Dosierung/AnwendungTherapieeinleitung
Erwachsene
Behandlung akuter manischer Episoden:
Die Initialdosis beträgt üblicherweise 2× täglich 600 mg (1200 mg tgl.) mit einer langsamen Steigerung um je 200 bis 600 mg bis ein optimales Ansprechen erreicht wird. Die Serum-Lithiumkonzentration muss überwacht werden und sollte 1,2 mmol/l nicht übersteigen. Ist die Kontrolle erreicht, sollte die Dosierung auf die prophylaktische Dosis gesenkt werden.
Übliche Dosierung
Die übliche Dosis beträgt 600 bis 1200 mg täglich in einer oder zwei über den Tag verteilten Einnahmen. Ziel der Dosisanpassung ist das Erreichen einer Serum-Lithiumkonzentration von 0,6 bis 1,0 mmol/l, wobei 1,2 mmol/l nicht überschritten werden darf.
Die Tabletten dürfen weder zerkaut noch aufgelöst werden, sondern sind mit einem kühlen Getränk ganz zu schlucken. Sie weisen eine Bruchrille auf und können so genau geteilt werden, was eine exakte Dosierung erlaubt.
Vier bis fünf Tage nach Therapiebeginn (spätestens nach einer Woche) ist eine Blutprobe zur Bestimmung der Lithium-Serumkonzentration vorzunehmen. Ziel ist es, die Lithiumdosis festzulegen und den täglichen Serumspiegel permanent zwischen 0,5 bis 1,2 mmol/l zu halten. In der Praxis ist die Blutprobe 12 oder 24 Stunden nach der letzten Priadel retard -Dosis vorzunehmen.
Die optimalen Lithium-Serumspiegel liegen in folgenden Bereichen:
0,7-1,0 mmol/l 12 Stunden nach einer Tageseinzeldosis und
0,5-0,8 mmol/l 24 Stunden nach einer Tageseinzeldosis oder nach 12 Stunden, wenn die Tagesdosis auf 2 Einnahmen pro Tag verteilt ist.
Bis der Lithiumspiegel stabilisiert ist, sind wöchentliche Serumkontrollen vorzunehmen.
Ist die Tagesdosis einmal festgelegt, kann die Häufigkeit der Lithiumspiegelbestimmungen nach und nach auf alle 2 oder 3 Monate verlängert werden; ein Intervall von 3 Monate sollte jedoch normalerweise nicht überschritten werden. Zusätzliche Untersuchungen sind erforderlich bei einer Dosisänderung, beim Auftreten interkurrenter Krankheiten, bei Anzeichen eines Rückfalls mit manischen oder depressiven Phasen, nach signifikanten Änderungen des Natrium- oder Flüssigkeitskonsums oder wenn Anzeichen einer Lithiumtoxizität vorliegen.
Umstellung von einem anderen Lithium-Produkt auf Priadel retard
Beim Umstellen von einem anderen Lithium-Präparat auf Priadel retard muss zuerst die Lithium-Serumkonzentration bestimmt werden. Die Priadel retard -Initialdosis sollte so nahe wie möglich bei der Dosis des anderen Lithiumpräparats liegen. Da die Bioverfügbarkeit von einem Produkt zum anderen variiert (insbesondere bei Formen mit verzögerter Freisetzung oder Retard-Formen), sollte bei einem Produktewechsel wie bei der Einleitung einer neuen Behandlung vorgegangen werden.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Patienten unter 50 kg
Bei Patienten unter 50 kg ist die Behandlung mit einer geringeren Initialdosis zu beginnen.
Ältere Patienten
Ältere Patienten benötigen oft kleinere Dosen, um therapeutische Serumkonzentrationen zu erreichen. Bei dieser Patientengruppe können sich auch Nebenwirkungen bei Dosierungen äussern, die von den jüngeren Patienten toleriert werden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Behandlung akuter manischer Episoden:
Therapieeinleitung
Die empfohlene Initialdosis beträgt 200 mg bis 400 mg. Üblicherweise wird die Dosis alle 3 bis 5 Tage um 200 mg bis 400 mg gesteigert. Zum Erreichen eines therapeutisch wirksamen Serum-Lithiumspiegels von 0,8 bis 1,0 mmol/l können Gesamttagesdosen von 800 bis 1800 mg erforderlich sein.
Übliche Dosierung
Die erforderliche Tagesdosis zum Erreichen eines therapeutisch wirksamen Serum-Lithiumspiegels von 0,5 bis 0,8 mmol/l beträgt 600 bis 1200 mg.
Kinder und Jugendliche
Weil Daten zur Wirksamkeit und Sicherheit bei Kindern unter 12 Jahren fehlen, wird die Lithiumtherapie in dieser Altersgruppe nicht empfohlen.
Dieses Arzneimittel soll den Jugendlichen nur in den Krankenhäusern verabreicht werden, die über die dazu erforderte Erfahrung verfügen.
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