Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenBei schweren oder tiefliegenden Infektionen, sowie generell bei längerdauernder Behandlung muss Fucidin zusätzlich immer mit anderen Antibiotika kombiniert werden, um das Risiko einer Resistenzentwicklung zu verringern (siehe «Eigenschaften/Wirkungen»).
Bei Langzeitanwendung kann es zum Überwuchern von nichtempfindlichen Keimen und Pilzen kommen. Beim Auftreten einer solchen Superinfektion muss eine entsprechende Therapie eingeleitet werden.
Statine (HMG-CoA Reduktase Hemmer) und systemisches Fucidin dürfen nicht gleichzeitig eingenommen werden (siehe «Kontraindikationen»). Es gab Berichte über Rhabdomyolyse (inklusive Todesfälle) bei Patienten, die diese Kombination erhalten haben. Die Behandlung mit Statinen sollte während der ganzen Behandlung mit systemischem Fucidin unterbrochen werden. Die Patienten sollten angewiesen werden, sofort medizinische Hilfe zu suchen, wenn sie irgendwelche Symptome von Muskelschwäche, Schmerz oder weichen Muskeln feststellen. Die Statin Therapie kann 7 Tage nach der letzten Dosis von systemischem Fucidin wieder aufgenommen werden.
In einigen Fällen wurde über schwerwiegende lebensgefährdende Hautreaktionen, wie Arzneimittelexanthem mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS Syndrom), toxische epidermale Nekrolyse (TEN, Lyell Syndrom) und Stevens-Johnson-Syndrom (SJS), davon eine mit letalem Ausgang, mit systemischem Fucidin berichtet. Patienten sollen angewiesen werden, Hautreaktionen sowie Anzeichen und Symptome, die den Eindruck solcher Reaktionen vermitteln und in der Regel in den ersten Wochen der Therapie erscheinen, zu überwachen. Bei Anzeichen oder Symptomen von DRESS, SJS oder TEN, ist die Behandlung mit Fucidin zu unterbrechen und der Patient in die spezialisierte Pflege zur Beurteilung und Behandlung zu überweisen. In bestätigten Fällen von DRESS, SJS oder TEN, ist Fucidin endgültig abzusetzen und die Therapie soll nicht wieder aufgenommen worden.
Systemisch verabreichtes Fucidin wird in der Leber metabolisiert und über die Galle ausgeschieden. Erhöhte Leberenzymwerte und Gelbsucht traten unter einer Therapie mit systemischem Fucidin auf, sind jedoch in der Regel reversibel bei Absetzen des Arzneimittels. Bei Leberfunktionsstörungen wie Hyperbilirubinämie mit oder ohne Gelbsucht und erhöhten Leberenzymen wie z.B. alkalische Phosphatase und Transaminasen sollte die Behandlung abgebrochen werden.
Bei Patienten mit einer Leberfunktionsstörung sollte die Anwendung von Fucidin systemisch nur unter Vorsicht erfolgen und die Leberfunktion sollte überwacht werden. Vorsicht ist geboten bei Patienten mit Gallenerkrankungen oder Obstruktionen des Gallenganges oder bei gleichzeitiger Verabreichung von Arzneimittel mit ähnlichen Ausscheidungswegen.
Eine gleichzeitige Anwendung mit HIV-Protease Hemmern wird nicht empfohlen (siehe «Interaktionen»).
Systemisch verabreichtes Fucidin hemmt kompetitiv die Bindung von Bilirubin an Albumin. Vorsicht ist geboten bei der systemischen Verabreichung von Fucidin an Patienten mit beeinträchtigtem Bilirubin-Transport und Bilirubin-Metabolismus. Aufgrund des Risikos eines Kernikterus wird bei Frühgeburten, sowie bei Neugeborenen mit Gelbsucht, Azidose oder anderen schweren Erkrankungen zur speziellen Vorsicht geraten.
Bei der Anwendung von Fucidin wurde das Auftreten von bakteriellen Resistenzen festgestellt. Wie mit allen Antibiotika, kann eine längere oder wiederholte Anwendung das Risiko einer Resistenzentwicklung auf das Antibiotikum erhöhen.
Patienten mit einer seltenen hereditären Galaktose-Intoleranz, einem völligen Laktase-Mangel oder einer Glukose-Galaktose Malabsorption sollten aufgrund des Laktose-Gehalts auf die Einnahme verzichten.
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Filmtablette d.h. es ist nahezu «natriumfrei».
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