InteraktionenSind Metabolismus und Ausscheidungswege sowie andere pharmakologische Wirkungen eines Wirkstoffes bekannt, können beobachtete Interaktionen erklärt oder in gewissen Fällen sogar vorausgesagt werden. Lidocain wird vollständig metabolisiert. Möglicher Einfluss von Lidocain auf den Plasmaspiegel/Wirkung anderer Arzneimittel:
Lidocain wird durch Cytochrom P450 3A4 (CYP3A4) metabolisiert und ist somit in der Lage den Metabolismus von anderen Substanzen, welche über dieses Enzym metabolisiert werden, zu hemmen, mit der Folge einer zunehmenden Plasmakonzentration dieser Substanzen. Dies wurde bis anhin jedoch für kein CYP3A4-Substrat beobachtet.
Möglicher Einfluss anderer Arzneimittel auf den Plasmaspiegel/Wirkung von Lidocain:
Gleichzeitige Medikation mit Substanzen, welche Substrate, Inhibitoren oder Induktoren von CYP3A4 sind, können den Metabolismus und somit den Plasmaspiegel und die Wirkung von Lidocain beeinflussen. Gleichzeitige Anwendung mit dem Inhibitor Amiodaron führte zu erhöhten Plasmaspiegeln von Lidocain bis in den toxischen Bereich.
Während der gleichzeitigen Behandlung mit Carbamazepin, Phenobarbital und Phenytoin, welche CYP3A4 induzieren, wurden verminderte Plasmaspiegel von Lidocain beobachtet. Auch unter Primidon wurde eine Induktion des Lidocain-Metabolismus beobachtet.
Während einer Begleitmedikation mit Cimetidin, welches eine unspezifische inhibitorische Wirkung auf den Cytochrom-induzierten Metabolismus (inklusive CYP3A4) hat, wurde über erhöhte Lidocain-Plasmaspiegel, bis in den toxischen Bereich, berichtet.
Ebenso führte eine gleichzeitige Behandlung mit Metoprolol, Nadolol und Propranolol zu einem Anstieg des Plasmaspiegels von Lidocain bis in den toxischen Bereich.
Bei Kombination von Lidocain mit anderen Antiarrhythmika, β-Blockern und Calcium-Antagonisten muss mit einer Zunahme der hemmenden Wirkung auf die Erregungsleitung sowie auf die Kontraktionskraft des Herzens gerechnet werden.
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