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Fachinformation zu Mycinopred®:Allergan AG
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Liquifilm® Augentropfen

Ophthalmologische SuspensionKortikosteroid-Antibiotika-Kombination 

Zusammensetzung

Wirkstoffe: Prednisoloni acetas 5 mg, Polymyxini B sulfas 5000 I.E., Neomycinum 3,5 mg ut Neomycini sulfas.

Hilfsstoffe: Alcohol polyvinylicus, Polysorbatum 80, Natrii acetas, Propylenglycolum, Aqua purificata ad 1 ml; Conserv.: Thiomersalum.

Eigenschaften/Wirkungen

Glukokortikoide hemmen die entzündlichen Symptome auf viele Reizstoffe. Der Heilungsprozess kann durch sie sowohl hinausgezögert als auch verlangsamt werden. Sie können auch die Abwehrmechanismen des Körpers gegen Infektionen hemmen. Wenn diese Hemmung als klinisch signifikant betrachtet wird, soll deshalb gleichzeitig ein antibakterielles Präparat eingesetzt werden.
Neomycin ist ein wasserlösliches Aminoglykosid-Antibiotikum. Es ist in vitro aktiv gegen folgende (vorwiegend gram-negative) Erreger:

Sensible Keime (MHK<16 µg/ml): Staphylococcus aureus, E. coli, Haemophilus influenzae.

Intermediäre Keime (MHK 16-64 µg/ml): Neisseria meningitidis, Pseudomonas aeruginosa.

Resistente Keime (MHK>64 µg/ml): Enterobacter sp., Klebsiella pneumoniae, Streptococcus pneumoniae, Serratia marcescens.
Polymyxin B ist ein Polypeptid-Antibiotikum. Es ist in vitro aktiv gegen folgende (vorwiegend gram-negative) Erreger:

Sensible Keime (MHK<16 µg/ml): Salmonella typhi, Enterobacter aerogenes, Shigellae, Pseudomonas fluorescens, Pseudomonas aeruginosa.

Intermediäre Keime (MHK 16-64 µg/ml): E. coli, Klebsiella pneumoniae, Serratia sp.

Resistente Keime (MHK>64 µg/ml): Staphylococcus aureus, Neisseria meningitidis, Streptococcus faecalis, Proteus.
Neisserien und Proteus sowie grampositve Keime sind weitgehend primär resistent gegen Polymyxin B. Eine sekundäre Resistenzentwicklung erfolgt nur langsam und ist selten. Dabei handelt es sich um eine komplette Parallelresistenz der Gruppe der Polypeptid-Antibiotika.

MHK-Bestimmungsmethode: Bauer-Kirby Disk Diffusion Test.

Pharmakokinetik

Die Pharmakokinetik wurde am menschlichen Auge nicht untersucht. Über das Ausmass der systemischen Resorption liegen keine Daten vor.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Die Steroid/Antibiotikakombination ist indiziert für Augenentzündungen, die auf Steroide ansprechen, wobei zusätzlich eine bakterielle Infektion mit auf Neomycin oder Polymyxin-B-sulfat empfindlichen Keimen oder ein Infektionsrisiko existiert. Okuläre Steroide sind indiziert bei Entzündungen der Konjunktiva, der Lider oder des Bulbus oculi, der Kornea und des vorderen Augenabschnittes, wo im Falle gewisser infektiöser Bindehautentzündungen zur Verminderung des Ödems und der Entzündung ein Steroidrisiko in Kauf genommen wird. Kortikosteroide sind auch indiziert bei der chronischen anterioren Uveitis und bei Hornhautverletzungen durch Chemikalien, Strahlen, Verbrennungen oder infolge von Fremdkörpern.
Der Einsatz dieses Kombinationspräparates mit antiinfektiver Komponente ist dann indiziert, wenn ein hohes Infektionsrisiko oder die Möglichkeit eines gefährlichen Bakterienbefalls am Auge besteht.

Dosierung/Anwendung

Fläschchen vor Gebrauch schütteln!

Zur Behandlung des Auges

Übliche Dosierung: Alle 3-4 Stunden 1-2 Tropfen in das erkrankte Auge instillieren.

Bei akuten Infektionen: Bei akuten Infektionen 1 Instillation alle 30 Minuten bis die Infektion abklingt.

Zur Behandlung der Augenlider: 1-2 Tropfen alle 3-4 Stunden in das erkrankte Auge instillieren, das Auge schliessen und den Überschuss auf die Lider und Lidränder verreiben.

Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen
Epitheliale Herpes simplex-Keratitis (dendritische Keratitis), Vaccinia, Varicella und viele andere Virenerkrankungen der Kornea und Konjunktiva.
Mykobakterieninfektionen am Auge.
Pilzerkrankungen der Augenstrukturen.
Überempfindlichkeit gegen einen Inhaltsstoff der Suspension (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
Nach der komplikationslosen Entfernung eines Fremdkörpers an der Hornhaut sollte das Präparat nicht appliziert werden.

Hinweis für Kontaktlinsenträger: Keine Kontaktlinsen tragen bei Infektionen!

Vorsichtsmassnahmen
Eine protrahierte Behandlung kann bei empfindlichen Patienten den Augeninnendruck erhöhen und den Sehnerv schädigen, was eine Abnahme der Sehschärfe und eine Beeinträchtigung des Gesichtsfeldes zur Folge haben kann. Deshalb regelmässig den Augeninnendruck kontrollieren.
Nach Langzeitbehandlung mit topischen Kortikosteroiden liegen Berichte über eine posteriore subkapsuläre Kataraktbildung vor.
Aminoglykoside, wie Neomycin, können bei genügender systemischer Resorption eine irreversible Ototoxizität und Nephrotoxizität bewirken. Diese Möglichkeit muss insbesondere bei langandauernder Anwendung von hohen Dosen in Betracht gezogen werden. Ebenso sind nach topischer Anwendung von Neomycin oto-, nephro- und neurotoxische Wirkungen beobachtet worden.
Die Anwendung kann eine immunsuppressive Wirkung auf die Augengewebe haben und das Potential für sekundäre Augeninfektionen durch Viren, Bakterien oder Pilze steigern und deren Symptome maskieren.
Wenn die Symptome einer chronischen Augenentzündung nach einer protrahierten Behandlung mit Kortikosteroiden persistieren, muss eine Pilzinfektion in Betracht gezogen werden.
Verschiedene Augenkrankheiten und die Langzeitanwendung von topischen Kortikosteroiden werden als Ursache eines Dünnerwerdens der Kornea und Sklera angenommen. Liegt eine dünne Kornea oder Sklera vor, besteht die Gefahr einer Perforation.
Bei akuten eitrigen Erkrankungen des Auges können Kortikosteroide die Infektion entweder maskieren oder aktivieren.
Bei Patienten mit anamnestischem Herpes simplex ist bei der Anwendung von Kortikosteroiden grösste Vorsicht geboten.
Es sind mit Neomycinsulfat Fälle einer Hautsensibilisierung aufgetreten, jedoch liegen keine Angaben über die Häufigkeit dieser Reaktion vor. Eine Überempfindlichkeitsreaktion auf Neomycin oder andere Inhaltsstoffe kann durch Prednisolon maskiert werden.
Eine sekundäre Infektion nach erfolgreich verlaufener anti-infektiöser Behandlung mit Mycinopred Liquifilm ist möglich.
Es liegen keine kontrollierten Studien bei Kindern vor. Kortikosteroid-Präparate sollen bei Kindern unter 2 Jahren grundsätzlich nur mit Vorsicht angewendet werden, insbesondere während mehr als 5 Tagen, da das Risiko unerwünschter systemischer Wirkungen erhöht ist.

Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschafts-Kategorie C.
Tierstudien mit Kortikosteroiden haben unerwünschte Effekte am Fetus gezeigt. Es existieren keine kontrollierten Humanstudien. Nach systemischer Anwendung von Kortikosteroiden sind Fälle von Retardierung des intrauterinen Wachstums und sekundärer Insuffizienz der Nebennierenrinde berichtet worden. Bei der systemischen Applikation von Neomycin kann das Risiko otologischer Schädigung des Fetus nicht ausgeschlossen werden. Unter diesen Umständen soll das Medikament nur verabreicht werden, wenn der potentielle Nutzen das fetale Risiko übersteigt.
Es ist nicht bekannt, ob die Wirkstoffe in die Muttermilch sezerniert werden. Systemisch zugeführte Kortikosteroide werden in der Muttermilch nachgewiesen. Sie können das Wachstum beeinträchtigen, die endogene Kortikosteroidproduktion beeinflussen oder andere unerwünschte Reaktionen verursachen. Nach systemischer Verabreichung von Neomycin besteht ein potentielles Risiko ototoxischer Schädigung des Säuglings. Aus diesen Gründen soll das Präparat entweder nicht angewendet oder nicht mehr gestillt werden.

Unerwünschte Wirkungen

Trophische Hornhautschäden, Bulbusperforation.
Periokuläre Dermatitis, Mydriasis und Ptosis.
Selten Exophthalmus.
Systemische unerwünschte Wirkungen.
Lokale Irritationen und Schmerzen, Erythem.
Follikulöse Konjunktivitis, Keratitis punctata, Hornhautödem.
Uveitis, Trübung der Linse.
Erhöhung des Augeninnendrucks und als Folge die Entwicklung eines Glaukoms und selten eine Schädigung des Sehnervs.
Posteriore subkapsuläre Kataraktbildung.
Verzögerte Wundheilung.
Überempfindlichkeit auf Inhaltsstoffe. Mycinopred Augentropfen enthalten als Konservierungsmittel Thiomersal (eine organische Quecksilberverbindung), welches zu allergischen Sensibilisierungsreaktionen führen kann.
Sekundäre Infektionen.
Pilzinfektionen nach Langzeitbehandlung.

Interaktionen

Es liegen keine Angaben vor.

Überdosierung

Eine Überdosierung führt zu keinen akuten Problemen. Wurde die Augensuspension aus Versehen eingenommen, dann soll viel Flüssigkeit getrunken werden.

Sonstige Hinweise

Das Fläschchen nach Gebrauch immer gut verschliessen und die Tropferspitze nicht berühren, da sonst die Flüssigkeit kontaminiert werden kann.

Haltbarkeit
Bei Raumtemperatur (15-25 °C) lagern. Nach Ablauf des Verfalldatums nicht mehr verwenden. Nach Anbruch der Packung darf das Präparat nicht länger als 1 Monat verwendet werden.

IKS-Nummern

34058.

Stand der Information

November 2000.
RL88

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