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Fachinformation zu Procain-Penicillin Streuli:G. Streuli & Co. AG
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Unerwünschte Wirkungen

Wie bei anderen Penicillinen (insbesondere bei hochdosierter parenteraler Gabe) können folgende unerwünschte Wirkungen auftreten:

Überempfindlichkeitsreaktionen
Morbilliforme Exantheme, Juckreiz, Urtikaria, Erythema exsudativum multiforme, exfoliative Dermatitis, epidermale Nekrolyse, Erythema nodosum, angioneurotisches Ödem, Vasculitis, Purpura, arterielle Gefässverschlüsse, Asthma bronchiale, pulmonale Infiltrate mit Eosinophilie, Serumkrankheits-Syndrom, Arzneimittelfieber, anaphylaktische Reaktionen. Die Angaben zur Häufigkeit allergischer Reaktionen schwanken zwischen < 1-10%. Anaphylaktische Schockreaktionen treten bei 1-5 von 10 000 mit Penicillin behandelten Patienten auf.

Wirkungen auf Blut und Blutbestandteile
Eosinophilie, Leukozytopenie, Neutropenie, Agranulozytose, Panzytopenie, hämolytische Anämie, Thrombozytopenie, Blutgerinnungsstörungen, positiver direkter Coombs-Test bei etwa 3% der Patienten, die 10 Mio. I.E. oder mehr täglich erhalten.

Wirkungen auf die Niere
Sehr selten nach hochdosierter, längerdauernder Therapie Auftreten einer interstitiellen Nephritis. Neben Proteinurie, Hämaturie bestehen meist Fieber, Eosinophilie und Exantheme. Es kann sich eine schwere Niereninsuffizienz mit Anurie entwickeln.

Wirkungen auf die Leberfunktion
In Einzelfällen wurde von einer Hepatitis und/oder Cholestase berichtet. Diese Ereignisse traten im Gefolge oder begleitend mit Schock, Exanthemen, exfoliativer Dermatitis, Fieber und/oder Eosinophilie oder einem Serumkrankheitssyndrom auf.

Beeinflussung des Magen-Darm-Traktes
Glossitis, Stomatitis, schwarze Haarzunge, Übelkeit, Erbrechen, Diarrhöen. Bei schweren und lang anhaltenden Durchfällen ist an eine pseudomembranöse Kolitis zu denken, die lebensbedrohlich sein kann. Nach Absetzen des Penicillins, ist eine geeignete Therapie (z.B. Vancomycin® oral 4mal 250 mg täglich) einzuleiten. Peristaltikhemmende Präparate sind kontraindiziert.

Wirkungen auf das Nervensystem
Benommenheit, Halluzinationen, Hyperreflexie und Myoklonien. Letztere können in fokale, später generalisierte Krampfanfälle und komatöse Zustände übergehen. Neurotoxische Reaktionen im Rahmen einer hochdosierten Penicillin-Therapie sind selten, gefährdet sind Patienten mit einer Penicillin-Dosierung von über 40-60 Mio. I.E. pro Tag. Bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz muss ab einer Dosis von 20 Mio. I.E. pro Tag mit neurotoxischen Reaktionen gerechnet werden.

Jarisch-Herxheimer-Reaktionen
Zu Beginn einer Lues-Behandlung (meist 2-12 Stunden nach der ersten Dosis) kann eine Jarisch-Herxheimer-Reaktion auftreten; es kommt zu Fieber, Schüttelfrost und zu Aktivierungen syphilitischer Läsionen.

Lokale Reaktionen
Schmerzreaktionen bei intramuskulärer Anwendung, Reizungen der Venenwand bis zur Thrombophlebitis bei intravenöser Gabe.

Schäden durch nicht korrekte Applikation
Versehentliche intravaskuläre Gabe von Procain- oder Benzathin-Penicillin G kann zur Querschnittslähmung (infolge Myelitis), zur Gangrän von Fingern, Zehen oder Teilen der Extremität, auch zu Nekrosen oder Ödembildung an der Injektionsstelle führen. Die Injektion in einen Nerv oder in seine nächste Umgebung kann bleibende neurologische Schäden hervorrufen.

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