AnwendungseinschränkungenKontraindikationen
Verdacht auf oder Bestehen von hormonabhängigen Tumorerkrankungen der Gebärmutter oder der Brustdrüsen (auch nach deren Behandlung), nicht abgeklärte abnormale Genitalblutungen, Endometriose, schwere Leberfunktionsstörungen, Dubin-Johnson- und Rotor-Syndrom; Gelbsucht oder anhaltender Juckreiz während einer früheren Schwangerschaft, idiopathische Gelbsucht in der Anamnese; akute Gallen- und Pankreaserkrankungen, schwer kontrollierbare Hypertonie, vorausgegangene oder bestehende thromboembolische Prozesse (zentraler oder peripherer Art); Sichelzellanämie; bestehende oder vermutete Schwangerschaft; Fettstoffwechselstörungen, Otosklerose mit Verschlechterungen in vorangegangenen Schwangerschaften, bekannte Überempfindlichkeit gegen einen der Wirk- oder Hilfsstoffe.
Vorsichtsmassnahmen
Vor der Einleitung einer Östrogenbehandlung und anschliessend in periodischen Abständen soll eine vollständige medizinische Anamnese und Familienanamnese aufgenommen werden. Die Therapie soll alle 6 Monate in bezug auf Indikationen, Kontraindikationen, Dosierung und Fortsetzung überprüft werden. Östrogene sollen grundsätzlich nicht länger als für ein Jahr verschrieben werden, ohne eine klinische Untersuchung zu wiederholen. In der klinischen Untersuchung soll dem Blutdruck, den Brüsten, dem Abdomen und den Beckenorganen besondere Beachtung geschenkt werden. Die Untersuchung soll einen Papanicolaou-Test (PapAbstrich) und relevante Laboruntersuchungen einschliessen.
Diabetikerinnen sollen regelmässig auf die Stoffwechsellage untersucht werden.
Krankheiten wie Otosklerose, Porphyrie oder Tetanie können ungünstig beeinflusst werden.
Da Östrogene in einem gewissen Grad Flüssigkeitsretention bewirken können, sollen die Zustände, die durch diesen Faktor beeinflusst werden, wie Asthma, Epilepsie, Migräne, Hypertonie, sowie Herzinsuffizienz oder Nierenfunktionsstörungen sorgfältig überwacht werden.
Steroid-Hormone (einschliesslich Östrogene) können bei Patientinnen mit Leberfunktionsstörungen ungenügend metabolisiert werden; deshalb sollen Östrogene bei diesen Patientinnen mit Vorsicht eingesetzt werden.
Da Östrogene den Kalzium- und Phosphor-Stoffwechsel beeinflussen, sollen sie mit Vorsicht bei Patientinnen mit Niereninsuffizienz und bei Patientinnen, die an einer Störung des Knochenmetabolismus mit Hyperkalzämie leiden, eingesetzt werden.
Das Risiko thromboembolischer Reaktionen (z.B. Myokardinfarkt, Apoplexie) ist bei Raucherinnen erhöht. Das Risiko nimmt mit zunehmender Hormondosis, zunehmendem Alter und steigendem Zigarettenkonsum zu, worauf die Patientinnen hingewiesen werden sollten.
Studien haben gezeigt, dass ein erhöhtes relatives Risiko von Endometriumhyperplasie und -karzinomen bei Frauen nach der Menopause besteht, wenn sie Östrogene als langdauernde Substitutionstherapie zur Linderung der menopausalen Symptome erhalten, wobei dieses Risiko von Dauer und Dosierung der Östrogentherapie abhängig war. Da es scheint, dass das Risiko eines Endometriumkarzinoms bei zyklischer Verabreichung eines niedrig dosierten Östrogens kleiner ist als bei Dauertherapie, wird allgemein die zyklische Verabreichung empfohlen. Zusätzlich wird darauf hingewiesen, dass eine Gestagentherapie während 7 oder mehr Tagen in einem Östrogen-Verabreichungszyklus die Häufigkeit einer Endometriumhyperplasie senkt. (Siehe «Dosierung/Anwendung».)
Bei auftretenden Vaginalblutungen ist unverzüglich der Arzt aufzusuchen, um eine diagnostische Klärung durchzuführen.
Die Behandlung mit Oestro-Feminal ist sofort abzusetzen:
bei Auftreten der ersten Symptome von Thrombophlebitis oder von thromoembolischen oder ischämischen Erkrankungen;
bei Auftreten eines cholestatischen Ikterus oder abnormaler Leberparameter;
bei plötzlichem stärkerem Blutdruckanstieg;
bei Auftreten von migräneartigen Kopfschmerzen oder plötzlichen Sehstörungen;
bei Hörsturz;
6 Wochen vor geplanten Operationen;
nach Unfällen oder sonstigen Erkrankungen;
für die Dauer der Bettlägerigkeit.
Schwangerschaft, Stillzeit.
Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschafts-Kategorie X.
Östrogene können eine schwere fötale Toxizität bewirken, wenn sie schwangeren Frauen verabreicht werden. Das Risiko ist viel höher als der mögliche therapeutische Nutzen. Dieses Medikament ist kontraindiziert für schwangere Frauen oder für Frauen, die schwanger werden könnten.
Östrogene gehen in geringen Mengen in die Muttermilch über.
Es bestehen keine Berichte über Nebenwirkungen durch konjugierte Östrogene bei Säuglingen. Es besteht die Möglichkeit, dass die Milchmenge herabgesetzt und der Stickstoff- und Proteingehalt reduziert werden könnte. Östrogene dürfen in der Stillzeit nicht angewendet werden.
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