinnen den zu erwartenden Nutzen sorgfältig gegen das Risiko für Mutter und Kind abzuwägen.
Eine besondere Vorsicht empfiehlt sich für den Zeitpunkt des 20.–40. Schwangerschaftstages. Zur weiteren Risikominderung sollten Arzneimittelkombinationen speziell zu diesem Zeitpunkt vermieden werden. Grundsätzlich sollen nach allgemeiner Auffassung Antiepileptika auch während der Gravidität verordnet werden, da durch Abbruch der Therapie das Risiko iktogener Fruchtschädigungen immer gegeben ist.
In den letzten Schwangerschaftswochen wird eine orale Vitamin-K-Prophylaxe für die Mutter und die Gabe von Vitamin Kfür das Neugeborene nach der Geburt empfohlen.
Im Verlauf der gesamten Gravidität, aber auch postpartal, muss die Therapie sorgfältig überwacht werden (Kontrollen von Serumspiegeln und EEG). Die Gabe von Folsäure während der Schwangerschaft wird generell empfohlen, Vitamin-D-Gaben zur Vermeidung von Osteomalazie können erforderlich sein.
Ein Entzugssyndrom (Krämpfe) und eventuell eine Atemdepression können beim Neugeborenen auftreten.
Über die Anwendung von Maliasin bei stillenden Frauen liegen keine Erfahrungen vor.
Für Phenobarbital ist bekannt, dass es in die Muttermilch übergeht und dort etwa 40% der Konzentration im mütterlichen Plasma erreicht.
Bei der höheren Sensibilität des kindlichen Organismus kann die mit der Muttermilch aufgenommene Menge an Phenobarbital zu Somnolenz beim Säugling führen und es soll deshalb abgestillt werden.
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