Dosierung/AnwendungDie Dosierung und Verabreichung hängen von der gewünschten analgetischen Wirkung und vom Zustand des Patienten bzw. der Patientin ab. In vielen Fällen kann mit einer oralen oder rektalen Verabreichung eine genügende Analgesie erreicht werden. Bei der Wahl der Verabreichung muss in Betracht gezogen werden, dass die parenterale Verabreichung mit einem erhöhten Risiko von anaphylaktisch/anaphylaktoiden Reaktionen verbunden ist.
1. Oral
Die übliche Einzeldosis beträgt 500–1000 mg, die Tagesdosis 1000–3000 (max. 4000) mg, aufgeteilt in 3–4 Gaben/24 h; d.h. Einzeldosis 1–2 Tabletten resp. 20–40 Tropfen, max. Tagesdosis 4× 2 Tabletten resp. 4× 40 Tropfen.
Kinder
Minalgin Tropfen sind auch für Kinder bestimmt. Bei Säuglingen und Kleinkindern soll Minalgin nur unter kritischer Bewertung des Nutzens im Einzelfall verordnet werden. Die Dosis (1 ml Lösung = 20 Tropfen) richtet sich nach dem Körpergewicht (siehe «Kontraindikationen»).
Körper- Alter (ca.) Einzeldosis Max.
gewicht Tagesdosis
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46–53 kg 13–14 Jahre 15–35 Tropfen 4× 35 Tropfen
31–45 kg 10–12 Jahre 10–30 Tropfen 4× 30 Tropfen
24–30 kg 7–9 Jahre 8–20 Tropfen 4× 20 Tropfen
16–23 kg 4–6 Jahre 5–15 Tropfen 4× 15 Tropfen
9–15 kg 1–3 Jahre 3–10 Tropfen 4× 10 Tropfen
5–8 kg 3–11 Monate 2–5 Tropfen 4× 5 Tropfen
2. Rektal
Die Einzeldosis beträgt 1000 mg = 2 Zäpfchen, die Tagesdosis 1000 bis 3000 (max. 4000) mg, aufgeteilt in 3–4 Gaben/24 h, d.h. 3 bis max. 4× 2 Zäpfchen/24 h.
3. Parenterale Applikation
Die parenterale Anwendung ist reserviert für akute schwere Schmerzzustände, wenn eine enterale Anwendung nicht in Frage kommt.
Wegen der Gefahr des Blutdruckabfalls und des Schocks, muss die parenterale Injektion am liegenden Patienten langsam (max. 1 ml/min) unter Kontrolle und Nachbeobachtung des Patienten bzw. der Patientin erfolgen. Möglichkeiten zur Schockbehandlung müssen gegeben sein.
Die Injektion soll mit körperwarmer Lösung vorgenommen werden.
Wegen möglicher Inkompatibilität soll Minalgin nicht in der Mischspritze gegeben werden.
Für i.v. Infusionen kann Minalgin in isotonischer Kochsalzlösung oder 5, 10 oder 20% Glucoselösung verabreicht werden. Saure Lösungen sind mit Minalgin nicht kompatibel. Der pH-Wert der Mischungen sollte deshalb nicht unter 6 liegen.
Erwachsene
Als übliche Einzeldosis werden 0,5–1 g = 1–2 ml langsam i.m. oder i.v. (max. 500 mg/min) injiziert. Höhere Einzeldosen (bis max. 2,5 g = 5 ml) erfordern wegen Risiko eines Blutdruckabfalls besondere Vorsicht (siehe oben). Die Injektionen können nach 6–8 Stunden wiederholt werden; die Tagesdosis sollte 5 g = 10 ml nicht überschreiten.
Kinder
Bei Kindern im 1. Lebensjahr soll nur die i.m. Injektion angewendet werden. Anhaltspunkte über die übliche Einzeldosis, deren Injektion nach 6–8 Stunden wiederholt werden kann, gibt die folgende Tabelle.
Körpergewicht Injektion Einzeldosis
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5–8 kg nur i.m. 0,1–0,2 ml
9–15 kg i.m. oder i.v. 0,2–0,5 ml
16–23 kg i.m. oder i.v. 0,3–0,8 ml
24–30 kg i.m. oder i.v. 0,4–1,0 ml
31–45 kg i.m. oder i.v. 0,5–1,5 ml
46–53 kg i.m. oder i.v. 0,8–1,8 ml
Nieren- und Leberinsuffizienz
Bei Nieren- oder Leberinsuffizienz wird empfohlen, hohe Metamizoldosen zu vermeiden, da die Elimination in diesen Fällen reduziert ist. Jedoch ist für die Kurzzeitbehandlung keine Dosisreduktion notwendig. Für die Langzeitbehandlung bei Patientinnen und Patienten mit Nieren- und Leberinsuffizienz liegen keine Erfahrungen vor.
Alte Patientinnen bzw. Patienten/Schlechter Gesundheitszustand
Bei alten Patientinnen und Patienten und Patientinnen und Patienten mit schlechtem Allgemeinzustand muss eine mögliche Verschlechterung der Nieren- und Leberfunktion in Betracht gezogen werden.
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