AMZVZusammensetzungWirkstoff: Hydrocortisoni acetas.
Hilfsstoffe: Adeps lanae, Conserv.: Alcohol benzylicus, Excipiens ad unguentum.
Galenische Form und Wirkstoffmenge pro EinheitAugensalbe: Hydrocortisoni acetas 10 mg/1 g.
Indikationen/AnwendungsmöglichkeitenKonjunktivitis allergica und vernalis; Keratitis bei Rosazea, nicht-ulzeröse und nicht-virale Keratitis bei intaktem Epithel.
Dosierung/AnwendungWährend maximal 2 Wochen 2–3mal täglich etwas Salbe in den Bindehautsack des betreffenden Auges einstreichen. Langzeitanwendung ist zu vermeiden. Es sind regelmässig augenärztliche Kontrollen durchzuführen.
Wegen der Möglichkeit systemischer Reaktionen soll Hydrocortison Streuli Augensalbe bei Kindern unter 2 Jahren nicht angewendet werden.
KontraindikationenÜberempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe.
Bakterielle Infektionen am Auge; Augentuberkulose; Herpes corneae; Keratitis dentritica; Verletzungen und ulceröse Prozesse der Hornhaut; Augenmykosen; Vaccina, Varicella und im allgemeinen alle anderen viralen Erkrankungen der Kornea und der Konjunktiva.
Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenKortikosteroide können bakterielle, virale und fungale Infektionen maskieren, aktivieren oder verschlimmern sowie Überempfindlichkeitsreaktionen unterdrücken.
Eine chronische Kortikoidtherapie darf nur unter strenger Kontrolle eines Ophthalmologen durchgeführt werden. Wird die Kortikosteroid-Behandlung über einen längeren Zeitraum hinweg durchgeführt (10 Tage oder länger), muss der intraokulare Druck regelmässig (in den ersten 2 Monaten alle 2–4 Wochen, danach, falls kein Anstieg des Druckes zu verzeichnen ist, alle 1–2 Monate) gemessen werden.
Bei Patienten mit primärem Weitwinkelglaukom, Diabetes mellitus oder Myopie (grösser als 5 Dpt) besteht ein vermehrtes Risiko, einen erhöhten intraokulären Druck zu entwickeln.
Wenn eine Augenentzündung trotz längerer Behandlung (7–8 Behandlungstage) nicht ausheilt, so muss an eine Pilzinfektion gedacht und die Behandlung mit Hydrocortison Streuli Augensalbe sofort abgebrochen werden. In solchen Fällen muss umgehend eine adäquate Therapie eingeleitet werden.
Kontaktlinsenträger
Die Applikation von Augensalbe bei eingesetzten Kontaktlinsen ist zu vermeiden. Augensalben verkleben die Linsenoberfläche und setzen die Linsenbeweglichkeit herab. Daneben kann es durch Anreicherung des Wirkstoffs in der Kontaktlinse zu einer Verstärkung der Wirkung und damit zu erhöhter Gefahr von Nebenwirkungen kommen.
Wegen der Möglichkeit systemischer Reaktionen soll Hydrocortison Streuli Augensalbe bei Kindern unter 2 Jahren sowie bei Patienten mit Blutdruckproblemen nicht angewendet werden.
InteraktionenEin durch Anticholinergika erhöhter Augeninnendruck kann durch Glukokortikoide erheblich gesteigert werden.
Die Wirkung von Miotika auf den Augeninnendruck (Senkung des IOP) kann durch Glukokortikoide aufgehoben werden.
Schwangerschaft/StillzeitEs liegen keine kontrollierten klinischen Daten der Anwendung von Hydrocortison Streuli bei Schwangeren sowie keine hinreichenden tierexperimentellen Studien zur Auswirkung auf Schwangerschaft, Embryonalentwicklung, Entwicklung des Föten und/oder die postnatale Entwicklung vor. Bei trächtigen Tieren wurde eine Zunahme der Häufigkeit von Missbildungen nach Verabreichung von Kortikoiden beobachtet. Hydrocortison Streuli sollte deshalb während der Schwangerschaft nicht angewendet werden, es sei denn es ist klar notwendig.
Es ist nicht bekannt, ob das lokal applizierte Kortikoid in die Muttermilch übergeht. Systemisch verabreichte Kortikoide gehen in die Muttermilch über und können beim Neugeborenen unerwünschte Wirkungen (z.B. Wachstumsverzögerung) haben. Hydrocortison Streuli sollte deshalb während der Stillzeit nicht verwendet werden.
Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von MaschinenVorübergehendes Verschwommensehen und andere Seheinschränkungen können die Fähigkeit beeinträchtigen am Strassenverkehr teilzunehmen oder Maschinen zu bedienen. Wenn der Patient nach dem Auftragen der Augensalbe verschwommen sieht, soll er nicht am Strassenverkehr teilnehmen oder Maschinen bedienen, bis diese Beeinträchtigung abgeklungen ist.
Unerwünschte WirkungenBei einigen Patienten können topisch verabreichte Kortikosteroid-Augensalben zu einem erhöhten intraokulären Druck führen (steroid-responders). Dabei hängt das Ausmass vom angewendeten Kortikosteroid, der Frequenz und der Länge der Anwendung ab.
Bei einer Anwendung von 1–6 Wochen ist der erhöhte Augeninnendruck nach dem Absetzen reversibel. Bei längerem Gebrauch können sich ein Weitwinkelglaukom, Schädigung des Nervus opticus und Einschränkungen des Sehvermögens sowie Gesichtsfeldes einstellen.
Selten kann nach einer Langzeitanwendung ein irreversibler posteriorer, subkapsulärer Katarakt beobachtet werden.
Bei Krankheiten, die eine Verdünnung der Kornea oder Sklera zur Folge haben können, kann eine längere Anwendung in höheren Dosen zu Perforation führen.
Kortikosteroidhaltige Augensalben können die Reepithelisation der Hornhaut und damit die Wundheilung verzögern.
Ebenfalls selten wird von Patienten ein Stechen und Brennen nach der Applikation angegeben.
Bei längerer Anwendung können systemische Steroidnebenwirkungen nicht ausgeschlossen werden.
ÜberdosierungBei sachgemässer Anwendung sind keine Überdosierungen zu erwarten. Bei akzidenteller, oraler Einnahme soll viel getrunken werden.
Eigenschaften/WirkungenATC-Code: S01BA02
Hydrocortison ist ein Nebennierenrindenhormon und gehört zur Gruppe der Glucocorticoide.
Die topische Applikation von Hydrocortison am Auge hemmt die Entzündungsreaktion von mechanischen, chemischen und immunologischen Geschehen.
PharmakokinetikBei der Applikation von Hydrocortison Salbe in den Bindehautsack wird der Wirkstoff in das wässrige Milieu aufgenommen; dabei kann es zu einer systemischen Absorption kommen. Aufgrund der niedrigeren Dosierung am Auge kommt es jedoch gewöhnlich nicht zu einer klinischen Manifestation.
Über das Ausmass der Resorption bei entzündlichen Erkrankungen des vorderen Augenabschnittes, über die Konzentration des Wirkstoffes in den verschiedenen Augenflüssigkeiten und Geweben sowie über die Verweildauer können keine Aussagen gemacht werden.
Präklinische DatenEs sind keine für die Anwendung relevanten präparatespezifischen präklinischen Daten vorhanden.
Sonstige HinweiseDas Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Besondere Lagerungshinweise
Im Kühlschrank (2–8 °C) aufbewahren.
Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.
Hinweise für die Handhabung
Nach Anbruch der Tube darf die Augensalbe nicht länger als einen Monat verwendet werden.
Um eine mögliche mikrobielle Kontamination zu vermeiden, darf die Tubenspitze nicht berührt werden.
Zulassungsnummer34601 (Swissmedic).
ZulassungsinhaberinStreuli Pharma AG, 8730 Uznach.
Stand der InformationDezember 2003.
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