Eigenschaften/WirkungenATC-Code
G03GA01
Wirkungsmechanismus
Bei Frauen stimuliert Choriomon die Produktion von Östradiol und Progesteron. Es wirkt in der Endphase der Follikelreifung, wobei es den Eisprung und die Sekretion von Östrogenen unterstützt und die Funktion des Corpus luteum verbessert.
Bei Männern stimuliert Choriomon die Leydig-Zwischenzellen und damit die Sekretion androgener Hormone.
Bei Kindern, die an Kryptorchismus leiden, stimuliert Choriomon die Reifung der ungenügend entwickelten Hoden, das Wachstum des zu kurzen Samenleiters und den Descendus testis.
Pharmakodynamik
Humanes Choriongonadotropin (hCG), der Wirkstoff von Choriomon, ist ein Sekret der Plazenta und wird aus dem Urin schwangerer Frauen gewonnen. Seine biologische Aktivität entspricht weitgehend derjenigen des im Hypophysenvorderlappen produzierten luteinisierenden Hormons (LH); es entfaltet jedoch dank seiner wesentlich längeren Halbwertszeit eine grössere Wirksamkeit. hCG wird auch als ICSH bezeichnet.
Klinische Wirksamkeit
Choriomon wird normalerweise als Begleittherapie zur Behandlung mit hMG oder FSH verabreicht: bei weiblicher Infertilität als Folgetherapie (nach der Behandlung mit hMG oder FSH), bei männlicher Infertilität gleichzeitig mit hMG.
In einer randomisierten, assessor-verblindeten Studie an n=147 Patientinnen in der Schweiz konnte die Wirksamkeit von Choriomon auch in kontrollierten Superovulationsprotokollen gezeigt werden. In dieser Studie erwiesen sich 10'000 IE Choriomon bei subkutaner Gabe bezüglich Zahl der gewonnen Oozyten als non-inferior zu einem rekombinanten hCG-Präparat (250 µg). Auch die Schwangerschaftsrate war unter beiden Präparaten numerisch vergleichbar.
Es gibt keine Beweise dafür, dass hCG den Lipidhaushalt, die Verteilung des Fettgewebes oder den Appetit beeinflusst. Daher ist Choriomon in keiner Weise zur Kontrolle des Körpergewichts indiziert.
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