Unerwünschte WirkungenWirkungen auf das Blutbild
Sehr selten: Eosinophilie, hämolytische Anämie, Leukopenie, Agranulozytose. Thrombozytopenie und Panzytopenie sind selten.
Immunsystem
Überempfindlichkeitsreaktionen
Während der Behandlung können gelegentlich Überempfindlichkeits-Reaktionen (z.B. Hautausschläge, Juckreiz) auftreten. Sie klingen nach Absetzen des Präparates im Allgemeinen rasch ab. Eine urtikarielle Sofortreaktion zwingt zum Therapieabbruch. Ferner können auftreten: Arzneimittelfieber, Bronchospasmen, Eosinophilie, angioneurotisches Ödem, Larynxödem, Serumkrankheit, hämolytische Anämie, allergische Vaskulitis, Rhinitis und akute Nephritis. Ein anaphylaktischer Schock ist selten, stets aber akut lebensbedrohlich.
In Einzelfällen wurde über das Auftreten schwerer, zum Teil lebensbedrohlicher blasenbildender Hautreaktionen, in der Regel mit Schleimhautbeteiligung berichtet (Stevens-Johnson-Syndrom, Lyell-Syndrom).
Bei Personen mit Neigung zu Überempfindlichkeit ist eher mit allergischen Reaktionen zu rechnen. Diese sind bei oraler Gabe sehr viel seltener als bei parenteraler Applikation von Penicillin V.
Nervensystem
Neurotoxizität: Häufig bei massiver Dosierung (>40 Mega Penicillin), bei Niereninsuffizienz bzw. verminderter Eliminationskapazität älterer Patienten.
Symptome: Tonisch-klonische Krämpfe (0,004%); Enzephalopathie mit Bewusstseinsstörungen.
Gastrointestinale Störungen
Häufig: Gastrointestinale Nebenwirkungen (z.B. Übelkeit, Bauchschmerzen, Erbrechen, weiche Stühle) zwingen meist nicht zum Absetzen des Arzneimittels. Bei Durchfall und Erbrechen kann die Absorption von Penicillin V verringert werden (evtl. Wechsel auf parenterale Form).
Das Auftreten von schweren und anhaltenden Diarrhöen während oder in den ersten Wochen nach der Therapie kann ein Zeichen für eine pseudomembranöse Colitis sein, wie sie bei der Anwendung zahlreicher Antibiotika beobachtet wird. Eine pseudomembranöse Colitis (Vergiftung mit Clostridium difficile-Toxin) kann lebensbedrohlich sein. Penicillin Spirig HC ist sofort abzusetzen und eine geeignete Therapie (z.B. Vancomycin) einzuleiten. Peristaltikhemmende Präparate sind kontraindiziert.
Häufig kann es zu Stomatitis, Glossitis selten zu Mundtrockenheit und Geschmacksveränderungen kommen.
Leber
Selten kann es zu einem vorübergehenden Anstieg von SGOT und LDH im Serum kommen. Sehr selten wurde auch von einer allergischen hepatotoxischen Reaktion berichtet.
Niere
Sehr selten: Interstitielle Nephritis und Glomerulonephritis, insbesondere bei Langzeitapplikation hoher Dosen.
Sonstige Erscheinungen
Reversible Zahnverfärbungen sind möglich, treten allerdings nur beim Sirup oder bei unsachgemässer Applikation der Tabletten (Kauen bzw. Lutschen) auf.
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