Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenEine Depression geht einher mit einem erhöhten Risiko von Suizidgedanken, Selbstverletzungen und vollendetem Suizid. Auch unter antidepressiver Therapie kann es zu einer Verstärkung von Suizidgedanken und Suizidverhalten kommen. In Übersichten von kontrollierten Studien zeigt sich die höchste Gefährdung bei Beginn der Therapie und vorwiegend auch bei Kindern und Jugendlichen.
Patienten unter Behandlung mit Antidepressiva müssen deshalb engmaschig in Bezug auf Zeichen einer Depressionsverschlechterung, insbesondere von suizidalem Verhalten sowie von Unruhe oder psychomotorischer Agitiertheit überwacht werden; dies vor allem zu Beginn der Behandlung und bei Dosisänderungen. Auch nach der Beendigung der Behandlung müssen Patienten gut kontrolliert werden, da solche Symptome sowohl als Zeichen eines Entzugs wie auch eines beginnenden Rückfalls auftreten können.
Die Angehörigen der Patienten sollen auf dieses Risiko aufmerksam gemacht werden und Instruktionen erhalten, wie sie sich bei verdächtigen Symptomen verhalten sollen.
Eine antidepressive Therapie ist nicht geeignet, eine wegen Selbstgefährdung indizierte Hospitalisation zu vermeiden. Vor allem zu Beginn der Therapie soll das Medikament in der kleinsten angemessenen Packungsgrösse verschrieben werden, um da Risiko einer Selbstgefährdung zu vermindern.
Andere psychiatrische Diagnosen als eine Depression können ebenfalls mit einem erhöhten Risiko von Suizidverhalten einhergehen und es sind deshalb die gleichen Vorsichtsmassnahmen zu beachten wie bei der Behandlung einer Depression.
Bei Patienten mit Herzinsuffizienz und Herzrhythmusstörungen, vor allem Reizleitungsstörungen, sollte Limbitrol nur unter besonderer Überwachung angewandt werden.
Patienten mit Schilddrüsenüberfunktion und solche unter Thyreostatika-Behandlung sind zu überwachen.
Bei Prostatahypertrophie kann es zu einer Verstärkung der Miktionsbeschwerden, eventuell zu einer Harnretention kommen.
Bei Patienten mit Engwinkelglaukom kann durch Amitriptylin ein akuter Glaukomanfall ausgelöst werden. Solche Patienten bedürfen daher besonderer Überwachung.
Bei Patienten mit schwerer Depression ist die Möglichkeit eines krankheitsbedingten Suizidrisikos zu beachten. Diese Patienten bedürfen sorgfältiger Aufsicht und Schutzmassnahmen während der Behandlung bis zur Remission der depressiven Symptomatik.
Wie mit anderen Antidepressiva, ist auch unter Limbitrol bei der Behandlung von depressiven Verstimmungszuständen bei Patienten mit schizophrenen oder schizoaffektiven Psychosen eine Exazerbation der schizophrenen Symptomatik möglich. Eine bereits bestehende Langzeitbehandlung mit Neuroleptika sollte daher bei solchen Patienten beibehalten werden, unter Beachtung der additiven anticholinergen Wirkungen.
Patienten mit einer Vorgeschichte von epileptischen Anfällen sollten bei einer Behandlung mit Limbitrol besonders überwacht werden, da Amitriptylin wie andere trizyklische Antidepressiva auch die Krampfschwelle etwas erniedrigt.
Patienten mit eingeschränkter Nieren- und Leberfunktion sollten während einer Behandlung mit Limbitrol entsprechend überwacht werden.
Bei älteren und geschwächten Patienten sollte die Verabreichung nach Möglichkeit auf die kleinste wirksame Dosis beschränkt werden.
Bei einer Langzeittherapie mit Limbitrol sind regelmässige Kontrollen von Blutbild und Leberfunktionen empfehlenswert.
Abhängigkeit
Die Einnahme von Benzodiazepinen kann zu einer Abhängigkeit führen. Dieses Risiko ist erhöht bei längerer Einnahme, hoher Dosierung und bei prädisponierten Patienten. Die Entzugssymptomatik tritt vor allem nach abruptem Absetzen auf und beschränkt sich in leichteren Fällen auf Tremor, Ruhelosigkeit, Schlafstörungen, Angst, Kopfschmerzen und Konzentrationsschwäche. Es können aber auch Symptome wie Schwitzen, Muskel- und Bauchkrämpfe, Wahrnehmungsstörungen sowie in seltenen Fällen Delirien und zerebrale Krampfanfälle auftreten.
Das Einsetzen von Entzugserscheinungen schwankt je nach Wirkungsdauer der Substanz zwischen ein paar Stunden und einer Woche oder mehr nach Absetzen der Therapie.
Um das Risiko einer Abhängigkeit auf ein Minimum zu reduzieren, sollten Benzodiazepine nur nach sorgfältiger Prüfung der Indikation verschrieben und über möglichst kurze Dauer (als Hypnotikum z.B. in der Regel nicht länger als vier Wochen) eingenommen werden. Ob eine Weiterführung der Behandlung notwendig ist, muss periodisch überprüft werden. Eine längere Behandlung ist nur bei bestimmten (z.B. Panikzustände) Patienten indiziert und der Nutzen im Vergleich zu Risiken weniger klar.
Zur Vermeidung von Entzugserscheinungen empfiehlt sich in jedem Falle ein ausschleichendes Absetzen, indem die Dosis stufenweise reduziert wird. Bei Auftreten von Entzugserscheinungen ist eine engmaschige ärztliche Überwachung und Unterstützung des Patienten erforderlich.
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