Indikationen/AnwendungsmöglichkeitenIntravenös appliziert ist Mustargen angezeigt zur palliativen Therapie von generalisiertem Morbus Hodgkin. Das Ansprechen auf eine Behandlung von Patienten mit M. Hodgkin konnte durch Einfügen von Mustargen in ein Behandlungsprogramm mit mehreren Chemotherapeutika verbessert werden.
Mustargen hat sich auch bei der Behandlung von Patienten mit generalisiertem Lymphosarkom und Mycosis fungoides als nützlich erwiesen. Mustargen kann auch bei gewissen Fällen von Bronchialkarzinom von Nutzen sein. In kontrollierten Studien hat es sich gegenüber Placebo und anderen Alkylantien beim Plattenepithel-Karzinom der Lunge betreffs Lebenserwartung als überlegen erwiesen. Beim anaplastischen und kleinzelligen Karzinom der Lunge war es aber unwirksam. Der Einsatz beim Bronchialkarzinom ist jedoch nur vorübergehend von Nutzen und die möglichen Vorteile sollen in jedem Falle vor Beginn eines Behandlungsprogramms sorgfältig erwogen werden.
Obwohl Mustargen bei chronischer myeloischer und lymphatischer Leukämie und bei akuten Leukämien eine rasche Wirkung zeigt, welche sich im raschen Abfall der Leukozytenzahl manifestiert, ist dies nicht die Therapie der Wahl. Die Anwendung von Mustargen sollte auf Notfallsituationen beschränkt bleiben, wo eine rasche Verminderung einer bedrohlich hohen Leukozytenzahl erforderlich ist.
In Körperhöhlen appliziert kann Mustargen zur Behandlung von pleuralen, peritonealen oder perikardialen Ergüssen im Zusammenhang mit verschiedenen Karzinommetastasen nützlich sein.
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