PharmakokinetikFlupentixol
Flupentixol besteht aus zwei geometrischen Isomeren, dem aktiven cis(Z)- und dem trans(E)-Flupentixol im Verhältnis 1:1. Die folgenden pharmakokinetischen Daten beziehen sich auf das cis(Z)-Isomer. Die Pharmakokinetik ist linear.
Absorption:
Maximale Serumkonzentrationen können 4-5 Stunden (Bereich 1-8 Stunden) nach oraler Verabreichung beobachtet werden. Die biologische Verfügbarkeit nach peroraler Verabreichung beträgt 40.4 (±17.4)% (Bereich 24-71%).
Steady-State Konzentrationen werden in 7-10 Tagen erreicht. Die tiefste Steady-State Konzentration, welche nach oraler Einnahme von 1× 5 mg Flupentixol pro Tag erreicht wird, beträgt 1.7 ng/ml (3.9 nmol/l).
Distribution:
Das theoretische Verteilungsvolumen liegt bei 14.1 l/kg (Bereich 12.5-17.2 l/kg). Die Bindung an Plasmaproteine ist etwa 99%. Hohe Konzentrationen der Wirksubstanz und deren Metaboliten finden sich in Leber, Lunge, Darm und Niere, niedrigere in Herz, Milz, Hirn und Blut. Geringe Mengen durchdringen die Plazentabarriere. Auch mit der Muttermilch werden geringe Mengen ausgeschieden.
Metabolismus:
Flupentixol wird extensiv in der Leber metabolisiert. Die Metabolisierung erfolgt durch Sulfoxydation, Dealkylierung der N-Seitenkette und Glukuronsäurekonjugation. Die Metaboliten sind pharmakologisch inaktiv. Im Hirn und anderen Geweben überwiegt das Flupentixol gegenüber seinen Metaboliten.
Elimination:
Flupentixol wird in Form von Metaboliten hauptsächlich über die Faeces und in geringerem Grad mit dem Harn ausgeschieden, bei einem Verhältnis von ca. 4:1. Die Eliminationshalbwertszeit (t½β) beträgt 34.7 (±9.5) Stunden (Bereich 15.4-50.2 Stunden). Die systemische Clearance ist 0.29 (±0.13) l/Min. (Bereich 0.15-0.51 l/Min.).
Kinetik spezieller Patientengruppen:
Die Pharmakokinetik von Flupentixol wurde bei älteren Patienten nicht untersucht. Bei Zuclopenthixol, einem verwandten Thioxanthen-Derivat, erwiesen sich die pharmakokinetischen Parameter als vom Alter des Patienten weitgehend unabhängig.
Der Einfluss von Leber- und Nierenfunktionsstörungen wurde nicht untersucht. Aufgrund der Ausscheidungscharakteristik ist anzunehmen, dass Nierenfunktionsstörungen keinen wesentlichen Einfluss auf die Elimination haben.
Hingegen ist bei schweren Leberfunktionsstörungen eine verlangsamte Elimination zu erwarten.
Melitracen
Absorption:
Maximale Serumkonzentrationen werden etwa 4 Stunden (Bereich 2-6 Stunden) nach oraler Verabreichung erreicht. Steady-State Konzentrationen werden innerhalb einer Woche erreicht. Die orale Bioverfügbarkeit ist nicht bekannt.
Distribution:
Die Bindung an Plasmaproteine beträgt bei Ratten etwa 89%. Hohe Konzentrationen der Wirksubstanz und deren Metaboliten finden sich bei Ratten in Leber, Darm, Lungen und Nieren, niedrige in Herz, Hirn und Milz und beträchtlich niedrigere im Blut.
Metabolismus:
Die Metabolisierung erfolgt durch N-Demethylierung zum pharmakologisch aktiven Litracen und durch Hydroxylierung in der Ringstruktur. Litracen wird im Organismus wie Melitracen verteilt. Der Abbau erfolgt ebenfalls durch Hydroxylierung.
Elimination:
Die Eliminationshalbwertzeit (t½β) beträgt etwa 19 (12-24) Stunden.
Bei Ratten wird Melitracen hauptsächlich mit den Faeces und in geringerem Grad mit dem Urin ausgeschieden (Verhältnis ca. 2.5:1).
Es ist nicht bekannt, ob Melitracen mit der Muttermilch ausgeschieden wird.
Kinetik spezieller Patientengruppen:
Die Pharmakokinetik von Melitracen wurde bei älteren Patienten sowie bei Leber- und Nierenfunktionsstörungen nicht untersucht.
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