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Fachinformation zu Monistat®:Janssen-Cilag AG
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Fahrtücht.Unerw.WirkungenÜberdos.Eigensch.Pharm.kinetikPräklin.Sonstige H.Swissmedic-Nr.
PackungenReg.InhaberStand d. Info. 

Zusammensetzung

Wirkstoff: Miconazoli nitras.
Hilfsstoffe
Vaginalcreme Conserv.: Acidum benzoicum (E 210), Antiox.: Butylhydroxyanisol (E 320), Excipiens ad unguentum.
Vaginalovulum: Excipiens pro ovulo.

Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit

Vaginalcreme: 20 mg Miconazol-Nitrat pro 1 g Creme; 1 Applikatorfüllung = 5 g Creme enthält 100 mg Miconazol-Nitrat.
Vaginalovulum: 100 mg Miconazol-Nitrat pro Ovulum.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

·Behandlung von Vulvovaginalmykosen, welche durch empfindliche Pilze verursacht sind, wie akute und chronische vulvovaginale Mykosen einschliesslich solcher, welche mit grampositiven Bakterien superinfiziert sind.
·Behandlung der Balanitis mycotica.
·Behandlung des Partners bei Vulvovaginalmykosen der Frau.

Dosierung/Anwendung

Übliche Dosierung
Während 2 Wochen jeden Abend vor dem Schlafengehen 1 Applikatorfüllung Vagnialcreme (= 5 g Creme enthält 100 mg Miconazol-Nitrat) oder 1 Ovulum tief in die Scheide (vorzugsweise in liegender Position) einführen.
Die Behandlung ist über den angegebenen Zeitraum weiterzuführen, auch wenn die Symptome (z.B. Juckreiz oder Fluor) abgeklungen sind oder die Menstruation einsetzt.
Bei äusserlichem Befall Monistat Vaginalcreme während 2 Wochen jeden Abend auftragen.
Balanitis/Partnerbehandlung: Während 2 Wochen zweimal täglich Monistat Vaginalcreme auf Glans und Präputium auftragen. Die Therapiedauer soll gleich lang gewählt werden wie bei der Partnerin.
Spezielle Dosierungsempfehlungen
Kinder und Jugendliche
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Monistat Vaginalcreme und -ovula ist bei Kindern und Jugendlichen bisher nicht geprüft worden.
Ältere Patienten: Eine Dosisanpassung in Abhängigkeit vom Alter ist nicht erforderlich.
Eingeschränkte Nierenfunktion: Monistat wurde bei Patienten mit Niereninsuffizienz nicht untersucht. Aufgrund der geringen systemischen Absorption und der überwiegend hepatischen Elimination ist eine Dosisanpassung vermutlich nicht erforderlich.
Eingeschränkte Leberfunktion: Monistat wurde bei Patienten mit Leberinsuffizienz nicht untersucht. Es können daher keine Dosierungsempfehlungen gemacht werden.
Aufgrund der geringen systemischen Absorption ist jedoch eine Dosisanpassung vermutlich nicht erforderlich.
Spezielle Hinweise
Um Reinfektionen zu vermeiden, empfiehlt sich eine gleichzeitige Behandlung des Partners mit Monistat Vaginalcreme.

Kontraindikationen

Bekannte Überempfindlichkeit gegenüber Miconazol-Nitrat, anderen Imidazolderivaten oder einem der Hilfsstoffe von Monistat.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Bei einer lokalen Irritation oder allergischen Reaktion sollte die Therapie abgebrochen werden.
Die gleichzeitige Anwendung von gewissen Latexprodukten, wie Vaginaldiaphragma oder Präservative und Monistat sollte vermieden werden, da die Reissfestigkeit (Stabilität) herabgesetzt werden kann.

Interaktionen

Miconazol ist ein Inhibitor von CYP3A4 und CYP2C9 und kann daher die erwünschten und unerwünschten Wirkungen von Arzneimitteln verstärken, welche durch diese Enzyme metabolisiert werden (z.B. orale Antidiabetika, orale Antikoagulantien, Phenytoin). Bei vaginaler Applikation ist aufgrund der limitieren systemischen Verfügbarkeit die Wahrscheinlichkeit klinisch relevanter Interaktionen jedoch sehr gering. Trotzdem sollten bei entsprechenden Komedikationen (insbesondere bei Arzneimitteln mit engem therapeutischem Fenster) die Patientinnen entsprechend überwacht werden. Dies gilt insbesondere für Patientinnen, welche gleichzeitig mit oralen Antikoagulantien (Acenocoumarol, Phenprocoumon) behandelt werden; hier sollte die INR engmaschig kontrolliert werden.

Schwangerschaft/Stillzeit

Im Tierversuch ist keine teratogene oder embryotoxische Wirkung von topischem Miconazol beobachtet worden. Man verfügt über keine kontrollierten Studien bei schwangeren Frauen. Obwohl die vaginale Absorption sehr gering ist, darf das Präparat in der Schwangerschaft und Stillzeit nur angewendet werden, wenn es eindeutig erforderlich ist.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Die Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen wurde nicht untersucht.

Unerwünschte Wirkungen

Die Sicherheit von vaginal appliziertem Miconazol wurde in klinischen Studien an insgesamt 537 Patientinnen mit vulvovaginaler Candidiasis untersucht. Nachfolgend sind die unerwünschten Wirkungen nach Organsystem und Häufigkeit angegeben, welche in den klinischen Studien und nach der Markteinführung beobachtet wurden. Die Häufigkeiten sind dabei wie folgt definiert:
Sehr häufig (≥1/10), häufig (<1/10, ≥1/100), gelegentlich (<1/100, ≥1/1000), selten (<1/1000, ≥1/10'000), sehr selten (<1/10'000), nicht bekannt (basierend überwiegend auf Spontanmeldungen aus der Marktüberwachung, genaue Häufigkeit kann nicht abgeschätzt werden).
Infektionen
Gelegentlich: Harnwegsinfekte.
Immunsystem
Nicht bekannt: Überempfindlichkeitsreaktionen (einschliesslich anaphylaktischer und anaphylaktoider Reaktionen), Angioödem.
Nervensystem
Sehr häufig: Kopfschmerzen (13,6%).
Gastrointestinale Störungen
Häufig: Bauchschmerzen Oberbauchschmerzen, Nausea.
Haut
Gelegentlich: Ausschlag (einschliesslich juckendem Hautausschlag).
Nicht bekannt: Pruritus.
Niere und Harnwege
Gelegentlich: Dysurie.
Reproduktionssystem und Brust
Häufig: Dysmenorrhö.
Gelegentlich: Fluor vaginalis, vaginale Blutungen, vaginale Schmerzen.
Allgemeine Störungen und Reaktionen an der Applikationsstelle
Sehr häufig: Juckreiz im Genitalbereich (23%), Brennen im Genitalbereich (22%), vaginale Irritation (14%).
Nicht bekannt: andere Reaktionen an der Applikationsstelle.

Überdosierung

Aufgrund der Anwendungsweise von Monistat ist eine akute Überdosierung unwahrscheinlich.
Im Falle einer oralen Einnahme einer grossen Menge Monistat sollten angemessene supportive Massnahmen ergriffen werden.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code: G01AF04
Wirkungsmechanismus
Miconazol-Nitrat ist ein Antimykotikum zur kutanen und vaginalen Applikation.
Miconazol-Nitrat gehört zu den Imidazolen und wirkt gegen Dermatophyten (Trichophyton-, Epidermophyton- und Microsporum-Arten), Hefen (Candida-Arten), andere humanpathogene Pilze und gegen gewisse grampositive Bakterien.
Der Wirkungsmechanismus besteht in einer Hemmung der Ergosterolsynthese. Dies führt schliesslich zur Nekrose der Erregerzelle, da Ergosterol ein essentieller Bestandteil der Pilzzellmembran ist. Die Wirkung erstreckt sich nur auf proliferierende Pilze.
In vitro Wirkungsspektrum von Miconazol gegen Pilze und gram-positive Bakterien:
Die MHK-Bestimmung erfolgte mittels Dilutionsmethode. Als Medium wurde Sabouraud-Agar verwendet. Die Kulturen wurden bei 25 ​°C (Faden-Pilze) resp. 37 ​°C (Hefen) während 2 Wochen inkubiert. Die minimale Hemmkonzentration (MHK75) entspricht derjenigen Konzentration, bei welcher von >75% der getesteten Stämme das Wachstum signifikant gehemmt wurde.
Bakterien wurden auf Phenolroter Dextrose-Bouillon sowie auf Tryptose-Bouillon inkubiert.
Empfindlichkeit
Sehr empfindlich: MHK75 ≤1 µg/ml ++.
Mässig empfindlich: MHK75>1 µg/ml ≤10 µg/ml +.
Pilze

Gattung

Art

Anzahl
Stämme

MHK75
µg/ml

Empfindlichkeit

Dermatophyten

Epidermophyton

floccosum

1

1

+

Microsporum

spp.

5

10

+

Trichophyton

mentagrophytes

2

0,1-1

++

Trichophyton

rubrum

2

1

++

Andere Tricophyton

spp.

4

1-10

+

Hefen

Candida

albicans

2

1-10

+

Candida

krusei

1

10

+

Candida

parapsilosis

1

10

+

Andere Candida

spp.

17

1-10

+

Cryptococcus

neoformans

1

1

++

Pityrosporum

pachydermatis

2

1-10

+

Pityrosporum

ovale

2

0,1-10

+

Dimorphe Pilze

Blastomyces

dermatitidis

4

0,1-1

++

Histoplasma

capsulatum

1

0,01

++

Paracoccidioides

brasiliensis

1

0,001

++

Sporothrix

schenckii

2

0,1-1

++

Schimmelpilze/Eumyceten

Aspergillus

fumigatus

1

10

+

Aspergillus

niger

1

10

+

Pseudoallerscheria

boydii

1

10

+

Aktinomycetalen, Various

spp.

8

1

++

STR-Actinomadura

spp.

1

0,1

++

Nocardia

brasiliensis

2

1-10

+

Grampositive Bakterien

Gattung

Art

Anzahl
Stämme

Niedrigste
bacterizid
wirksame Dosen

Empfindlichkeit

Grampositive Bakterien

Staphylococcus

haemolyticus

1

10

+

Staphylococcus

aureus

2

1-100

(+)

Streptococcus

pyogenes

1

0,01

++

Erysipelothrix

insidiosa

1

0,01

++

Unempfindliche Keime
Candida tropicalis; andere als die o.g. Aspergillus spp. und Penicillium; Dematiaceae; Fusarium spp.; Absidia ramosa; Mucor spp.; Rhizopus spp.; Scopulariopsis brevicaulis; Enterococcus faecalis.

Pharmakokinetik

Absorption
Nach einmaliger Applikation ist Miconazol bis zu 72 Stunden in der Vagina nachweisbar. Miconazol wird nach vaginaler Applikation nur in kleinen Mengen durch die gesunde Vaginalschleimhaut resorbiert. Die Bioverfügbarkeit beträgt 1 bis 2%. Eine Plasmakonzentration von Miconazol ist innert 2 Stunden nach Applikation messbar mit einem Maximum zwischen 12 und 24 Stunden und einem langsamen Absinken bis zu 96 Stunden p.a. Eine zweite Verabreichung 48 Stunden später führt zu einem ähnlichen Plasmaprofil wie die erste Applikation.
Distribution
Miconazol wird zu 88,2% an Plasmaproteine und zu 10,6% an rote Erythrozyten gebunden.
Metabolismus
Absorbiertes Miconazol wird vermutlich in der Leber zu mehreren Metaboliten metabolisiert.
Elimination
Miconazol wird teils unverändert und teils in Form der Metaboliten überwiegend mit den Faeces ausgeschieden. Kleine Mengen von Miconazol und seinen Metaboliten können auch im Urin nachgewiesen werden.
Die Eliminationshalbwertszeit nach vaginaler Applikation weist eine grosse interindividuelle Variabilität auf, liegt jedoch meist zwischen 20 und 45 Stunden.

Präklinische Daten

Studien der Präklinik ergaben keine Hinweise für eine systemische Toxizität, Genotoxizität oder Reproduktionstoxizität.

Sonstige Hinweise

Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «Exp.» bezeichneten Datum verwendet werden.
Lagerungshinweise
Monistat Vaginalcreme: Bei Raumtemperatur (15-25 °C) lagern.
Monistat Vaginalovula: Nicht über 30 °C lagern.
In der Originalverpackung aufbewahren.
Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.
Hinweise für die Handhabung
Die Patientin sollte angewiesen werden, die Unterwäsche, Handtücher und Waschlappen täglich zu wechseln.
Monistat hinterlässt keine Verfärbung der Haut oder der Wäsche.

Zulassungsnummer

37065, 38222 (Swissmedic).

Packungen

Monistat Vaginalcreme: Tube zu 78 g mit 16 Einmal-Applikatoren [B]
Vaginalovula: Packung zu 15 Vaginalovula [B]

Zulassungsinhaberin

Janssen-Cilag AG, Zug, ZG.

Stand der Information

April 2014.

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