Lactab®, Sachets, SuspensionMakrolid-Antibiotikum ZusammensetzungWirkstoff: Erythromycinum.
Erios-500 Lactab
1 Lactab enthält: Erythromycinum 500 mg (ut E. stearas), Color.: E 127, Excipiens pro compresso obducto.
Erios-500 Sachets
1 Sachet enthält: Erythromycinum 500 mg (ut E. ethylsuccinas), Ethylvanillinum, Vanillinum, Aromatica, Cyclamas, Saccharum 3,2 g, Excipiens ad granulatum pro charta.
Erios-1000 Sachets
1 Sachet enthält: Erythromycinum 1000 mg (ut E. ethylsuccinas), Ethylvanillinum, Vanillinum, Aromatica, Cyclamas, Saccharum 6,5 g, Excipiens ad granulatum pro charta.
Erios Suspension
5 ml trinkfertige Suspension (1 Messlöffel) enthalten: Erythromycinum 200 mg (ut E. ethylsuccinas), Ethylvanillinum, Vanillinum, Aromatica, Cyclamas, Saccharum 1,3 g, Excipiens ad granulatum corresp. suspensio reconstituta 5 ml.
Eigenschaften/WirkungenErythromycin, ein Makrolid-Antibiotikum, ist mit dem Isomer A der freien Base wirksam und bei einem pH unter 6,0 sehr instabil. Das Wirkungsmaximum wird bei einem pH-Wert von 8,5 erreicht und beruht auf einer Bakteriostase durch Bindung an die 50 S-Untereinheiten der 70 S-Ribosomen der Bakterien. Dadurch wird die Translokation der Peptidyl-t-RNS gehemmt und die Proteinsynthese blockiert.
In hohen Konzentrationen wirkt Erythromycin auch bakterizid.
Empfindlich gegen Erythromycin sind die meisten aeroben und anaeroben gram-positiven, einige gram-negative und einige andere Erreger (Mycoplasma, Ureaplasma, Chlamydia, Legionella).
Das antibakterielle in vitro-Spektrum umfasst:
Sensibel (MHK90 Â≤ 0,5 µg/ml)
Actinomyces israelii, Bacillus anthracis, Bordetella pertussis, Borrelia burgdorferi, Branhamella (Moraxella) catarrhalis, Chlamydia trachomatis, Chlamydia pneumoniae, Corynebacterium diphtheriae, Gardnerella vaginalis, Legionella-Spezies, Mycoplasma pneumoniae, Streptococcus pneumoniae (einzelne resistente Stämme sind bekannt), Streptokokken der Viridansgruppe, β-hämolysierende Streptokokken der Gruppen A, B, C, F und G.
Intermediär (MHK90 1-4 µg/ml)
Bacteroides melanogenicus, Neisseria gonorrhoeae, Helicobacter pylori, Campylobacter jejuni, Clostridium-Spezies, Haemophilus influenzae (teilweise resistent) und parainfluenzae, Propionibacterium acnes, Staphylococcus aureus (10-20% resistent), Ureaplasma urealyticum.
Resistent (MHK90 Â≥ 8 µg/ml)
Acinetobacter, Bacteroides fragilis, Brucella abortus, Enterobakterien (E. coli, Klebsiellen, Proteus, Salmonellen, Shigellen), Enterokokken, einige Stämme von Haemophilus influenzae, Neisseria meningitidis, Nokardien, Pseudomonas aeruginosa, einige Stämme von Staphylococcus aureus, Vibrionen, Yersinien.
Bei nicht eindeutig sensiblen oder teilweise resistenten Keimen ist die Durchführung eines Empfindlichkeitstests zu empfehlen. Die Empfindlichkeit auf Erythromycin kann anhand von standardisierten Verfahren, wie sie beispielsweise vom National Committee for Clinical Laboratory Standards (NCCLS) empfohlen werden, mit Disk- oder Verdünnungstests bestimmt werden.
Das NCCLS empfiehlt die folgenden Parameter als Empfindlichkeitskriterien:
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Disktest (15 µg), Verdünnungstest
Hemmhofdurchmesser MHK (µg/ml)
(mm)
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Sensibel >=23 <=0,5
Intermediär 14-22 1-4
Resistent <=13 >=8
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Für die Empfindlichkeitsprüfung von Haemophilus influenzae wird vom NCCLS das Haemophilus Test Medium (HTM) empfohlen.
Kreuzresistenz
Auf eine mögliche Kreuzresistenz mit anderen Makrolid- und Lincosamid-Antibiotika (Clindamycin, Lincomycin) ist zu achten (Makrolid-, Lincosamin- und Streptogramin- = MLS-Resistenz).
PharmakokinetikAbsorption
Erythromycinstearat dissoziiert zum Teil schon im Dünn-darm in die antimikrobiell freie Base und Stearat, während der Ester Erythromycinethylsuccinat in den Körperflüssigkeiten zur antimikrobiell aktiven Erythromycin-Base und Ethylsuccinat hydrolisiert wird.
Die Bioverfügbarkeit nach oraler Gabe beträgt 40%, wobei sie bei Erythromycinstearat einer hohen inter- und intraindividuellen Variabilität unterliegt.
Für Erios Sachets wurde nach einer oralen Einzeldosis von 1000 mg eine Cmax von 2,4 µg/ml und eine tmax von 30 Min. gemessen. Für Erios Suspension wurde nach einer Einzeldosis von 500 mg Erythromycin eine Cmax von 1,17 µg/ml und eine tmax von 45 Min. gemessen.
Für Erios Lactab wurde nach Einmalgabe von 500 mg eine Cmax von 1,2 µg/ml und eine tmax von 2 Std. gemessen.
Der Nahrungseinfluss auf Erios Lactab (Erythromycinstearat) wurde nicht untersucht. Die Nahrung kann Cmax und AUC vermindern.
Distribution
Erythromycin wird im Plasma zu etwa 60% an Proteine gebunden. Die Bindung erfolgt zu 20% an Albumin und zu 80% an saure α1-Glykoproteine und ist konzentrationsabhängig.
Erythromycin verteilt sich in fast alle Gewebe und Körperflüssigkeiten. Das Verteilungsvolumen steigt mit der Höhe der verabreichten Dosis sowie der Abnahme der Nierenfunktion.
Mit einem Verteilungsvolumen von 0,55-0,77 l/kg findet die Verteilung grössenmässig im gesamten Körperwasser statt.
Zu einer Kumulation von Erythromycin kommt es in Mittelohr-, Sinus maxillaris- und Bronchialsekret, Rachenmandeln, Lungengewebe und Prostata.
Im Speichel finden sich etwa 50%, in der Galle 20-30%, in der Pleura-, Peritoneal- und Synovialflüssigkeit 15-30% der Serumkonzentration.
Erythromycin geht in geringem Umfang in den Liquor cerebrospinalis über.
Bei Gesunden finden sich im Liquor cerebrospinalis 5%, bei Patienten mit entzündeten Meningen 10-20% der Plasmakonzentrationen.
Erythromycin passiert in geringem Umfang die Plazentaschranke.
Foetale Plasmaspiegel erreichen 5 bis maximal 25% der mütterlichen Plasmakonzentrationen.
In der Muttermilch wurden bis zu 50% der mütterlichen Plasmakonzentration erreicht.
Metabolismus
Erythromycin wird in der Leber metabolisiert. In den Lebermikrosomen wird die N-Methylgruppe oxidativ abgespalten.
Ein First-pass-Metabolismus ist von untergeordneter Bedeutung (10%).
Desmethyl-Erythromycin besitzt weniger als 20% der Wirkung der Muttersubstanz.
Elimination
Erythromycin wird hauptsächlich hepatobiliär eliminiert.
Ca. 5% werden unverändert renal ausgeschieden (Q0 = 0,95). Die Halbwertszeit der Elimination beträgt 1-2 h.
Kinetik in besonderen klinischen Situationen
Bei eingeschränkter Nierenfunktion kann die Plasmaeliminationshalbwertszeit, in Abhängigkeit von der Kreatininclearance, auf bis zu 8 Stunden (Anurie) verlängert sein.
Leberinsuffizienz: Da Erythromycin vorwiegend über die Leber eliminiert wird, sollte bei Patienten mit Leberinsuffizienz Erios nur mit Vorsicht verabreicht werden.
Leberzirrhose: Erythromycin wird im Plasma vorwiegend an das alpha-1-Glycoprotein gebunden. Da die Produktion von alpha-Glycoproteinen bei Zirrhotikern vermindert ist, treten bei diesen Patienten höhere Plasmaspiegel an freier Erythromycin-Base auf.
Dialyseverfahren und forcierte Diurese beeinflussen die Elimination von Erythromycin nicht wesentlich.
Indikationen/AnwendungsmöglichkeitenBelegte Indikationen
Infektionen mit Keimen, die auf Erythromycin empfindlich sind im Bereich
Hals, Nase, Ohren: Pharyngitis, Tonsillitis, Diphtherie, Scharlach;
der unteren Luftwege: Atypische Pneumonie inkl. Legionellen-Pneumonie, Bronchopneumonie, Lobärpneumonie, Pneumokokkenpneumonie, Keuchhusten;
der Haut: Acne vulgaris, Anthrax, bazilläre Angiomatose, Erysipel, Erythrasma, Phlegmone, Verletzung durch Menschenbiss;
des Urogenitalsystems: nicht-gonorrhoische Urethritis, Lymphogranuloma venereum, Schanker;
Auge: Einschlusskörperchenkonjunktivitis und Trachom;
Prophylaxe des rheumatischen Fiebers;
Campylobacter Enteritis.
Dosierung/AnwendungÜbliche Dosierung
Erwachsene und Jugendliche über 12 Jahre
Die Tagesdosis liegt bei 1-2 g und kann maximal auf 4 g gesteigert werden.
Die Einzeldosen von 250 mg-1000 mg sollten im Abstand von 6-12 Stunden eingenommen werden.
Kinder zwischen 1 Jahr und 12 Jahren
Die durchschnittliche empfohlene Tagesdosis beträgt 30-50 mg/kg Körpergewicht und kann maximal bis zu 100 mg/kg Körpergewicht erhöht werden. Die Einzeldosis von 100 mg-400 mg sollte im Abstand von 6 bis 8 h verabreicht werden.
Säuglinge
30-50 mg/kg KG pro Tag in 2-3 Dosen.
Suspension
¼ Messl. = 1,25 ml Suspension = 50 mg Erythromycin.
½ Messl. = 2,5 ml Suspension = 100 mg Erythromycin.
¾ Messl. = 3,75 ml Suspension = 150 mg Erythromycin.
1 Messl. = 5 ml Suspension = 200 mg Erythromycin.
Kleinkinder 6-10 kg Körpergewicht (bis 2 Jahre): 3× ½-1 Messlöffel.
Kinder 2-5 Jahre: 2-3× 2 Messlöffel.
Kinder 5-7 Jahre: 3× 2 Messlöffel.
Kinder 7-12 Jahre: 3-4× 2 Messlöffel.
Vor jeder Einnahme muss die Suspension durchgeschüttelt werden.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Leberinsuffizienz
Da Erythromycin überwiegend über die Leber eliminiert wird, sollte es deshalb Patienten mit Leberinsuffizienz nur unter Vorsicht verabreicht werden.
Niereninsuffizienz
Bei schwerer Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance-Werte unter 10 ml/Min.) und Anurie sollte die Dosierung um 25-50% reduziert werden.
Erythromycin wird weder durch Peritoneal- noch durch Hämodialyse entfernt.
Ältere Patienten
Wegen der Gefahr der Akkumulation ist bei längerer Behandlung die Dosierung ebenfalls zu reduzieren.
Therapiedauer
Im Verlauf einer Antibiotika-Behandlung auf mögliche Infektwechsel mit resistenten Keimen achten. Therapie in schwierigen Fällen möglichst durch Antibiogramm absichern.
Die Therapiedauer bei Infektionen der oberen und unteren Atemwege ist generell 6-10 Tage.
Bei β-hämolysierenden Streptokokkeninfektionen (Gruppe A) sollte die Therapiedauer nicht kürzer als 10 Tage sein, um Rezidiven bzw. Spätkomplikationen (rheumatisches Fieber, Glomerulonephritis) vorzubeugen.
Bei Mycoplasma-Pneumonien ist Erythromycin während 10-14 Tagen und bei venerischen Chlamydien-Infektionen während 14-21 Tagen zu verabreichen.
Korrekte Art der Einnahme
Alle Formen von Erios sollen nüchtern, mindestens 1 Stunde vor den Mahlzeiten eingenommen werden.
Zubereitung der Suspension
Die Suspension wird normalerweise vom Apotheker zubereitet. Falls die Suspension nicht zubereitet ist, muss dem Granulat Leitungswasser wie folgt zugegeben werden:
Die Flasche beklopfen, um das Granulat aufzuschütteln.
Mit Leitungswasser bis zur Ringmarkierung auffüllen.
Gut schütteln, kurze Zeit stehen lassen.
Bei Bedarf nochmals Leitungswasser bis zur Ringmarkierung nachfüllen.
Dies ergibt 120 ml gebrauchsfertige Suspension.
Die exakt benötigten Wassermengen können den Faltschachteln entnommen werden.
Flasche vor jedem Gebrauch gut schütteln.
Zubereitung des Sachets
Inhalt der Sachets in ein Glas mit Leitungswasser geben, gut umrühren und trinken.
AnwendungseinschränkungenKontraindikationen
Erios sollte bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Erythromycin oder einem der Inhaltsstoffe, sowie auch bei Leberinsuffizienz nicht angewendet werden.
Vorsichtsmassnahmen
Bei schwerer Niereninsuffizienz (Clearance <10 ml/Min.) und/oder Leberinsuffizienz ist eine Dosisreduktion und sorgfältige Überwachung nötig.
Bei Auftreten von oto- oder hepatotoxischen Zeichen (s. «Unerwünschte Wirkungen») sofortiges Absetzen.
Bei akuter, intermittierender Porphyrie intensive Überwachung. Falls Porphyrieanfälle ausgelöst werden, sofortiges Absetzen der Behandlung.
Vorsicht ist geboten bei Patienten, die gleichzeitig hepatotoxische Medikamente erhalten.
Erythromycin kann mit zahlreichen Medikamenten klinisch relevante Interaktionen eingehen («siehe Interaktionen»). Insbesondere ist die gleichzeitige Gabe von Ergotamin, Terfenadin, Astemizol, Cisaprid, Pimozid, Triazolam und Midazolam zu vermeiden.
Bei Verdacht auf Entwicklung einer intrahepatischen Cholestase oder bei ausgeprägtem Anstieg der Transaminasen ist Erios abzusetzen.
Es existieren ernstzunehmende Hinweise, dass Neugeborene unter oraler Erythromycin-Behandlung ein erhöhtes Risiko haben, eine hypertrophische Pylorusstenose zu entwickeln.
Beim Auftreten von ungewöhnlichem Erbrechen oder anderen Symptomen, die mit einer hypertrophischen Pylorusstenose vereinbar sind, sind entsprechende diagnostische (v.a. Ultraschall) und therapeutische Massnahmen einzuleiten.
Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschafts-Kategorie B.
Erythromycin überschreitet die Placentaschranke und erreicht im foetalen Serum 5-20% der mütterlichen Serumkonzentrationen.
Reproduktionsstudien bei Tieren haben keine Risiken für den Foeten gezeigt, aber man verfügt über keine kontrollierten Studien bei schwangeren Frauen.
Als lipidgängige Substanz gelangt Erythromycin auch in die Muttermilch (bis zu 50% der mütterlichen Plasmakonzentration). Deshalb ist der therapeutische Nutzen für die Mutter gegen das Risiko für den Säugling (Überempfindlichkeit, Mundsoor, Durchfall durch Zerstörung der Bifiduskeimflora) kritisch abzuwägen.
Unerwünschte WirkungenMagen-Darm-Störungen
Gelegentlich Krämpfe, Oberbauchbeschwerden, Übelkeit, Erbrechen, Meteorismus, Diarrhoe.
Vor allem bei jungen Patienten kommt gelegentlich eine vorübergehend erhöhte Darmmotilität vor, welche dosisabhängig ist.
Selten pseudomembranöse Kolitis.
Bei anhaltenden Durchfällen und Koliken ist die Behandlung abzubrechen und eine pseudomembranöse Kolitis auszuschliessen.
Leber, Pankreas
Gelegentlich cholestatische Hepatitis (vor allem mit Estolat-Ester, selten bei Kindern), erhöhte Transaminasen, Ikterus.
Selten Pankreatitis.
Überempfindlichkeitsreaktionen
Gelegentlich Hautrötungen, Urticaria, Ekzeme, Juckreiz mit Eosinophilie.
Selten Quincke-Ödem, Gelenkschwellungen, anaphylaktischer Schock, Stevens-Johnson-Syndrom, Erythema multiforme und toxisch-epidermale Nekrolyse (Lyell-Syndrom).
Gehör
Selten Hörverlust, Ohrensausen (meist reversibel), vor allem bei parenteraler Gabe bei Patienten mit eingeschränkter Nieren- und/oder Leberfunktion.
Herz-Kreislauf
Selten werden Fälle von Herzrhythmusstörungen wie ventrikuläre Tachykardie (torsades de pointes) mit QT-Verlängerung im EKG (vorwiegend bei parenteraler Gabe) sowie Hypotension beobachtet.
Besondere Vorsicht scheint deshalb bei Patienten mit vorbestehender Herzkrankheit, insbesondere mit vorbestehender QT-Verlängerung und bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen (gestörter Medikamentenmetabolismus) sowie bei gleichzeitiger Gabe von anderen Medikamenten mit arrhythmogenem Potential (z.B. Antiarrhythmika, Terfenadin, Astemizol) geboten.
Sonstige
Selten zentralnervöse Reaktionen (Psychosen, Alpträume), Agranulozytose, Myasthenie-artiges Syndrom, akute interstitielle Nephritis; in Einzelfällen Verschlechterung einer Myasthenia gravis.
Bei unverzüglichem Absetzen von Erythromycin sind die Symptome meist reversibel.
InteraktionenErythromycin ist ein Hemmer Cytochrom P 450 abhängiger Enzyme (besonders Cytochrom 450 3A) und beeinflusst dadurch den Metabolismus zahlreicher Medikamente.
Erythromycin beeinträchtigt den Metabolismus von Terfenadin, Astemizol und Cisaprid, was zu schweren kardiovaskulären Störungen (QT-Verlängerung, Arrhythmien) führen kann.
Ähnliche Effekte wurden bei Patienten beobachtet, welche gleichzeitig Pimozid und Clarithromycin, ein anderes Makrolid-Antibiotikum, einnahmen.
Bromocriptin-Konzentrationen sind nach Erythromycin-Anwendung erheblich erhöht.
Verstärkung der Wirkung ergotaminhaltiger Präparate (Ischämien).
Unter Erythromycin wird die Plasmakonzentration von oral verabreichtem Midazolam und Triazolam stark erhöht und deren Ausscheidung verzögert.
Die Wirkung von Midazolam und Triazolam wird dadurch verstärkt und verlängert. Obwohl diese Interaktionen bei i.v. Verabreichung von Midazolam weniger ausgeprägt sind, ist auch hier Vorsicht geboten.
Verstärkung der nephrotoxischen Wirkung von Ciclosporin bei gleichzeitiger Anwendung von Erythromycin.
Die Elimination von Erythromycin kann durch Medikamente, welche auch über das Cytochrom P 450 System metabolisiert werden, beeinträchtigt werden. So können erhöhte Erythromycinspiegel bei gleichzeitiger Gabe von Carbamazepin, Ciclosporin und Phenytoin auftreten.
Bei gleichzeitiger Gabe von Erythromycin und Theophyllin kann die Theophyllinkonzentration im Blut erhöht sein, so dass Nebenwirkungen durch Theophyllin auftreten können. Dasselbe gilt auch für die gleichzeitige Gabe von Erythromycin und Valproinsäure oder Carbamazepin.
Theophyllin erhöht die renale Elimination von Erythromycin, was zu erniedrigten Erythromycin-Serumkonzentrationen führt.
Unter Digoxin kann es zu einer Erhöhung der Digoxinplasmakonzentration kommen, die zu Übelkeit, Erbrechen und Arrhythmien führen kann.
Bei gleichzeitiger Gabe von Antikoagulantien kann die Prothrombinzeit verlängert sein (Überwachung der Prothrombinzeit bei Patienten unter Antikoagulantien ist notwendig).
Unter Erythromycin können die Plasmakonzentration und damit auch die Nebenwirkungen von Tacrolimus erhöht werden.
Die gleichzeitige Gabe von Erythromycin und Zopiclon führt zu einer beschleunigten Absorption von Zopiclon, was zu einer schnelleren hypnotischen Wirkung führen kann.
Die Elimination von Disopyramid, Methylprednisolon, Alfentanil, Felodipin und Chinidin kann durch Erythromycin verzögert werden, wodurch die Wirkung gesteigert werden kann.
Ein antagonistischer Effekt hinsichtlich der antimikrobiellen Wirkung in vitro wurde bei Kombination mit Lincomycin, Clindamycin oder Chloramphenicol beobachtet.
Erythromycin kann die antibakterielle Wirkung von Penicillinen hemmen.
Erythromycin kann bei gleichzeitiger Gabe mit Lovastatin die Rhabdomyolyse, die unter Lovastatin-Behandlung beobachtet wurde, verstärken.
Bei gleichzeitiger Gabe von Erythromycin und Simvastatin wurden erhöhte Serumspiegel von Simvastatin und Simvastatinsäure gefunden.
Bei gleichzeitiger Gabe von Erythromycin und bestimmten Protease-Inhibitoren (wie z.B. Ritonavir) wurde eine starke Hemmung des Abbaus von Erythromycin beobachtet.
Bei gleichzeitiger Gabe von Erythromycin und Omeprazol kann die Bioverfügbarkeit beider Arzneimittel deutlich erhöht sein.
Die gleichzeitige Anwendung von Erythromycin und Cimetidin führt zu einer Erhöhung der Erythromycin-Konzentration im Blut.
Erythromycin kann möglicherweise die Wirksamkeit oraler Kontrazeptiva herabsetzen.
ÜberdosierungOtotoxische (Taubheit) und hepatotoxische (Transaminasen- und Bilirubinerhöhung im Serum, Ikterus) Symptome. Gegebenenfalls Magenspülung. Hämodialyse oder Peritonealdialyse sind nicht wirksam. Die Symptome sind meist reversibel. Ein spezifisches Antidot ist nicht bekannt.
Sonstige HinweiseBeeinflussung von Labortests
Erythromycin führt bei 10% der Schwangeren zu abnorm veränderten Leberfunktionstests.
Erythromycin kann die Katecholaminbestimmung mittels Fluorimetrie im Urin verfälschen.
Erythromycin kann die Bestimmung von 17-Hydroxykortikosteroiden und Transaminasen mittels Colorimetrie beeinflussen.
Hinweis für Diabetiker
1 Erios Sachet 500 und 1000 enthalten 3,2 g bzw. 6,5 g Zucker, dies entspricht 0,32 BW (13 kcal) bzw. 0,65 BW (27 kcal).
5 ml Erios trinkfertige Suspension enthalten 1,3 g Zucker, dies entspricht 0,13 BW (5 kcal).
Aufgrund des Zuckergehaltes sind Erios Sachets und Suspension für Diabetiker weniger geeignet.
Falls Erios bei Diabetikern trotzdem eingesetzt wird, ist eine vielleicht erforderliche Anpassung des Diätplans zu berücksichtigen.
Haltbarkeit
Die Präparate sind trocken und bei Raumtemperatur (15-25° C) zu lagern.
Sie dürfen nur bis zu dem auf der Verpackung mit «EXP» angegebenen Verfalldatum verwendet werden.
Die trinkfertige Suspension bleibt in der Flasche bei 2-8° C gelagert (Kühlschrank) während 10 Tagen ohne Wirkungsverlust haltbar.
Vor Gebrauch jeweils gut schütteln.
IKS-Nummern35125, 35917, 48308.
Stand der InformationJuli 2000.
RL88
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