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Fachinformation zu Cosmegen®:Pro Concepta Zug AG
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Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code: L01DA01
Dactinomycin (= Actinomycin D) ist ein zytostatisch wirkendes Antibiotikum aus der Gruppe der Actinomycine (Phenoxazonderivate mit zyklischen Peptidseitenketten). Es wird von Streptomyces parvulus gebildet. Die antineoplastische Wirkung besteht auf der Hemmung der DNS durch Interkalation zwischen die Nukleinsäurebasen.
Die antineoplastische Wirkung wurde im Tierversuch bei Implantaten von verschiedenen Tumorarten nachgewiesen.

Klinische Wirksamkeit
Der Wilms-Tumor ist der am häufigsten auf Cosmegen ansprechende Tumor. Niedrige Dosen von Cosmegen kombiniert mit Radiotherapie können unter Umständen vorübergehend ebenso gute und längerdauernde objektive Besserung bewirken, als höhere Dosen der beiden Behandlungsarten getrennt. Eine Kombinationstherapie von Cosmegen mit Vincristin zusammen mit operativen Eingriffen und Strahlenbehandlung hat die Prognose von Patienten mit Wilms-Tumor signifikant verbessert. Cosmegen und Vincristin wurden während insgesamt über sieben Zyklen verabreicht entsprechend einer Erhaltungstherapie über 15 Monate.
Ungefähr 70% der Lungenmetastasen konnten durch eine geeignete Kombination von Bestrahlung, Cosmegen und Vincristin zum Verschwinden gebracht werden.

Rhabdomyosarkom
Vorübergehende Tumorrückbildung und günstige subjektive Resultate sind mit Cosmegen beim Rhabdomyosarkom erzielt worden, welches, wie die meisten Weichteil-Sarkome, relativ strahlenresistent ist.
Cyclophosphamid, Vincristin, Cosmegen und Doxorubicin werden in verschiedenen Kombinationen eingesetzt. Erfolge wurden unter anderem mit folgenden Kombinationen erzielt: Vincristin und Cosmegen; Vincristin, Cosmegen und Cyclophosphamid (VAC-Therapie); alle vier Arzneimittel nacheinander. Als wirkungsvollste Behandlung von Kindern mit inoperablem oder metastatischem Rhabdomyosarkom hat sich zurzeit die VAC-Chemotherapie erwiesen. Zwei Drittel dieser Kinder fühlten sich gut und zeigten während durchschnittlich drei Jahren nach der Diagnose keine Krankheitserscheinungen.

Ewing Sarkom
Zur palliativen Behandlung von Ewing-Sarkomen wurde Cosmegen intravenös verabreicht, und zwar sowohl allein, als auch in Kombination mit anderen antineoplastischen Arzneimitteln und mit Röntgenbestrahlung.
Bei nicht-metastatischen Ewing-Sarkomen ergaben sich viel versprechende Resultate mit einer 18 Monate dauernden sequenziellen Behandlung mit Cosmegen (45 mcg/m²) und Cyclophosphamid (1200 mg/m²) und gleichzeitiger Strahlentherapie. Die Forschung befasst sich fortlaufend mit Patienten mit der metastatischen Krankheitsform und versucht sie initial aggressiver chemotherapeutisch zu behandeln.

Hodenkarzinom
Cosmegen allein hat Erfolge gebracht bei der Behandlung von metastatischem Hodenkarzinom, wenn es in Zyklen von 500 mcg/Tag an fünf aufeinander folgenden Tagen alle 6–8 Wochen während eines Zeitraumes von vier oder mehr Monaten verabreicht worden ist.

Chorionkarzinom
Die sequenzielle Anwendung von Cosmegen und Methotrexat hat in Verbindung mit einer genauen Überwachung der Choriongonadotropinspiegel bis zu deren Normalisierung zu einer deutlichen Verbesserung der Überlebensrate geführt. Die sequenzielle Therapie gelangt dann zur Anwendung wenn:
1. die Gonadotropinspiegel in zwei aufeinander folgenden Behandlungsserien mit einem Präparat unverändert sind;
2. die Gonadotropintiter während der Behandlung ansteigen;
3. schwere Toxizität eines Präparates eine geeignete Therapie verunmöglicht.
Bei Patientinnen mit nicht-metastatischem Chorionkarzinom sind Cosmegen und Methotrexat oder beide Arzneimittel miteinander erfolgreich angewandt worden, und zwar mit oder ohne chirurgische Eingriffe.

Cosmegen und Strahlenbehandlung
Es gibt Hinweise, dass Cosmegen die Wirkung von Radiotherapie potenziert. Das umgekehrte scheint ebenfalls zuzutreffen, nämlich, dass Cosmegen bei zusätzlicher Strahlentherapie wirkungsvoller sein kann.

Cosmegen und regionale arterielle Perfusionstechnik
Cosmegen, allein oder zusammen mit anderen antineoplastischen Arzneimitteln, ist auch als örtlich begrenzte Perfusion im Sinne einer Palliativbehandlung oder als ergänzende Massnahme zu einer Tumorresektion eingesetzt worden. Einige Tumoren, welche sowohl gegen Chemotherapeutika als auch gegen Bestrahlung als resistent gelten, können auf die Behandlung mit der Perfusionstechnik ansprechen. Neoplasmen wie verschiedene Sarkomarten, Karzinome und Adenokarzinome wurden mit Cosmegen mittels dieser Technik zu behandeln versucht.
In manchen Fällen gelang es, die Tumoren zu reduzieren, Schmerzen während unterschiedlichen Zeitabschnitten zu lindern und chirurgische Eingriffe zu ermöglichen. Jedoch war das Resultat in anderen Fällen weniger günstig. Immerhin kann Cosmegen in ausgewählten Fällen als Perfusion eine bessere palliative Wirkung haben, als wenn es systemisch verabreicht wird.
Als örtlich begrenzte Perfusion bietet Cosmegen einige Vorteile, sofern der Wirkstoff nicht durch den Körperkreislauf entweicht und nur minimal in andere Körperregionen verteilt wird. Bei diesem Vorgehen ist Dactinomycin während der ganzen Behandlungszeit in kontinuierlichem Kontakt mit dem Tumor. Die lokal applizierte Dosis kann weit höher als die systemisch mögliche angesetzt werden, gewöhnlich ohne Zunahme der Toxizitätsgefahr. Falls sich die Aktivität des Wirkstoffs auf eine umschriebene Stelle beschränkt, sollten die Abwehrmechanismen des Patienten nicht beeinträchtigt werden. Systemische Verteilung von Dactinomycin aus dem Tumorgewebe kann auf ein Minimum reduziert werden, indem das Perfusat nach der Behandlung entfernt wird.

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