Unerwünschte WirkungenEthambutol kann Sehstörungen hervorrufen, die auf eine Optikusneuritis zurückzuführen sind und in Abhängigkeit zur Dosis und zur Therapie stehen. Die Sehstörungen äussern sich in Abnahme der Sehkraft, Gesichtsfeldeinschränkungen und Ausfall des Farbsinnes im Rot-Grün-Bereich. Diese Effekte sind in den meisten Fällen reversibel, wenn Myambutol sofort abgesetzt wird. In den wenigen Fällen, wo die Entdeckung einer Sehstörung sich um ein Jahr oder länger verzögerte, wurde von irreversiblen Schädigungen berichtet. Die Patienten sind vor Beginn der Behandlung auf die Möglichkeit des Auftretens von Sehstörungen hinzuweisen und aufzufordern, diese sofort dem behandelnden Arzt zu melden. Deshalb ist vor Beginn der Therapie eine augenärztliche Untersuchung mit Festlegung des Befundes durchzuführen. Während der Therapie sind durch den behandelnden Arzt Augenkontrollen (Farbsehen, Gesichtsfeld, Sehschärfe) in 4wöchentlichen Abständen vorzunehmen. Bei Auftreten medikamentös bedingter Sehstörungen ist das Präparat sofort abzusetzen, um eine Optikusatrophie zu vermeiden. Es wird empfohlen, einen Augenarzt hinzuzuziehen. Nach Absetzen bilden sich derartige Sehstörungen meist im Laufe von Wochen und Monaten zurück.
Andere Nebenwirkungen sind: anaphylaktoide Reaktionen, Dermatitis, Pruritus, Gelenkschmerzen, Anorexie, Übelkeit, Erbrechen, Magen-Darm-Störungen, Bauchschmerzen, Arzneimittelfieber, Unwohlsein, Kopfschmerzen, Schwindel, Verwirrtheit, Orientierungsstörungen und mögliche Halluzinationen. In seltenen Fällen trat aufgrund peripherer Neuritis ein «Kribbeln» und Taubheit in den Extremitäten auf.
Ein Anstieg des Serum-Harnsäurespiegels und akute Gicht wurden beobachtet.
Ethambutol induzierte Lungeninfiltrate und Eosinophilie wurden ebenfalls beobachtet.
Abnorme Leberfunktionstests sind nicht ungewöhnlich.
Folgende Nebenerscheinungen wurden unter INH beobachtet: Störungen im Bereich des zentralen und peripheren Nervensystems (Schwindel, Kopfschmerzen, Benommenheit, Schlafstörungen, Konvulsionen, Euphorien und andere psychische Störungen; Paraesthesien und periphere Polyneuritis).
Darüber hinaus wurden Magen-Darm-Unverträglichkeiten, Leberfunktionsstörungen, allergische Reaktionen (Exanthem, Fieber, Gelenkschmerzen) und Störungen des hämatopoetischen Systems (Leukopenien, selten Agranulozytosen und Thrombopenien) beschrieben.
In seltenen Fällen kann INH schwere, lebensbedrohliche Leberzellschädigungen verursachen, die zum Teil erst nach mehreren Monaten Therapie auftreten können.
Weitere Nebenwirkungen sind: Akne und pellagra-ähnliche Erscheinungen, vermehrte Blutungsbereitschaft, Mikrohämaturien, endokrine Störungen und Alkoholintoleranz. INH kann ein Lupus erythematodes-ähnliches Syndrom induzieren.
Bei Diabetikern kann es zu einer Verminderung der Glukosetoleranz kommen. Insulin resp. orale Antidiabetika sind in der Dosis entsprechend anzupassen.
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