Dosierung/AnwendungBei der Frau
Anovulation
Primäre Amenorrhoe, persistierende sekundäre Amenorrhoe und chronische Anovulation.
Ziel der Behandlung ist es, durch Verabreichung einer Injektion von Profasi die Ovulation auszulösen, nachdem ein einziger Follikel zur adäquaten Reife (Estradiol-Plasmaspiegel 1-3 nM = 300-900 pg/ml; Durchmesser des dominierenden Follikels 18-22 mm) gebracht worden ist.
In der Mitte des Zyklus oder 24-48 Stunden nach einer adäquaten Follikelstimulierung mittels hMG, FSH oder Clomifen werden 5000-10 000 I.E. Profasi in einer einzigen i.m. oder s.c. Injektion verabreicht.
Die Ovulation tritt in der Regel 32-48 Stunden später ein.
Im Falle einer übermässigen Follikelstimulation darf Profasi nicht verabreicht werden (siehe «Kontraindikationen» und «Vorsichtsmassnahmen»). Für nähere Einzelheiten wird auf die «Fachinformation» eines Clomifen-, hMG- oder FSH-Präparates verwiesen.
Medizinisch unterstützte Fortpflanzungstechnik
Wenn in der ersten Behandlungsphase erhöhte präovulatorische Östradiol-Plasmawerte (2,7-8,0 nM = 800-2400 pg/ml) erreicht sind und die Ultraschalluntersuchung mindestens 3 Follikel mit einem Durchmesser von 16-20 mm aufgezeigt hat, wird das follikelstimulierende Präparat (Clomifen, hMG oder FSH) abgesetzt. 24-30 Stunden nach der letzten Dosis eines dieser Wirkstoffe erfolgt die Vorbereitung des Follikels zur Punktion mit der Verabreichung von 5000-10 000 I.E. Profasi mit einer einzigen i.m. oder s.c. Injektion.
Im Falle einer übermässigen Follikelstimulation darf Profasi nicht verabreicht werden (siehe «Kontraindikationen» und «Vorsichtsmassnahmen»).
Die Punktion der Oozyten soll 34-36 Stunden nach der Verabreichung von hCG erfolgen.
Lutealinsuffizienz
Ziel der Behandlung ist es, die Lutealphase durch Verabreichung von Profasi zu verlängern und so die Bedingungen für die Implantation des befruchteten Eies zu verbessern. Es werden verschiedene Behandlungsschemen angewandt. Meistens werden 1500-5000 I.E. Profasi am 5. Tag nach der Ovulation i.m. oder s.c. verabreicht. Die Injektion wird am 9. Tag wiederholt.
In allen Indikationen - ausser im Rahmen medizinisch unterstützter Fortpflanzungsprogramme - wird der Patientin zu täglichem Geschlechtsverkehr geraten, und zwar vom Tag vor der Verabreichung von Profasi an bis zum vermuteten Zeitpunkt der Ovulation. Wenn trotz nachgewiesener Ovulation keine Schwangerschaft erzielt wird, kann die Behandlung nach dem gleichen Schema wiederholt werden.
Beim Mann
Die Dosierung von Profasi ist für jeden Patienten individuell in Abhängigkeit von den Blutspiegeln des Testosterons anzupassen.
Hypogonadotroper Hypogonadismus
Die Behandlung soll mit der Verabreichung von 2000-5000 I.E. Profasi i.m. oder s.c., 2-3mal wöchentlich, während 4-6 Monaten beginnen, um eine adäquate Maskulinisierung sicherzustellen. Danach wird die Therapie ohne Unterbrechung mit 75 I.E. hMG 3mal wöchentlich und 2000 I.E. Profasi 2mal wöchentlich während mindestens 4 Monaten fortgesetzt.
Weist der Patient nach dieser Zeit keine gesteigerte Spermatogenese auf, so kann die Therapie mit 150 I.E. hMG 3mal wöchentlich und 2000 I.E. Profasi 2-3mal wöchentlich fortgesetzt werden. Die Behandlungsdauer beträgt 3 Monate oder mehr.
Während der Behandlung ist mindestens einmal monatlich ein Spermiogramm anzufertigen.
Kryptorchismus
Da ein hoher Prozentsatz der retinierten Hoden in den ersten Lebensmonaten spontan deszendiert und die Erfolgssaussichten einer medikamentösen Behandlung mit fortschreitendem Alter des Knaben abnehmen, sollte die Therapie mit Profasi vorzugsweise in der Zeit zwischen dem 6. Monat und dem Ende des zweiten Lebensjahres durchgeführt werden.
6-12 Monate: 250 I.E. 2mal wöchentlich i.m. oder s.c.
1-6 Jahre: 500 I.E. 2mal wöchentlich i.m. oder s.c.
über 6 Jahre: 1000 I.E. 2mal wöchentlich i.m. oder s.c.
Die Behandlungsdauer beträgt 5 Wochen. Wenn nötig, kann die Behandlung nach 2-3 (6) Monaten wiederholt werden. Bleibt auch die zweite Behandlung erfolglos, ist die Fehllage der Hoden chirurgisch zu korrigieren.
Oligoasthenospermie und hypogonadotrope Azoospermie
Täglich 500 I.E. Profasi i.m. oder s.c. und 75 I.E. hMG i.m. während 3-4 Monaten oder 2500 I.E. Profasi alle 5 Tage und 75-150 I.E. hMG 3mal wöchentlich während 3-4 Monaten.
Bei Versagen der Therapie: 2000 I.E. Profasi 2-3mal wöchentlich und 150 I.E. hMG 3mal wöchentlich während 3 Monaten oder länger.
Zur Kontrolle der Behandlung sollte mindestens jeden Monat ein Spermiogramm angefertigt werden.
Verabreichung
Profasi wird als intramuskuläre oder subkutane Injektion verabreicht.
Die Injektionslösung wird unmittelbar vor ihrer Applikation mittels einer Lösungsmittelampulle zubereitet.
Nicht sofort gebrauchte Lösung ist zu vernichten.
|