Eigenschaften/WirkungenMikrobiologie
Fasigyn (Tinidazol) gehört zu der Imidazol-Gruppe (5-Nitro-Imidazolderivat) und wirkt gegen Protozoen und Anaerobier.
Der Wirkungsmechanismus von Fasigyn gegen anaerobe Bakterien und Protozoen besteht in der Penetration der Substanz in die Zelle des Mikroorganismus und der Schädigung der DNS-Stränge oder der Hemmung ihrer Synthese. Fasigyn hat eine bakterizide Wirkung.
Tinidazol wirkt sowohl gegen Protozoen und obligate anaerobe Bakterien. Die Wirksamkeit gegen Protozoen schliesst Trichomonas vaginalis, Entamoeba histolytica und Giardia lamblia mit ein.
Tinidazol ist wirksam gegen Gardnerella vaginalis und die meisten anaeroben Bakterien, einschliesslich Bacteroides fragilis, Bacteroides melaninogenicus, Bacteroides sp., Clostridium sp., Eubacterium sp., Fusobacterium sp., Peptococcus sp., Peptostreptococcus sp. und Veillonella sp.
Antimikrobielle in vitro-Aktivität von Tinidazol
Die MHK-Empfindlichkeitsgrenze anaerober bakterieller Erreger beträgt für Metronidazol nach NCCLS (Vol. 13, 1993) 8 mg/l, und die in vitro-Resultate der Nitroimidazole wie Tinidazol und Metronidazol sind vergleichbar. Somit werden die oben erwähnten Erreger als empfindlich auf Tinidazol betrachtet.
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MHK90
(mg/l)
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Anaerobe bakterielle Erreger
Bacteroides fragilis 1,6
Bacteroides melaninogenicus <= 0,1
Bacteroides sp. 1,0
Fusobacterium sp. 0,4
Peptokokken und Peptostreptokokken 0,8
Clostridium perfringens 1,6
Clostridium sp. 1,6
Eubacterium sp. < 1,6
Veillonella sp. < 1,6
Gardnerella vaginalis < 12
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Die minimale Hemmkonzentration in vitro beträgt für über 90% der Anaerobier 2 mg/l.
Resistente Erreger: Aerobier, Actinomyces sp., Arachnia sp., Propionibakterien (MHK > 16 mg/l).
Kreuzresistenz: Es liegen keine Daten vor, aber Kreuzresistenzen zwischen den Substanzen der Nitroimidazol-Gruppe sind sehr wahrscheinlich. Hingegen ist aufgrund von einigen Daten anzunehmen, dass gewisse klinisch auf Metronidazol resistente Fälle von Giardiasis gut auf eine Behandlung mit Tinidazol angesprochen haben.
Für die Empfindlichkeitsprüfungen von Protozoen sind Standardverfahren nicht etabliert. Die in verschiedenen Testverfahren ermittelten minimalen Hemmkonzentrationen (MHK mg/l) sind für:
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Trichomonas vaginalis <= 1,25
Entamoeba histolytica <= 1,25
Giardia lamblia <= 0,5
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