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Fachinformation zu Neogynon® 21:Schering (Schweiz) AG
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Dragees

Orales Kontrazeptivum 

Zusammensetzung

Levonorgestrelum 0,25 mg, ethinylestradiolum 0,05 mg, excipiens pro compresso obducto.

Eigenschaften/Wirkungen

Die kontrazeptive Wirkung von Neogynon 21 beruht auf dem Zusammenspiel verschiedener Faktoren, als deren wichtigste die Ovulationshemmung und die Veränderung des Zervixsekrets anzusehen sind. Darüber hinaus bietet das Endometrium infolge der morphologischen und enzymatischen Veränderungen äusserst ungünstige Verhältnisse für die Nidation.

Pharmakokinetik

Levonorgestrel
Levonorgestrel wird nach oraler Gabe rasch und vollständig resorbiert. Maximale Plasmaspiegel werden nach etwa 1 Stunde erreicht.
Die Ausscheidung erfolgt mit einer Halbwertszeit von etwa 24 Stunden zu 50-60% mit dem Harn und zu 40-50% mit dem Stuhl.

Ethinylestradiol
Ethinylestradiol wird nach oraler Gabe rasch und vollständig resorbiert. Maximale Plasmaspiegel werden nach etwa 1 Stunde erreicht. Nach wiederholter oraler Aufnahme steigen die Serumspiegel von Ethinylestradiol um ca. 30-50%, bis sie in der zweiten Hälfte jedes Anwendungszyklus ihr Fliessgleichgewicht (steady state) erreichen.
Ethinylestradiol wird fast vollständig an Albumin gebunden (ca. 98%), nicht jedoch an SHBG. Die Ausscheidung erfolgt mit einer Halbwertszeit von etwa 25 Stunden zu 40% mit dem Harn und zu 60% mit dem Stuhl.
Durch die Muttermilch können vom Gestagen weniger als 0,1% der mütterlichen Dosis und vom Östrogen etwa 0,02% auf den Säugling übergehen.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Orale Kontrazeption.

Dosierung/Anwendung

Beginn der Anwendung: 1 Dragee täglich über 21 Tage, beginnend am 1. Tag des Zyklus (= 1. Tag der Blutung). Daran anschliessend 7 einnahmefreie Tage, in denen es zu einer Blutung kommt.
Weitere Anwendung: Beginn jeweils nach der 7tägigen Einnahmepause. Mit der Einnahme aus jeder neuen Packung wird somit immer am gleichen Wochentag begonnen.

Wechsel von einem anderen oralen Kontrazeptivum auf Neogynon 21
Das erste Dragee Neogynon 21 wird am ersten Tag der Blutung eingenommen, die nach Einnahme des letzten wirksamen Dragees des früheren oralen Kontrazeptivums der Patientin auftritt.

Unregelmässige Einnahme
Wenn die Einnahme eines Neogynon 21-Dragees zur gewohnten Zeit vergessen wurde, muss sie innerhalb von 12 Stunden nachgeholt werden. Bei einem Zeitabstand von mehr als 36 Stunden zum letzten Dragee ist der Konzeptionsschutz nicht mehr zuverlässig. Dennoch soll die Anwendung aus der angebrochenen Packung fortgesetzt werden, um eine vorzeitige Entzugsblutung zu vermeiden. Die vergessenen Dragees sind dabei auszulassen und auch anschliessend nicht mehr einzunehmen. Zusätzlich empfehlen sich während dieser Zeit nichthormonale Methoden der Kontrazeption (mit Ausnahme der Kalendermethode nach Knaus-Ogino und der Temperaturmethode).

Anwendung nach Entbindung oder Abort
Im Anschluss an eine Entbindung oder Fehlgeburt sollte Neogynon 21 frühestens nach dem ersten normalen biphasischen Zyklus angewendet werden. Erfordern medizinische Gründe einen sofortigen sicheren Konzeptionsschutz, ist mit der Einnahme von Neogynon 21 ausnahmsweise bis zum 12. (jedoch nicht vor dem 7.) Tag post partum bzw. bis zum 5. Tag post abortum zu beginnen.
Bei Gabe oraler Kontrazeptiva in der unmittelbaren Post-partum- oder Post-abortum-Phase muss das erhöhte Risiko thromboembolischer Erkrankungen berücksichtigt werden.

Ausbleiben der Entzugsblutung
Kommt es ausnahmsweise nicht zu einer Entzugsblutung, muss vor Fortsetzung der Einnahme eine Schwangerschaft ausgeschlossen werden.

Verhalten bei Zwischenblutungen
Bei Zwischenblutungen ist die Einnahme von Neogynon 21 unbedingt fortzusetzen.
Schmierblutungen sistieren meist von allein. Ist dies nicht der Fall, können sie - ebenso wie die Zwischenblutungen in Menstruationsstärke - durch die zusätzliche Gabe von täglich 0,02-0,04 mg Ethinylestradiol über 4-5 Tage beseitigt werden. Diese Medikation ist jedoch nicht über das letzte Dragee einer Packung Neogynon 21 hinaus durchzuführen.
Sollten Durchbruchblutungen nicht zum Stehen kommen oder sich wiederholen, ist zum Ausschluss eines organischen Leidens eine eingehende Untersuchung mit Abrasio indiziert.
Das gleiche gilt bei Schmierblutungen, die mehrere Zyklen nacheinander in unregelmässigen Abständen oder erstmalig nach längerer Anwendung von Neogynon 21 auftreten.

Verhalten bei Erbrechen, Darmaffektionen, und ähnlichen, die Sicherheit herabsetzenden Faktoren
Falls Erbrechen oder Durchfall innerhalb von 3-4 Stunden nach der Einnahme eines Dragees auftreten, kann die Wirksamkeit oraler Kontrazeptiva reduziert sein. Daher ist für den Rest des Zyklus eine zusätzliche, nichthormonale Methode der Empfängnisverhütung (mit Ausnahme der Temperatur- und der Kalendermethode) erforderlich. Dennoch sollte die Dragee-Einnahme aus der angebrochenen Packung fortgesetzt werden, um eine vorzeitige Entzugsblutung zu vermeiden. Andere Methoden der Empfängnisverhütung sollten erwogen werden, wenn die gastrointestinale Störung voraussichtlich länger andauert.

Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen
Vermutete oder bestehende Schwangerschaft.
Überempfindlichkeit gegenüber einem Inhaltsstoff von Neogynon 21.
Bedingungen, die mit ungünstigen Zirkulationsverhältnissen assoziiert sind: bestehende oder vorausgegangene arterielle oder venöse Thrombosen (z.B. tiefe Venenthrombose, Lungenembolie, Myokardinfarkt, cerebrovaskulärer Insult) sowie Vorstadien einer Thrombose (z.B. vorübergehende ischämische Episoden, Angina pectoris); Diabetes mellitus mit Gefässveränderungen; schwere Fettstoffwechselstörungen, besonders wenn noch andere Risikofaktoren für kardiovaskuläre Störungen vorliegen.
Das Vorliegen eines schwerwiegenden Risikofaktors oder das Aufeinandertreffen mehrerer Risikofaktoren für venöse oder arterielle Thrombosen kann ebenfalls als Kontraindikation gewertet werden (siehe «Vorsichtsmassnahmen»).
Schwere Leberfunktionsstörungen, akute und progrediente Lebererkrankungen, Gelbsucht oder anhaltender Juckreiz während einer früheren Schwangerschaft, Dubin-Johnson-Syndrom, Rotor-Syndrom, vorausgegangene oder bestehende Lebertumore, Cholestase (intrahepatische auch in der Anamnese), bestehendes bzw. behandeltes Mamma- oder Endometriumkarzinom oder andere maligne sexualhormonabhängige Tumoren, Herpes gestationis in der Anamnese, Otosklerose mit Verschlechterung in vorausgegangenen Schwangerschaften, ungeklärte uterine Blutungen.

Vorsichtsmassnahmen
Das Risiko vaskulärer Komplikationen nimmt mit höheren Östrogendosen zu. Präparate wie Neogynon 21 mit einem höheren Ethinylestradiol-Gehalt (50 µg) können häufiger mit vaskulären Risiken einhergehen als niedrigdosierte kombinierte orale Kontrazeptiva.
Vor Beginn der Einnahme eines oralen Kontrazeptivums wie Neogynon 21 soll eine sorgfältige Eigen- und Familienanamnese erhoben sowie eine gründliche allgemeine und gynäkologische Untersuchung durchgeführt werden, um behandlungsbedürftige Krankheiten sowie Risikozustände feststellen und eine Schwangerschaft ausschliessen zu können.
Diese Untersuchungen schliessen allgemein Blutdruck, Mammae, Abdomen und Beckenorgane, inkl. Zervikalzytologie und relevante Laboruntersuchungen mit ein.
Der Nutzen einer Anwendung eines oralen Kontrazeptivums sollte gegen die nachfolgend aufgeführten Risiken - unter Berücksichtigung des Schweregrades jedes einzelnen oder dem Aufeinandertreffen mehrerer Faktoren - abgewogen und mit jeder Patientin besprochen werden, bevor man sich zur Anwendung eines oralen Kontrazeptivums entschliesst (vgl. auch «Kontraindikationen»).
Beim Abwägen von Nutzen und Risiken bezüglich vaskulärer Komplikationen gilt es zu beachten, dass durch angemessene Behandlung bestehender Krankheiten das damit verbundene Thromboserisiko verringert werden kann und dass eine Schwangerschaft im Vergleich zur Einnahme eines oralen Kontrazeptivums ein höheres Risiko birgt.
Während der Anwendung empfehlen sich Kontrollen in etwa halbjährlichen bis jährlichen Abständen, wobei die Kontraindikationen (z.B. eine vorübergehende ischämische Episode) oder Risikofaktoren (z.B. Familienanamnese venöser oder arterieller Thrombosen) erneut überprüft werden sollten, da diese während der Einnahme eines oralen Kontrazeptivums zum ersten Mal auftreten können.
Gründe für das sofortige Absetzen:
erstmaliges Auftreten oder Exacerbation migräneartiger oder häufigeres Auftreten ungewohnt starker Kopfschmerzen;
plötzliche Seh-, Hör-, Sprech- oder sonstige Wahrnehmungsstörungen;
erste Anzeichen von thromboembolischen Erscheinungen (vgl. «Vaskuläre Risikofaktoren und Komplikationen»);
mindestens 4 Wochen vor geplanten Operationen und während einer Immobilisation (z.B. nach Unfall oder Operation);
signifikanter Blutdruckanstieg (bei wiederholter Messung);
Auftreten von Ikterus, Hepatitis, generalisiertem Pruritus;
starke Oberbauchschmerzen oder Lebervergrösserung;
Zunahme epileptischer Anfälle;
Schwangerschaft oder Verdacht auf Schwangerschaft.
Die Einnahme von Neogynon 21 sollte unterbrochen werden, wenn die Ergebnisse von Leberfunktionstests abnormal werden.
In seltenen Fällen sind nach Anwendung hormonaler Wirkstoffe, wie sie Neogynon 21 enthält, gutartige, noch seltener bösartige Veränderungen an der Leber beobachtet worden, zu deren möglichen Komplikationen lebensgefährliche intraabdominale Blutungen gehören. Wenn starke Oberbauchbeschwerden, eine Lebervergrösserung oder Anzeichen einer intraabdominalen Blutung auftreten, sollte ein Lebertumor in die differentialdiagnostischen Überlegungen einbezogen und eine geeignete Therapie eingeleitet werden.

Vaskuläre Risikofaktoren und Komplikationen
Bei Frauen, die hormonale Kontrazeptiva - einschliesslich Neogynon 21 - anwenden, besteht ein erhöhtes Risiko für zum Teil schwerwiegende venöse und arterielle thromboembolische Erkrankungen, wie tiefe Venenthrombose, Lungenembolie, Herzinfarkt, Gehirnschlag.
Epidemiologische Studien haben aufgezeigt, dass venöse thromboembolische Komplikationen wie tiefe Beinvenenthrombose und/oder Lungenembolie unter der Einnahme von allen oralen Kontrazeptiva auftreten können. Die ungefähre Inzidenz venöser thromboembolischer Komplikationen unter der Einnahme von niedrigdosierten OC's (<50 µg EE) beträgt bis zu 4 Fälle pro 10 000 Frauenjahre verglichen mit etwa 2 Fällen pro 10 000 Frauenjahre bei Nichtanwenderinnen. Jedoch ist die Inzidenz venöser thromboembolischer Komplikationen während der Einnahme eines oralen Kontrazeptivums wesentlich geringer als bei einer Schwangerschaft (6 Fälle pro 10 000 Frauenjahre).
Einzelfälle von Thrombosen in weiteren Blutgefässen wie z.B. hepatischen, mesenterialen, renalen oder retinalen Venen oder Arterien sowie Sinusvenenthrombosen wurden beobachtet. Es wurde ebenfalls über Einzelfälle von Subarachnoidalblutungen berichtet. Ein Zusammenhang mit der Einnahme oraler Kontrazeptiva ist jedoch nicht erwiesen.
Risikofaktoren und Kontraindikationen bezüglich venöser und arterieller Thromboembolien sind sorgfältig zu beachten.
Das Risiko venöser und arterieller Thromboembolien nimmt zu mit:
steigendem Alter;
Rauchen (das Risiko erhöht sich zusätzlich mit zunehmendem Alter und starkem Rauchen; es betrifft primär arterielle Komplikationen). Deshalb soll Frauen, die orale Kontrazeptiva einnehmen, eindringlich geraten werden, nicht zu rauchen, besonders wenn sie älter als 35 Jahre alt sind oder wenn andere arterielle Risikofaktoren bestehen;
positiver Familienanamnese (d.h. venöse oder arterielle Thromboembolien bei einem Geschwister- oder Elternteil in jungen Lebensjahren). Bei Verdacht auf eine hereditäre Prädisposition soll vor Beginn der Einnahme eines oralen Kontrazeptivums der Ratschlag eines Spezialisten eingeholt werden;
Übergewicht (definiert als «Body-Mass-Index» (BMI) >30, ausgedrückt als Gewicht in kg dividiert durch das Quadrat der Körperlänge in m (kg/m²);
Störungen des Fettstoffwechsels (Dyslipidämie);
arterieller Hypertonie (insbesondere bei schwer einstellbarer Hypertonie);
Herzklappenerkrankungen;
Vorhofflimmern;
verlängerter Immobilisierung, schweren Operationen, jeder Operation an den Beinen oder schweren Unfällen. In diesen Situationen soll das orale Kontrazeptivum abgesetzt werden (im Falle einer geplanten Operation mindestens 4 Wochen im voraus). Die Wiedereinnahme sollte nicht früher als 2 Wochen nach vollständiger Remobilisation erfolgen.
Möglicherweise ebenfalls bei:
spontaner oberflächlicher Thrombophlebitis und Varikose. Ob diese jedoch in der Ätiologie tiefer Beinvenenthrombosen eine Rolle spielen, ist unklar.
Bedingungen, die mit ungünstigen Zirkulationsverhältnissen assoziiert werden, sind:
Diabetes mellitus;
Systemischer Lupus erythematodes;
Hämolytisch-urämisches Syndrom;
chronisch entzündliche Darmerkrankungen (Enteritis regionalis Crohn oder Colitis ulcerosa);
Migräne (ein Anstieg der Häufigkeit oder des Schweregrades unter der Einnahme oraler Kontrazeptiva kann als Frühsymptom einer cerebrovaskulären Komplikation gewertet werden).
Bei bestehenden Risikofaktoren ist allenfalls eine gerinnungsphysiologische Gesamtabklärung angezeigt. Das hämostatische Screeningprogramm kann die Untersuchung von Fibrinogen, Antithrombin III, Protein C und Protein S sowie Tests zur APC-Resistenz (Faktor V-Leiden-Mutation) und zu Antiphospholipid-Antikörpern (einschliesslich Lupus-Antikoagulans und Antikardiolipin- Antikörper) beinhalten.
Die Symptome venöser und/oder arterieller Kreislaufkomplikationen können sein:
einseitige Beinschmerzen und/oder Schwellung in einem Bein;
plötzliche Atembeschwerden oder plötzliches Auftreten von Husten;
plötzlicher starker Schmerz im Brustkorb mit oder auch ohne Ausstrahlung in den linken Arm;
jeder ungewöhnlich schwere, länger anhaltende Kopfschmerz;
plötzlicher teilweiser oder vollständiger Visusverlust oder Doppelsichtigkeit, undeutliche Aussprache oder Aphasie;
Schwindel;
Kollaps mit oder auch ohne Krampfanfälle;
Schwächegefühl oder sehr ausgeprägte Sensibilitätsstörungen, welche plötzlich eine Körperhälfte oder einen Körperteil erfassen;
Koordinationsstörungen;
«akutes» Abdomen.
Der Arzt soll die Patientinnen auf die ersten Anzeichen dieser Erkrankungen aufmerksam machen.
Bei Auftreten entsprechender Symptome oder Verdacht auf eine dieser Erkrankungen muss das Präparat sofort abgesetzt werden. Alternative Verhütungsmethoden sollten gegebenenfalls mit der Patientin besprochen werden.
Hormonale Kontrazeptiva können:
Triglycerid-, Cholesterin- und Lipoprotein-Serumspiegel verändern;
die Glucosetoleranz vermindern;
einen nach Absetzen reversiblen Blutdruckanstieg bewirken.
Bei Auftreten von persistierenden oder wiederholt auftretenden abnormen Vaginalblutungen, sollten zum Ausschluss von Malignität geeignete Massnahmen getroffen werden.
Nach dem Abklingen einer Virushepatitis sollten etwa sechs Monate vergehen, bevor man orale Kontrazeptiva anwendet.
Generell können alle Krankheiten, die sich in der Schwangerschaft verschlimmern können, auch durch Östrogene bzw. Gestagen-Östrogen-Kombinationen ungünstig beeinflusst werden. Daher sollte Neogynon 21 nur unter besonderer Kontrolle verordnet werden, wenn folgende Zustände bestehen: Diabetes mellitus, Migräne, Herzinsuffizienz, Niereninsuffizienz, Ödeme, Hypertonie, vorausgegangene Venenentzündungen, Krampfadern, Mastopathie bei atypischer Hyperproliferation, gutartige Brustknötchen in der Patientenanamnese, Mammakarzinom in der Familienanamnese, Uterusmyome, Porphyrie, multiple Sklerose, Epilepsie, Otosklerose, Endometriose, Asthma, Gallenblasenerkrankungen, peripherer Durchblutungsstörungen (z.B. Morbus Raynaud).
Bei Langzeiteinnahme von Ovulationshemmern können bei dafür besonders empfindlichen Frauen, Pigmentierungen im Gesicht auftreten (Chloasma), die durch intensive Sonnenbestrahlung noch begünstigt werden. Frauen, die hierzu neigen, sollen sich deshalb nicht zu starker Sonnenbestrahlung aussetzen.

Schwangerschaft, Stillzeit
Schwangerschaftskategorie X.
Es gibt Hinweise auf fötale Risiken, basierend auf Erfahrungen bei Menschen oder Tieren. Dieses Medikament ist kontraindiziert für schwangere Frauen.
Anwendung während der Laktation: Qualität und Quantität der Muttermilch können beeinträchtigt werden. Ausserdem werden geringe Wirkstoffmengen mit der Milch ausgeschieden. Aus diesen Gründen soll Neogynon 21 während der Stillzeit nicht verwendet werden.

Unerwünschte Wirkungen

Haut
Chloasma (vgl. unter «Vorsichtsmassnahmen»);
Urticaria, Erythema nodosum oder Erythema multiforme, Pruritus;
vereinzelt wird das Auftreten/Verschlechterung, in anderen Fällen eine Besserung von Akne beobachtet.

Nervensystem und Psyche
Schwindel, Kopfschmerzen, erstmalig migräneartig oder häufiger ungewohnt stark;
depressive Verstimmungen;
sensorische Ausfälle.

Augen
Beschwerden beim Tragen von Kontaktlinsen;
akute Sehstörungen.

Ohren
Hörstörungen.

Gastrointestinaltrakt
Gastrointestinale Beschwerden, Erbrechen, Übelkeit.

Leber, Galle
Lebertumore (sehr selten, vgl. unter «Vorsichtsmassnahmen»);
cholestatischer Ikterus sowie Verstärkung einer Porphyrie;
anikterische Hepatitis und generalisierter Pruritus.

Stoffwechsel, Endokrinium
Gewichtszunahme, Natrium- und Wasserretention;
Brustspannungen (gelegentlich);
Brustdrüsensekretion und -vergrösserungen (Einzelfälle);
Verminderung der Glukosetoleranz.

Endokrinium
Veränderungen der Libido;
Hirsutismus (vereinzelt).

Kreislauf und Gefässe
Stärkerer Blutdruckanstieg;
Venenthrombose, Lungenembolie, cerebrovaskulärer Insult, Herzinfarkt (arterielle und venöse thromboembolische Erkrankungen, vgl. «Vorsichtsmassnahmen»).

Urogenitaltrakt
Zwischenblutungen, Ausbleiben der Zyklusblutung (gelegentlich);
vermehrte Vaginalinfektionen (Candida albicans) (vereinzelt).

Sonstiges
Ödeme, Beinkrämpfe.

Interaktionen

Die regelmässige Einnahme anderer Medikamente (z.B. Barbiturate, Phenylbutazon, Phenytoin, Barbexaclon, Carbamazepin, Primidon, Rifampicin, Griseofulvin, Antibiotika, z.B. Ampicillin) kann die Wirkung von Neogynon 21 beeinträchtigen.
Der Bedarf an oralen Antidiabetika oder Insulin kann sich durch Beeinflussung der KH-Toleranz ändern.
Die Wirkung von gewissen Betablockern (Metoprolol), Imipramin, einigen Benzodiazepinen, Paracetamol kann verstärkt und verlängert werden.

Überdosierung

Mitteilungen über Vergiftungsfälle beim Menschen liegen nicht vor. Besondere Therapiemassnahmen können deshalb nicht empfohlen werden.

Sonstige Hinweise

Beeinflussung diagnostischer Methoden:
Die Blutsenkungsgeschwindigkeit kann sich erhöhen, ohne dass eine Krankheit vorliegt. Auch ein Ansteigen der Serumkupfer- und -eisenwerte sowie der alkalischen Leukozytenphosphatase wurde beschrieben.

Haltbarkeit
Das Medikament darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.

IKS-Nummern

35992.

Stand der Information

Juni 1998.
RL88

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