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Fachinformation zu Dapotum® D:Bristol-Myers Squibb SA
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Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Spätdyskinesien, ein Syndrom mit möglicherweise irreversiblen, unwillkürlichen dyskinetischen Bewegungen, können bei Patienten auftreten, die mit neuroleptischen (antipsychotischen) Arzneimitteln, inklusive Fluphenazin, behandelt werden. Es handelt sich vor allem um Hyperkinesien im Bereich des Mundes und des Gesichts, die jedoch auch den Rumpf und die Extremitäten befallen können. Das Risiko einer Spätdyskinesie scheint bei weiblichen Alterspatienten, die mit hohen Dosen behandelt werden, erhöht. Trotzdem ist eine Voraussage, welcher Patient ein solches Syndrom entwickeln wird, nicht möglich.
Es wird angenommen, dass sowohl das Risiko, solche Symptome zu entwickeln als auch die Wahrscheinlichkeit, dass sie irreversibel sind, in Abhängigkeit von der Behandlungsdauer und der totalen kumulativen Dosis von Neuroleptika ansteigen. Das Syndrom kann allerdings in selteneren Fällen auch nach relativ kurzen Behandlungsperioden mit geringen Dosen auftreten.
Grundsätzlich können Spätdyskinesien unter der Neuroleptika-Therapie maskiert werden und dann erst nach Beendigung der Behandlung in Erscheinung treten. Eine gesicherte Therapie dieser Symptome ist derzeit nicht bekannt. Auf erste dyskinetische Anzeichen ist zu achten. Die Notwendigkeit einer neuroleptischen Behandlung sollte deshalb regelmässig überprüft werden und falls möglich sollte das Neuroleptikum abgesetzt bzw. die Dosierung so niedrig wie möglich gehalten werden.

Malignes neuroleptisches Syndrom (Hyperthermie mit extrapyramidalen und autonomen Störungen; Neuroleptika-induzierte Hyperpyrexie, MNS)
Über einen potentiell lebensbedrohlichen Symptomkomplex, genannt malignes neuroleptisches Syndrom (MNS), wurde im Zusammenhang mit antipsychotischen Arzneimitteln berichtet. Die klinischen Zeichen des MNS sind Hyperthermie, schwere extrapyramidal-motorische Störungen (Rigor), veränderte Bewusstseinslage (Stupor) und vegetative Dysfunktion (unregelmässiger Puls oder Blutdruck, Tachykardie, Schwitzen und Herzrhythmusstörungen), Leukozytose, erhöhte CPK, Leberfunktionsstörungen, akutes Nierenversagen.
Die Behandlung eines MNS umfasst 1) sofortiges Absetzen der antipsychotischen Therapie und evtl. der anderen Arzneimittel, 2) intensive symptomatische Massnahmen mit sorgfältiger Überwachung und 3) Behandlung aller schwerwiegenden medizinischen Probleme.
Eine evtl. erneute notwendige antipsychotische Behandlung sollte mit Vorsicht erfolgen, und der Patient sollte sorgfältig überwacht werden, da über ein Wiederauftreten von MNS berichtet wurde.

QT-Intervall-Verlängerung
Da Phenothiazine das QT-Intervall verlängern können, ist Vorsicht geboten bei der Behandlung von Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen oder mit angeborener bzw. erworbener QT-Intervall-Verlängerung. Eine Co-Medikation mit anderen Arzneimitteln, welche bekanntermassen das QT-Intervall verlängern (z.B. Antiarrhythmika der Klasse IA oder III, Makrolid- und Chinolonantibiotika, Antihistaminika, einige Neuroleptika, Lithium) oder zu einer Hypokaliämie führen (bestimmte Diuretika, Amphotericin B), soll vermieden werden (siehe «Interaktionen» und «Unerwünschte Wirkungen»).

Zerebrovaskuläre Ereignisse
In randomisierten, placebokontrollierten, klinischen Studien bei Patienten mit Demenz wurde unter der Behandlung mit einigen atypischen Antipsychotika ein ungefähr 3-fach erhöhtes Risiko für zerebrovaskuläre unerwünschte Wirkungen beobachtet. Der Mechanismus für das erhöhte Risiko ist unbekannt. Ein erhöhtes Risiko kann auch mit anderen Antipsychotika oder bei anderen Patientengruppen nicht ausgeschlossen werden.
Fluphenazin soll bei Patienten mit Schlaganfall-Risiko mit Vorsicht angewendet werden.
Wegen der möglichen Kreuzsensibilität, muss Fluphenazin bei Patienten, die einen cholestatischen Ikterus, Dermatosen oder andere allergische Reaktionen auf Phenothiazinderivate entwickelt haben, mit Vorsicht angewandt werden.
Die Möglichkeit einer Leber- oder Nierenschädigung, einer Retinopathia pigmentosa sowie Ablagerungen in der Linse und Kornea im Laufe einer Langzeittherapie sollten in Betracht gezogen werden. Die Entwicklung einer klinisch stumm verlaufenden Pneumonie ist wie mit anderen Phenothiazinderivaten in der Langzeitbehandlung möglich.
Die Wirkung von Anticholinergika kann durch die anticholinergen Effekte von Fluphenazin verstärkt werden.
Fluphenazin kann die Wirkungen von Alkohol potenzieren.
Fluphenazin sollte mit Vorsicht angewandt werden bei Patienten, die extremer Hitze oder phosphorhaltigen Insektiziden ausgesetzt sind.
Vorsicht ist angebracht bei Patienten mit Epilepsie in der Vorgeschichte, da über epileptische Anfälle bei Fluphenazin-Therapien berichtet wurde.
Vorsicht geboten ist bei Leber- und Niereninsuffizienz, Herzschaden/Herzinsuffizienz, Mammatumoren, prolaktin­abhängigen Tumoren, Phäochromozytom, schwerer Hypotonie oder Hypertonie, orthostatischer Dysregulation, Morbus Parkinson, chronischen Atembeschwerden und Asthma, Glaukom, Harnverhalten, Pylorusstenose sowie Prostatahypertrophie.
Bei Epilepsie darf das Präparat nur zusammen mit Antikonvulsiva, bei Depressionen nur in Kombination mit Antidepressiva verabreicht werden.
Neuroleptika erhöhen die Prolaktinausschüttung. Die hohen Prolaktinspiegel bleiben während der Dauer der Behandlung bestehen. Bei Nagern wurde nach chronischer Einnahme von Neuroleptika vermehrt Brustkrebs beobachtet. Die bis heute durchgeführten klinischen und epidemiologischen Studien haben jedoch keinen Zusammenhang zwischen einer chronischen Therapie mit diesen Arzneimitteln und einer Brustkrebsentstehung gezeigt.
Wird das Präparat ambulant appliziert, dann sind bei der Langzeitbehandlung regelmässige Untersuchungen des Blutbildes sowie der Leber- und Nierenfunktion angezeigt.
Liegen die BUN-Werte ausserhalb der Norm, dann muss die Behandlung abgebrochen werden.
Dapotum D soll nicht angewendet werden in Kombination mit Clozapin, da das Risiko einer Blutbildstörung möglicherweise erhöht ist.
Es gibt Hinweise, dass mit verminderter körperlicher Aktivität ein erhöhtes Thromboserisiko verbunden ist. Neuroleptika können über sedierende Effekte die körperliche Aktivität von Patienten vermindern. Die Patienten sollten deshalb speziell nach Zeichen einer venösen Thromboembolie befragt werden und angehalten werden sich körperlich zu bewegen.

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