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Fachinformation zu Truxal®/Truxaletten®:Lundbeck (Schweiz) AG
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AMZV

Zusammensetzung

Wirkstoff: Chlorprothixenhydrochlorid.
Hilfsstoffe: Maisstärke, Laktosemonohydrat, Copovidon, Glycerin, mikrokristalline Cellulose, Croscaramellose, Talk, Magnesiumstearat, Hydroxypropylmethylcellulose.
Color: Titandioxid (E 171), Eisenoxid (E 172).

Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit

Filmtabletten zu 5 mg, 15 mg bzw. 50 mg.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Schizophrenie und andere Psychosen mit psychomotorischer Unruhe, Angst und Agitation. Manie.
Angst, Unruhe und Aggressivität bei Alkoholikern oder Toxikomanen (Entziehungskur).
Als unterstützende Massnahme bei Erregungs-, Unruhe- und Angstzuständen im Zusammenhang mit depressiven Syndromen, Neurosen.
Schwere Verhaltensstörungen bei Oligophrenie, wie Erethismus, Unruhe.
Als Zusatz zu Analgetika bei schweren chronischen Schmerzzuständen.

Dosierung/Anwendung

Im Allgemeinen sollte die Dosierung individuell angepasst werden. Die Initialdosis sollte tief sein, anschliessend ist die Dosis relativ rasch zu steigern, bis eine optimale therapeutische Wirkung erreicht wird.

Schizophrenie und andere Psychosen, Manie
Initial 50–100 mg täglich. Stufenweise Erhöhung bis die optimale Wirkung erreicht ist. Die optimale Dosis beträgt meist 300 mg, kann in einzelnen Fällen jedoch bis auf 1200 mg täglich gesteigert werden. Als Erhaltungsdosis genügen im Allgemeinen 100–200 mg täglich.
Aufgrund des stark sedativen Effektes sollten geringere Dosen tagsüber, höhere Dosen zur Nacht verabreicht werden.

Angst, Unruhe und Aggressivität bei Alkoholikern und Toxikomanen
500 mg täglich in verteilten Gaben während bis zu 7 Tagen. Nach Abklingen der Entzugssymptomatik kann die Dosis systematisch reduziert werden. Eine Erhaltungsdosis von 15+30+45 mg (1+2+3 Filmtabletten zu 15 mg) führt zu einer Stabilisierung des Patienten und reduziert das Rückfallrisiko. Weitere Dosisreduktion nach Bedarf.

Verhaltensstörungen bei Oligophrenie
Initial 15 mg 3mal täglich, ansteigend auf 90–120 mg täglich. Bei Epileptikern sollte eine adäquate Antikonvulsivatherapie beibehalten werden.

Unterstützende Behandlung bei depressiven «Syndromen», Neurosen mit Angst, Erregungs- und Unruhezuständen
30 mg täglich in 3 Gaben, ansteigend auf 90 mg täglich, bei schweren Zuständen auf 150 mg täglich.

Adjuvans bei chronischen Schmerzzuständen
90 mg täglich in 3 Gaben, bis 200–300 mg täglich ansteigend.

Spezielle Dosierungsanweisungen
15–90 mg täglich individuell dosiert.
Die Behandlung mit Truxal/Truxaletten bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren wird nicht empfohlen.

Herabgesetzte Leber- und Nierenfunktion
Mit Vorsicht dosieren, wenn möglich Bestimmung der Plasmaspiegel.

Kontraindikationen

Überempfindlichkeit gegen Chlorprothixen oder Inhaltsstoffe von Truxal/Truxaletten, Kreislaufkollaps, komatöse Zustandsbilder. Schwere Funktionsstörung des Zentralnervensystems (wie akute Intoxikation mit Alkohol, zentraldämpfende Mittel oder Psychopharmaka).
Wie bei anderen Arzneimitteln der therapeutischen Klasse der Neuroleptika, könnte auch Chlorprothixen zu einer QT- Intervall Verlängerung führen. Persistierende QT-Intervall Verlängerungen könnten zu einem erhöhten Risiko an Arrhythmien führen. Deshalb ist Truxal/Truxaletten kontraindiziert bei Patienten mit klinisch signifikanten Herz-Kreislauf-Erkrankungen z.B. signifikanter Bradykardie (<50 Schläge pro Minute) in der Vorgeschichte, unmittelbar zurückliegendem akutem Herzinfarkt, dekompensierter Herzinsuffizienz, Herzhypertrophie oder bei Herzrhythmusstörungen, die mit Antiarrhythmika der Klasse Ia und III behandelt werden und bei Patienten mit ventrikulären Arrhythmien oder Torsade de Pointes in der Vorgeschichte. Ebenso bei Patienten mit unkorrigierter Hypokaliämie oder Hypomagnesiämie. Zudem ist Truxal/Truxaletten kontraindiziert bei Patienten mit angeborenem Long-QT-Syndrom oder mit bekannter erworbener QT-Intervall Verlängerung (QT-Intervall >450 msek [Männer], bzw. >470 msek [Frauen]).
Begleitmedikationen, die bekanntermassen eine QT-Intervall Verlängerung hervorrufen, stellen eine Kontraindikation für eine Truxal/Truxaletten-Behandlung dar (siehe «Interaktionen»).

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Truxal/Truxaletten sollte vorsichtig verabreicht werden bei Patienten mit Parkinsonsyndrom oder psychoorganischem Syndrom, epileptischen Störungen, fortgeschrittenem Leber-, Nieren- und kardiovaskulären Leiden, bei Patienten mit Myasthenia gravis, Prostatahypertrophie oder Engwinkelglaukom. Vor allem bei älteren Patienten, die anfällig für orthostatische Dysregulationen sind, sollte Truxal/Truxaletten vorsichtig angewendet werden.
Wie mit anderen Psychopharmaka beschrieben, kann Chlorprothixen die Glukose- und Insulintoleranz von Diabetes-Patienten verändern, eine Anpassung der antidiabetischen Behandlung kann notwendig sein.
Wegen eines erhöhten Risikos an malignen Arrhythmien, sollte Chlorprothixen bei Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen in der Vorgeschichte oder QT-Intervall Verlängerungen in der Familienanamnese mit besonderer Vorsicht angewendet werden.
Eine EKG Überwachung ist vor der Behandlung erforderlich. Chlorprothixen ist bei einem QT-Intervall Ausgangswert von >450 msek bei Männern und >470 msek bei Frauen kontraindiziert (siehe «Kontraindikationen»). Während der Behandlung sollte die EKG Überwachung individuell auf den Patienten abgestimmt werden. Bei verlängertem QT-Intervall sollte die Dosis reduziert und bei einem QT-Intervall >500 msek die Therapie abgebrochen werden.
Es wird empfohlen, den Elektrolyt-Haushalt periodisch zu überprüfen.
Gleichzeitige Behandlung mit anderen Neuroleptika sollte vermieden werden (siehe «Interaktionen»).
Unter Behandlung mit Neuroleptika sind Fälle von venösen Thromboembolien (VTE) berichtet worden. Patienten, die mit Neuroleptika behandelt werden, zeigen oftmals erworbene Risikofaktoren für VTE. Deshalb sollten alle möglichen Risikofaktoren für VTE vor und während der Behandlung mit Chlorprothixen identifiziert und präventive Massnahmen ergriffen werden.

Erhöhtes Todesfallrisiko bei älteren Personen mit Demenz
Die Daten von zwei grossen Anwedungsbeobachtungsstudien zeigten, dass ältere Menschen mit Demenz, welche mit Neuroleptika behandelt werden, ein leicht erhöhtes Todesfallrisiko haben im Vergleich zu Nicht-Behandelten. Es existieren nicht genügend Daten, um eine abschliessende Beurteilung des genauen Ausmasses des Risikos zu geben. Die Ursache des erhöhten Risikos ist nicht bekannt.
Chlorprothixen ist nicht zugelassen zur Behandlung von demenz-bezogenen Verhaltensstörungen.
Bei Patienten mit vorhandenem hirnorganischem Syndrom, mentaler Retardierung, Opiat- und Alkoholmissbrauch ist besondere Vorsicht geboten. Unter Neuroleptika kann in seltenen Fällen ein malignes neuroleptisches Syndrom auftreten (vgl. Rubrik «Unerwünschte Wirkungen»).
In Anbetracht des Risikos unerwünschter Wirkungen, v.a. der seltenen (potentiell irreversiblen) Spätdyskinesien, ist die Indikation sorgfältig zu stellen und die Dosis sowie das Fortsetzen der Therapie sind regelmässig zu überprüfen.
Truxal/Truxaletten kann die Krampfschwelle herabsetzen; bei Epileptikern soll die antiepileptische Behandlung angepasst werden.
Truxal/Truxaletten kann die Thermoregulation beeinträchtigen. Vorsicht bei extremen Temperaturen ist angebracht.
Die Wirkungen von Truxal/Truxaletten auf das ZNS sowie seine antiemetischen Eigenschaften können die Symptomatik gewisser Krankheiten maskieren.
Bei Patienten unter langfristiger Therapie mit Truxal/Truxaletten müssen der psychologische und der neurologische Status, das Blutbild und die Leberfunktion regelmässig überwacht werden.

Interaktionen

Truxal/Truxaletten kann die Wirkung von Alkohol und Barbituraten sowie anderen ZNS-aktiven Substanzen wie Hypnotika, Anxiolytika, Antihistaminika, Opiate, Anästhetika, Antidepressiva verstärken, den Effekt antihypertensiver Arzneimittel erhöhen oder vermindern; der antihypertensive Effekt von Guanethidin und ähnlicher Verbindungen wird vermindert. Gleichzeitige Verwendung von Neuroleptika mit Lithium erhöht das Risiko einer Neurotoxizität. Trizyklische Antidepressiva und Neuroleptika verzögern gegenseitig die Metabolisierung. Truxal/Truxaletten kann den Effekt von Levodopa und adrenergen Arzneimitteln reduzieren und die Wirkung von Anticholinergika verstärken.
Barbiturate, Phenytoin, Carbamazepine beschleunigen den Metabolismus von Truxal/Truxaletten durch Enzyminduktion.
Die gleichzeitige Verabreichung von Metoclopramid und Piperazin kann das Risiko von extrapyramidalen Symptomen erhöhen. Die antihistaminische Wirkung von Chlorprothixen kann die Alkohol-Disulfiram-Reaktion herabsetzen oder aufheben.
Eine durch Neuroleptika induzierte QT-Intervall Verlängerung könnte sich bei der Gabe von anderen signifikanten QT-Intervall verlängernden Arzneimitteln verschlimmern. Die gleichzeitige Gabe von solchen Arzneimitteln ist deshalb kontraindiziert (siehe «Kontraindikationen»).
Zu diesen Arzneimitteln zählen:
Antiarrhythmika der Klasse Ia und III (z.B. Chinidin, Amiodaron, Sotalol, Dofetilid);
einige Neuroleptika (z.B. Haloperidol, Quetiapin);
einige Makrolide (z.B. Erythromycin);
einige Antihistaminika (z.B. Terfenadin, Astemizol);
einige Chinolonantibiotika (z.B. Gatifloxacin, Moxifloxacin).
Diese Liste ist nicht vollständig; einzelne andere Arzneimittel, die bekanntlich auch das QT-Intervall verlängern (z.B. Cisaprid, Lithium), sind ebenfalls kontraindiziert.
Die gleichzeitige Anwendung von Arzneimitteln, die zu einem Elektrolyt-Ungleichgewicht führen, wie z.B. Diuretika aus der Gruppe der Thiazide (Hypokaliämie) und Arzneimittel, die die Plasmakonzentration von Chlorprothixen erhöhen, sollte vermieden werden. Das Risiko einer QT-Intervall Verlängerung und Arrhythmien könnte erhöht sein (siehe «Kontraindikationen»).

Schwangerschaft/Stillzeit

Es sind weder kontrollierte Studien bei Tieren noch bei schwangeren Frauen verfügbar. Unter diesen Umständen soll das Arzneimittel nicht verabreicht werden, es sei denn dies ist eindeutig erforderlich.
Chlorprothixen tritt nur in geringen Mengen in die Muttermilch über. Die vom Kind eingenommenen Konzentrationen sind gering. Es ist jedoch zu bedenken, dass Psychopharmaka Einflüsse auf die neurologische und psychologische Entwicklung des Kindes haben könnten.
Bei einer notwendigen Therapie sollte daher nicht gestillt werden.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Truxal/Truxaletten sowie die psychotische Grundkrankheit können die Aufmerksamkeit und die Reaktionsbereitschaft beeinträchtigen sowie das Verhalten und die psychomotorischen Funktionen beeinflussen. Patienten unter Truxal/Truxaletten sollten kein Motorfahrzeug lenken oder gefährliche Maschinen bedienen, bis sie ihre persönliche Reaktion auf das Arzneimittel kennen.

Unerwünschte Wirkungen

Die Nebenwirkungen sind hauptsächlich dosisabhängig. Die Häufigkeit und der Schweregrad sind am ausgeprägtesten in der frühen Phase der Behandlung und nehmen während fortdauernder Behandlung ab.
Extrapyramidale Symptome können besonders im frühen Behandlungsstadium auftauchen. In den meisten Fällen können diese Nebenwirkungen durch eine Dosisreduktion und/oder Antiparkinsonmittel zufriedenstellend kontrolliert werden. Die prophylaktische Anwendung von Antiparkinsonmitteln wird nicht empfohlen. Antiparkinsonmittel lindern Spätdyskinesien nicht und können sie sogar verschlechtern. Deshalb wird eine Dosisreduktion, oder falls möglich, ein Absetzen der Therapie mit Chlorprothixen empfohlen. Bei anhaltender Akathisie kann ein Benzodiazepin oder Propranolol hilfreich sein.
Häufigkeiten wurden aus der Literatur und Spontanmeldungen abgeleitet. Häufigkeiten sind folgendermassen definiert: Sehr häufig (≥1/10), häufig (≥1/100, <1/10), gelegentlich (≥1/1000, <1/100), selten (≥1/10’000, <1/1000), sehr selten (<1/10’000), oder unbekannt (kann aufgrund der vorliegenden Daten nicht eingeschätzt werden).

Störungen des Blut- und Lymphsystems
Selten: Thrombozytopenie, Neutropenie, Leukopenie, A­granulozytose.

Störungen des Immunsystems
Selten: Hypersensibilität, anaphylaktische Reaktion.

Endokrine Störungen
Selten: Hyperprolaktinämie.

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Häufig: Erhöhter Appetit, Gewichtszunahme.
Gelegentlich: Verminderter Appetit, Gewichtsabnahme.
Selten: Hyperglykämie, beeinträchtigte Glukosetoleranz.

Psychiatrische Störungen
Häufig: Schlaflosigkeit, Nervosität, Erregung, verminderte Libido.

Störungen des Nervensystems
Sehr häufig: Schläfrigkeit, Schwindel.
Häufig: Dystonie, Kopfschmerzen.
Gelegentlich: Spätdyskinesie, Parkinsonismus, Krämpfe, Akathisie.
Sehr selten: Malignes neuroleptisches Syndrom.

Augenleiden
Häufig: Akkommodationsstörungen, anormales Sehvermögen.
Gelegentlich: Oculogyration (Kreisbewegung der Augen).

Funktionsstörungen des Herzens
Häufig: Tachykardie, Palpitation.
Selten: Elektrokardiogramm: QT-Verlängerung.

Funktionsstörungen der Gefässe
Gelegentlich: Hypotonie, Wallungen.
Sehr selten: Venöse Thromboembolien.

Atmungsorgane
Selten: Dyspnoe.

Gastrointestinale Störungen
Sehr häufig: Mundtrockenheit, verstärkter Speichelfluss.
Häufig: Verstopfung, Dyspepsie, Übelkeit.
Gelegentlich: Erbrechen, Durchfall.

Funktionsstörungen der Leber und der Galle
Gelegentlich: Abnormale Leberfunktionstests.
Sehr selten: Gelbsucht.

Funktionsstörungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Häufig: Hyperhidrose.
Gelegentlich: Ausschlag, Juckreiz, photosensitive Hautreaktionen, Dermatitis.

Muskelskelettsystem
Häufig: Myalgie.
Gelegentlich: Steife Muskeln.

Funktionsstörungen der Nieren und ableitenden Harnwege
Gelegentlich: Störung der Blasenentleerung, Harnverhalten.

Funktionsstörungen des Reproduktionssystems und der Brust
Gelegentlich: Ejakulationsprobleme, Erektionsstörung.
Selten: Gynäkomastie, Galaktorrhoe, Amenorrhoe.

Allgemeine Störungen und Reaktionen an der Applikationsstelle
Häufig: Asthenie, Müdigkeit.
Die folgenden Nebenwirkungen gelten für die therapeutische Klasse der Neuroleptika (Antipsychotika) und sind mit Chlorprothixen selten berichtet worden:
QT-Intervall Verlängerung.
Ventrikuläre Arrhythmien: Herzkammerflimmern, ventrikuläre Tachykardie.
Torsade de Pointes.
Plötzlicher unerklärbarer Tod.
Abruptes Absetzen von Chlorprothixen kann mit Entzugssymptomen verbunden sein. Die häufigsten Symptome sind:
Übelkeit, Erbrechen, Anorexie, Durchfall, Rhinorrhoe, Schwitzen, Myalgie, Parästhesie, Schlaflosigkeit, Ruhelosigkeit, Angst und Erregung. Patienten können Schwindelgefühle haben, abwechselnd Kälte und Wärme verspüren und zittern. Die Symptome beginnen in der Regel innert 1–4 Tagen nach Absetzen und klingen nach 7–14 Tagen ab.

Überdosierung

Symptome: Somnolenz, Koma, Konvulsionen, Schock, extrapyramidale Symptome, Hyper- oder Hypothermie, Arrhythmien. In schweren Fällen Befall der Nieren.
Veränderungen im EKG, QT-Intervall Verlängerung, Torsade de Pointes, Herzstillstand und ventrikuläre Arrhythmien wurden beschrieben bei Überdosierung zusammen mit Arzneimitteln, die bekannterweise eine Wirkung auf das Herz haben.
Therapie: Unterstützende symptomatische Behandlung. Eine Magenspülung sollte so schnell wie möglich durchgeführt werden, anschliessend Verabreichung von Aktivkohle. Sorgfältige Überwachung der Atemfunktion und des kardiovaskulären Systems.
Konvulsionen können mit Diazepam und extrapyramidale Symptome mit Biperiden behandelt werden.
Vorsicht: Adrenalin (Epinephrin) sollte, zur Behandlung einer Hypotonie, nicht verwendet werden wegen weiterem Abfall des Blutdruckes.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code: N05AF03
Chlorprothixen ist ein Neuroleptikum der Thioxanthengruppe.
Der antipsychotische Effekt von Truxal/Truxaletten beruht auf seiner blockierenden Wirkung der Dopaminrezeptoren, evtl. auch der 5-HT Rezeptoren. Die Thioxanthene, so auch Truxal/Truxaletten, besitzen eine hohe Affinität zu Dopamin D- und D-Rezeptoren. Chlorprothixen besitzt eine hohe Affinität zu 5-HT-Rezeptoren und alpha-Adrenozeptoren; eine hohe Affinität zu Histamin H-- und Muscarin-Rezeptoren wurde beschrieben.
Truxal/Truxaletten ist ein sedatives Neuroleptikum mit breitem Wirkspektrum. Truxal/Truxaletten wirkt gegen Angstzustände, psychomotorische Unruhe, Ruhelosigkeit und Schlafstörungen, sowie gegen Halluzinationen, Wahnvorstellungen und andere psychotische Zustandsbilder. In niedrigen Dosierungen werden Truxal/Truxaletten antidepressive Eigenschaften zugeschrieben, was ermöglicht, Truxal/Truxaletten bei psychischen Störungen einzusetzen, die durch ängstlich-depressive Verstimmungen charakterisiert sind oder sich auch psychosomatisch manifestieren.
Truxal/Truxaletten verstärkt die Wirkung von Analgetika, wirkt antipruriginös und antiemetisch.

Pharmakokinetik

Nach oraler Verabreichung werden nach 2,4 Stunden (Bereich 1–4 Stunden) maximale Plasmaspiegel erreicht. Die durchschnittliche Bioverfügbarkeit nach oraler Applikation beträgt 12% (Bereich 5–32%).

Distribution
Das Verteilungsvolumen beträgt durchschnittlich 15,5 l/kg (Bereich 10,5–22,7 l/kg), was auf eine breite Gewebsverteilung hinweist. Die Bindung an Proteine beträgt mehr als 99%, das Verhältnis von Chlorprothixen in Zerebrospinalflüssigkeit und Plasma ist unbekannt. Chlorprothixen wird im ganzen Körper verteilt, die höchsten Konzentrationen von Arzneimittel und Metaboliten findet man in Leber, Lunge und Nieren, niedrigere Konzentrationen in Gehirn, Skelettmuskulatur, Milz, Fettgewebe und Blut.
Chlorprothixen passiert die Plazentaschranke und wird in kleinen Mengen mit der Muttermilch ausgeschieden.
Eine dreimalige Gabe täglich wird empfohlen. Es wird eine Behandlungszeit von 2 Tagen benötigt, um den Steady-State zu erreichen. Die therapeutische Serumkonzentration beträgt 0,04–0,3 ug/ml (127–950 nmol/l). Die totale Clearance beträgt 0,97–1,43 l/min.

Metabolismus
Die Metabolisierung von Chlorprothixen erfolgt hauptsächlich durch Sulfoxydation und Seitenketten-N-Demethylierung, zu einem kleineren Teil auch durch Ringhydroxylierung und N-Oxydation. Die Metaboliten besitzen keine neuroleptische Aktivität.

Elimination
Chlorprothixen wird über Faeces und Urin ausgeschieden. Ein Anzeichen für enterohepatischen Kreislauf ist dadurch gegeben, dass Chlorprothixen in der Galle nachgewiesen werden konnte.
Die Eliminationshalbwertszeit beträgt 15 Stunden (Bereich 3–29 Stunden).

Kinetik spezieller Patientengruppen
Zur Kinetik bei Patienten mit Nieren- und Leberinsuffizienz sowie bei älteren Patienten liegen keine Daten vor.

Präklinische Daten

In-vitro-Untersuchungen in Bakterien und Säugerzellen erbrachten keine klinisch relevanten Hinweise für ein genotoxisches Potential von Chlorprothixen. Kanzerogenitäts-Langzeitstudien liegen für Chlorprothixen nicht vor. Daten aus Langzeituntersuchungen an Mäusen weisen jedoch darauf hin, dass strukturverwandte Phenothiazine mit vergleichbarer Wirkung eine erhöhte Inzidenz von Mammatumoren hervorrufen. Mammatumoren können eine Folge erhöhter Prolaktinkonzentration im Blutplasma sein. Chlorprothixen ruft auch beim Menschen eine Hyperprolaktinämie hervor. Es liegen keine adäquaten Untersuchungen zur Reproduktionstoxizität vor. Chlorprothixen ist bei Ratten plazentagängig.

Sonstige Hinweise

Bis zum Verfalldatum (EXP) verwenden.

Besondere Lagerungshinweise
Truxal/Truxaletten, Filmtabletten: Nicht über 25 °C lagern.

Zulassungsnummer

25873, 33317 (Swissmedic).

Zulassungsinhaberin

Lundbeck (Schweiz) AG, Opfikon.

Domiziladresse
Cherstrasse 4, 8152 Glattbrugg.

Stand der Information

April 2010.

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