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Fachinformation zu Silubin® retard:Grünenthal Pharma AG
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Unerwünschte Wirkungen

Allergische Reaktionen sind selten. Gelegentlich werden Unverträglichkeiten im Magen-Darm-Bereich (z.B. Übelkeit, Erbrechen, Magenschmerzen, Durchfall) oder Metallgeschmack beobachtet. Wenn diese Begleiterscheinungen auch harmloser Natur sein können, ist bei ihrem Auftreten trotzdem an eine beginnende Laktatazidose zu denken (siehe unten).
Bei kombinierter Behandlung mit Sulfonylharnstoff-Präparaten, Insulin oder im Zusammenwirken mit Alkohol kann es zu einer Hypoglykämie kommen.

Laktatazidose

Symptome
Das klinische Bild der schweren Laktatazidose ist unspezifisch wie bei jeder schweren Azidose. Typische Zeichen im Prodromalstadium sind: Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Oberbauchschmerzen, Muskelschmerzen, Muskelschwäche, Adynamie, Verwirrtheit, Desorientierung, Unruhe, Untertemperatur und Unmöglichkeit, sich zu erheben.
In der ersten Phase ist der Blutdruck nicht erniedrigt, es bestehen aber häufig bereits Tachykardie und Tachypnoe (tiefe Kussmaulsche Atmung mit meist fehlendem Azetongeruch). Der Patient ist häufig bewusstseinsgetrübt, jedoch selten komatös.
In einer späteren Phase ist der Patient hypoton, selten normoton. Meist besteht Oligoanurie. Häufig fehlen Reflexe; manchmal sind die Pupillen - auch bei noch ansprechbaren Patienten - lichtstarr und entrundet.

Diagnose
Die Blutgas-Analyse bei einer Laktatazidose ergibt eine schwerste dekompensierte metabolische Azidose mit stark erniedrigtem Blut-pH, einem stark, meist unter 15 mmol/l erniedrigten Plasmabikarbonat sowie einem kompensatorisch stark erniedrigten pCO 2 . Das Anionen-Defizit ist meist auf über 30 mval/l erhöht. Die endgültige Diagnose kann jedoch nur durch Messung der Laktatkonzentration im Blut (über 6-7 mmol/l) gesichert werden. Die Blutzuckerwerte können normal, eventuell leicht erhöht, häufig jedoch auch erniedrigt sein.

Therapie
Grundsätzlich sollte bei einer Laktatazidose die zugrundeliegende Erkrankung (z.B. Schock, Hypoxie) behandelt werden. Bei Biguanid-induzierter Laktatazidose wird folgendes therapeutisches Vorgehen empfohlen:

Bei leichten Fällen (Blutlaktat unter 10 mmol/l, Blut-pH 7,1-7,2) Therapie der Dehydratation mit ausreichender Flüssigkeitszufuhr unter regelmässiger Kontrolle des zentralen Venendrucks. Eine gute Diurese von 50-100 ml/Std. muss erreicht werden. Je nach Ausgangsblutzuckerwert ist eine Therapie mit Insulin (1-6 E./Std.) und gegebenenfalls mit Glukose einzuleiten, da bei diesen Laktatazidosen offenbar ein relatives Insulindefizit (gleichzeitige Ketoazidose, Erhöhung Insulin-antagonistisch wirkender Hormone) besteht.

In schweren Fällen Erreichen stabiler Kreislaufverhältnisse (Dopamin®, Dobutamin) sowie einer ausreichenden Diurese (Furosemid). Flüssigkeitszufuhr (Venendruck) und Ausgleich der Azidose mit Natriumbikarbonat bis zu pH-Werten von 7,1-7,2. Insulin nach metabolischer Ausgangssituation (2-12 E./Std.), gegebenenfalls mit Glukose.

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